Auf der Zielgeraden: Der erste Bauabschnitt der Schaffhauser Straße ist kurz vor der Fertigstellung, noch in diesem Monat sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Der zweite Abschnitt wird 2020 realisiert. Fotos: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Lösung des Hochwasserproblems im Bereich Friedhofstraße / Sperrungen wegen Arbeiten geplant

Es tut sich etwas im Hüfinger Süden: Nicht nur das Verkehrsproblem in der Schaffhauser Straße wird mit einer dreistufigen Sanierung angegangen, auch für das Hochwasserproblem im Bereich Friedhofstraße wird es nun eine Lösung geben.

Hüfingen (jak). Doch es bedeutet weitere Bauarbeiten und Straßensperrungen.

Zeiten, in denen es heftig regnet, scheinen sehr, sehr weit zurückzuliegen. Doch an der Hochwassergefahr im Bereich Friedhofstraße hat sich wenig geändert. Denn der kleine Kennerbach muss bei Regen viel Wasser aufnehmen – zu viel. Sowohl das Oberflächenwasser des Gebietes Ziegeleschle mit einer Fläche von rund 17 Hektar, als auch das Wasser aus der Schaffhauser Straße werden in den kleinen Bach geleitet. Die Hüfinger Feuerwehr kennt das Problem zu genüge, schließlich hat sie in diesem Bereich öfters Einsätze. "Dann ist der Kennerbach schnell überlastet", erklärt Volker Röhl, der nach langen Planungen nun eine Lösung erarbeitet hat.

Anstatt das Regenwasser aus dem Ziegeleschle und von der Schaffhauser Straße in den Kennerbach zu leiten, soll es künftig mit einem eigenen Kanal direkt in die Breg geführt, an einer Stelle, an der die Hochwassergefahr nicht so groß ist. Kein leichtes Unterfangen: "Es musste ein Weg für einen recht großen Kanal innerhalb einer bereits bestehenden Infrastruktur gefunden werden", erklärt Planer Röhl. Auch das mangelnde Gefälle im unteren Bereich habe die Planungen nicht gerade erleichtert. Rund 1,1 Millionen kosten die Arbeiten, die bereits im nächsten Jahr umgesetzt werden sollen.

Die Arbeiten sind in drei Abschnitte geteilt, sollen im Frühjahr 2019 beginnen und im Herbst abgeschlossen sein. Zuerst wird der Kanal von der Breg bis zur Einmündung der Friedhofstraße gebaut. Hier wird es die größte Sperrung geben, denn die Friedhofstraße muss komplett gesperrt werden. Weiter soll es dann durch die Schaffhauser Straße gehen: Hier sollen die Bauarbeiten so organisiert werden, dass der Verkehr in beide Richtung fließen kann und die Straße nur halbseitig gesperrt werden muss. Röhl geht von vier bis sechs Wochen aus, die für diesen rund 70 Meter langen Abschnitt benötigt werden. Als Letztes werden die 280 Meter in der Hausener Straße realisiert. Die Bauarbeiten sollen hier "stückchenweise" vorgenommen werden, um die An- und Abfahrt der Anwohner und Betriebe jeweils in eine Richtung sicherzustellen. Auch die Feuerwehr sei berücksichtigt worden, sodass deren Einsatzfähigkeit gewährleistet sei. Wenn die genaue Planung steht, soll es allerdings noch einmal Gespräche mit der Hüfinger Wehr geben.

Der zweite Bauabschnitt der Sanierung der Schaffhauser Straße, der eigentlich ebenfalls für das kommende Jahr geplant war, wird geschoben. Denn nicht nur das Hüfinger Entwässerungsprojekt steht für kommendes Jahr an. Zwei große Straßenbauprojekte außerhalb von Hüfingen werden große Auswirkungen auf die Verkehrsströme der Baar haben, die auch eine funktionierende Schaffhauser Straße erfordern, weil sonst die Hüfinger kaum noch aus ihrer Stadt kommen: So wird 2019 zum einen mit dem Ausbau der Bundesstraße 27 zwischen dem Hüfinger Wassertrum und dem Knoten Allmendshofen beginnen. Und zum anderen plant die Stadt Donaueschingen die lang geschobene Sanierung der Georg-Mall-Brücke am Allemendshofener Zubringer. "Wenn wir auch noch die Schaffhauser Straße komplett zu machen, dann wäre das eine extrem große Belastung für die Verkehrsbeziehungen", erklärt Bürgermeister Michael Kollmeier. Somit wird dann der zweite Bauabschnitt, der von der Hausener Straße bis Dögginger Straße reichen soll, erst im Jahr 2020 in Angriff genommen. Der genaue Termin für den Abschnitt Dögginger Straße bis zum Tor, der an der Einmündung Bräunlinger Straße auch einen Kreisverkehr vorsieht, steht noch nicht fest. Hier muss zuerst die Elektrifizierung der Höllentalbahn abgeschlossen sein, denn der Schienenersatzverkehr führt über diese Strecke.

Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt befinden sich mittlerweile in den Restzügen. Für die nächste Woche ist nochmals eine Vollsperrung angesagt. Dann soll aber die Straße wieder komplett geöffnet und ausstehende Restarbeiten bei fließendem Verkehr realisiert werden. Fest steht mittlerweile auch die Bepflanzung am Straßenrand. War die Schaffhauser Straße in der Vergangenheit vor allem eine breite Straße, die so manchen Autofahrer zum Rasen verlockte, soll nun durch viel Grün am Straßenrand signalisiert werden, dass es sich um eine innerstädtische Straße handelt.

Bei den Planungen hat Georg Hirt, Leiter des Hüfinger Bauhofs, aber nicht nur den Blick auf ein optisch ansprechendes Straßenbild gelegt, sondern auch auf den damit verbundenen Pflegaufwand. Anstatt Saisonblumen sollen im Bereich Alemannstraße Staudenbeete entstehen, die durch eine unterschiedliche Bepflanzung vom Frühjahr bis zum Herbst bunt blühen sollen. "Der Pflegeaufwand liegt bei zehn Minuten im Jahr", erklärt Hirt. Zum Vergleich: Im Sommer war der Bauhof zwei bis drei Stunden pro Tag damit beschäftigt, die Saisonbepflanzung allein nur zu gießen. Im unteren Bereich sollen Zierkirschen und Feld-Ahorne gepflanzt werden. Auch da wurde darauf geachtet, dass die Pflanzen mit langer Trockenheit zurechtkommen und nicht viel Aufwand mit sich bringen.