Frank Meckes vom AK Asyl hilft den Asylbewerbern bei organisatorischen und bürokratischen Belangen. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeitskreis Asyl präsentiert durchwachsene Bilanz / Viele schöne Ereignisse, aber auch Probleme

Von Rainer Bombardi

Hüfingen. Licht und Schatten prägen die Jahresbilanz des Arbeitskreises (AK) Asyl in Hüfingen. Seit Januar 2014 gelingt es dessen Sprechern Frank Meckes, Christina Gilly und Doris Schafbuch, die Asylbewerber in zeitintensiven und belastenden Aufnahmeverfahren zu unterstützen.

Zuvorderst setzt der AK Asyl die regelmäßigen Besuche in der Asylunterkunft im ehemaligen Gasthaus Löwen. Sie erfolgt im zwei- bis vier Wochen Turnus von mindestens zwei Mitgliedern des Arbeitskreises. Diese berichten über das Alltagsleben in Deutschland. Zum besseren Verständnis füreinander trägt die Einführung in das kulturelle Brauchtum bei. In seinem Bericht nennt Meckes die Fasnacht oder Fronleichnam als Beispiele.

"Wir unterstützen die Asylbewerber im Falle behördlicher Schwierigkeiten, der Aufstellung von Verträgen oder bei allgemeinen Verwaltungsfragen", erläutert Meckes. "Wir initiieren zahlreiche Aktionen, welche den Asylbewerbern die Integration untereinander und in unsere Kultur erleichtern." Meckes nennt die Einrichtung einer Tischtennisplatte als Beispiel. Jederzeit willkommen sind auch Spenden von funktionstüchtigen Fahrrädern. Sie erleichtern den Asylbewerbern die Fortbewegungsmöglichkeiten. Hier profitierte der Arbeitskreis vor allem von seinem Angebot, die Velos vor Ort abzuholen.

Der ehemalige Hüfinger Konrektor Gerhard Weber erklärte sich bereit, wöchentlich jeden Donnerstag ab 9 Uhr Deutschunterricht zu erteilen. Es nahmen durchschnittlich drei bis fünf Asylbewerber daran teil. Als Grundlage diente das von Gerhard Weber in Eigeninitiative erstellte Lern- und Unterrichtsmaterial. Doch das Interesse nahm rapide ab. Auch ein Versuch, den Unterricht nach den Sommerferien wieder zu initiieren, scheiterte.

Erfolgreich war dar Auftritt des Hüfinger Kuchichors, bei dem alle Anwesenden eine Menge Spaß hatten und miteinander sangen. Die Asylbewerber überraschen die Gäste mit einem pakistanischen Nachtisch. Am Fasnachtsmontag besuchte eine Abordnung der Stadtmusik Hüfingen das Gasthaus Löwen. Auch dort dominierte beim gemeinsamen Musizieren die Fröhlichkeit. Viele neugierige Besucher nutzten die Gelegenheit, um mit den Asylbewerbern ins Gespräch zu kommen.

Problematisch war die Einbindung in örtliche Vereine. Sprachliche Barrieren und bürokratische Hürden gaben wohl den Ausschlag dafür, dass kaum Interesse zur Mitwirkung in einem Verein bestand. Weiter hält der Arbeitskreis Asyl in seinem Jahresbericht fest, dass sich drei Asylbewerber für einen Ein-Euro Job interessierten. Nur einer von ihnen ist seit Mai im Altenpflegeheim tätig. Die beiden anderen gaben ihre Jobs aufgrund mangelnder Motivation wieder auf.

Erfolgreich verlief die Mitwirkung am Stadtbächlifest, an dem sich der AK Asyl mit einem Spieleparcours beteiligte. Günther Walter leitete dreimal die Fahrradreparaturaktion – das Interesse war verhalten. Vielfach stellten sich die aus der Bevölkerung gespendeten Elektrogeräte und Fernseher als untauglich heraus. Der AK Asyl erstellte in den vergangenen elf Monaten eine eigene Homepage, einen Bewerbungsflyer für Asylanten und einen Informationsflyer. Lobend erwähnt der Jahresbericht die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit der Stadt. Bedauert wird das geringe Interesse der DRK Ortsgruppe an den Aktivitäten des AK Asyl.

Weitere Informationen: www.ak-asyl-huefingen.de