Das Notstromaggregat ist eine der Neuerungen, welches das Spektrum der Proben und Einsatzmöglichkeiten deutlich erhöht. Foto: Schwarzwälder Bote

Ausrüstung: Fürstenberger weihen neues Fahrzeug ein / Gerät sorgt für mehr Unabhängigkeit und Flexibilität

Zehn Jahre lang hat die Abteilung Fürstenberg der Feuerwehr Hüfingen darauf hingearbeitet – jetzt ist das Ziel erreicht. Die Feuerwehrleute sind nun stolze Besitzer eines nagelneuen Tragkraftspritzenfahrzeugs mit Löschwassertank (TSF-W).

Hüfingen-Fürstenberg. Zwölf Monate von der Bestellung bis zur Auslieferung waren vergangen. Anfang Dezember konnten fünf Einsatzkräfte schließlich aufbrechen, um ihr neues Fahrzeug am Stammsitz der Firma Schlingmann im Teutoburger Wald abzuholen. Fünf weitere Einsatzkräfte aus Behla traten den Weg zur 600 Kilometer entfernten Fachfirma für Feuerwehrfahrzeugbau an, da auch deren neues Löschfahrzeug abholbereit war.

"Wir waren begeistert, als das neue Tankkraftspritzenfahrzeug in unserem Feuerwehrgerätehaus stand", erzählt Fürstenbergs Kommandant Martin Kiebele. "Wir kannten zwar die Abmessungen unseres Fahrzeuges, wussten jedoch nicht genau, ob es in unser Gebäude passt. Viel länger hätte es jedenfalls nicht sein dürfen." Der Fahrzeugaufbau und die Ausrüstung des TSF-W entsprechen den Wünschen der Abteilung. Kiebele berichtet von einem riesigen Fortschritt und einem modernen Fahrzeug, das den Anforderungen einer Wehr in der Größe von Fürstenberg gerecht wird. Gegenüber dem 35 Jahre alten Vorgängermodell ist das aktuelle TSF mit einem Wassertank ausgestattet, der bis zu 1000 Liter Wasser fasst. Die Ausrüstung des neuen Fahrzeugs beinhaltet zusätzlich ein Notstromaggregat, einen Flutlichtstrahler, einen Wassersauger und eine Tauchpumpe. Das neue Fahrzeug ist auf eine Einsatzgruppe von acht Personen ausgelegt. "Wir sind mit dem neuen TSF-W wesentlich flexibler, unsere Einsatzmöglichkeiten und Probenvielfalt erhöhen sich immens", skizziert Kiebele zahlreiche Vorteile.

700 Liter Wasser können mitgeführt werden

"Das Feuerwehrfahrzeug ist auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen ausgelegt, weshalb wir nun bis zu 700 Liter Wasser mit uns führen dürfen. Auch führen wir nun ein Notstromaggregat mit." Dieses Volumen reicht bei der Verwendung eines einzigen Feuerlöschschlauches für etwa fünf Minuten zur Brandbekämpfung aus.

Somit ist ein Ersteinsatz auch an Orten möglich, an denen der Weg bis zur nächsten Löschwasserquelle nicht einfach zu erreichen ist. Kiebele nennt Flächenbrände auf Äckern, aber auch Autounfälle als Einsatzmöglichkeiten, bei denen die Abteilung nun schnell reagieren kann. Einen riesigen Vorteil bieten im Winter und nachts die Flutlichtstrahler, mit denen der Unfallort besser ausgeleuchtet und deshalb der Einsatz effektiver gestaltet werden kann.

Wassersauger und Tauchpumpe ermöglichen zudem Einsätze bei Hochwasser – beispielsweise bei überschwemmten Kellern. "Bei vielen dieser Einsatzmöglichkeiten waren wir früher auf die Unterstützung durch die Wehren der Nachbargemeinden angewiesen, jetzt ist es möglich sie selbst zu lösen. Die neue Fahrzeugausrüstung lässt zudem zu, dass wir der Stadt und den Nachbargemeinden helfen, wenn es dort brenzlig wird", sagt Kiebele. Der Kommandant bezeichnet das neue Fahrzeug als Motivation für die regelmäßigen Übungen.

Die Gestaltung der Proben werde in Zukunft vielfältiger und bestehe nicht mehr ausschließlich aus Löscheinsätzen. Auch die personelle Entwicklung der Abteilung verläuft positiv.

In den vergangenen Monaten traten drei neue Mitglieder in die Wehr ein, die inzwischen 33 Einsatzkräfte zählt. Die Altersmannschaft hat neun Mitglieder.

Kommandant Martin Kiebele initiierte in Absprache mit der Abteilungsleitung bereits vor zehn Jahren die langfristige Planung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges mit eingebautem Wassertank. Das alte hatte damals bereits 24 Jahre auf seinem Buckel und seine besten Zeiten bereits hinter sich. Der neue Bürgermeister Michael Kollmeier erkannte die Notwendigkeit, das alte Feuerwehrfahrzeug durch ein neues, moderneres zu ersetzen. Das Projekt TSF-W nahm an Fahrt auf. Die Gesamtinvestition der mit Fördergeldern bezuschussten Maßnahme beträgt 140 000 Euro. Am Samstag, 12. Januar, um 15 Uhr lädt die Feuerwehr zur Einweihung und Übergabe des neuen Fahrzeugs ans Feuerwehrgerätehaus zu einem Stehempfang ein. Pfarrer Manuel Grimm nimmt die Weihe vor. Weitere Gastredner sind Bürgermeister Michel Kollmeier und der stellvertretende Kreisbrandmeister Reinhold Engesser.