Das Haus Nober ist mit seiner zentralen Lage auch für Gewerbetreibende ein interessantes Objekt. Foto: Falke

Zwei Interessenten weiter im Rennen. Denkmalschutz muss beachtet werden.

Hüfingen - Schon vor anderthalb Jahren waren die Hoffnungen groß, dass das Haus Nober in der Hauptstraße neue Glanzzeiten erwarten darf.

Nun geht die Suche nach einem geeigneten Investor weiter. Denn der Investor, der das Haus großflächig sanieren, neue Geschäftsräume und neue Wohnungen schaffen wollte, musste zurückrudern. Ein Kompagnon sei, so gibt Bürgermeister Anton Knapp bekannt, abgesprungen und die Finanzierung des Investors konnte entsprechend nicht, wie geplant, verfolgt werden. Der eigentliche Hauptinvestor habe zwar weiterhin Interesse am Haus Nober, müsse nun aber darauf hoffen, einen neuen Partner zu finden.

Dabei war das Projekt 2014 schon fast in trockenen Tüchern und im Technischen Ausschuss wurden sogar schon konkrete Pläne vorgestellt. Doch die hohe Investitionssumme sei dem Mit-Investor wohl zu hoch gewesen und deshalb sei er abgesprungen. Denn das denkmalgeschützte Haus bedarf einer Grundsanierung, die laut Knapp mit gut 1,5 bis zwei Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Erschwerend hinzu kommen strenge Auflagen des Denkmalamtes, die besonders das erste Obergeschoss betreffen.

Denn dort verbergen sich hinter dem alten Gemäuer Räume mit aufwendigen Deckenstuckarbeiten, Bemalungen und noch gut erhaltenen Wandvertäfelungen aus dem Jahre 1748, die das Amt für erhaltenswert einstuft.

In der Zwischenzeit hat Knapp noch mit zwei weiteren potenziellen Interessenten Gespräche geführt, wovon einer aktuell im Rennen geblieben ist. "Mit einem stehe ich noch ganz am Anfang der Gespräche. Was daraus wird, ist noch ungewiss", erklärt Knapp. Der zweite Interessent sei Karl Stadler gewesen, der auch die Seniorenwohnungen am Mühlenkanal vermietet. Aufgrund der finanziellen Größe des Projekts habe er wegen seines fortgeschrittenen Alters aber abgesagt.

Und auch wenn die Stadt weiterhin um eine Lösung mit einem privaten Investor bemüht ist, steht in den Sternen, ob das beim Nober-Haus gelingen wird. Viele Möglichkeiten bietet das Haus Nober allemal. Besonders im Dachgeschoss lassen sich Wohnungen großzügig unterbringen. Während im Erdgeschoss, wo jetzt noch das Fitness- und Tanzstudio Movimento bis Juni vorzufinden sein wird, neues Geschäftsleben einziehen könnte, ist es eben jene Liebhaber-Wohnung im ersten Obergeschoss, die das ganze Objekt zur Herausforderung macht.

Doch Knapp signalisiert, dass er das Haus mit seiner traditionsreichen Geschichte im Falle, dass die Suche erfolglos bleibe, nicht zerfallen lassen will. "Wenn bis in spätestens zwei Jahren kein privater Investor gefunden ist, müssen wir selbst in die Tasche greifen", so Knapp. Zuversichtlich blickt er dennoch in die Zukunft, dass es noch klappen könnte, dass ein Privater die Mittel in die Hand nimmt. "Die Lage ist sehr gut und ich bin guter Dinge, dass dieses Haus noch einen Investor finden kann", ist Knapp optimistisch.

2014 hatte das Denkmalamt keine großen Einwände gegen die Pläne des ursprünglichen Investors zum Umbau des Nober-Hauses. Lediglich kleine Änderungen hatte das Denkmalamt gegenüber dem Investor geäußert, berichtete dieser im Dezember 2014 gegenüber unserer Zeitung. So ging es zum Beispiel um das Treppengeländer im Haus, das auf jeden Fall erhalten bleiben müsste.