Unternehmen in Hüfingen reagiert auf den immer härter werdenden Wettbewerb am Markt. 40 Mitarbeiter betroffen.
Hüfingen - Hiobsbotschaft für "Fürstenberg Holz". Das mit Hauptsitz in Hüfingen ansässige Unternehmen, das Industrieverpackungen herstellt, sucht sein Heil in der Neustrukturierung hin zu einer hoch spezialisierten Manufaktur für Einzel- und Kleinserienfertigungen. Für 40 der derzeit 55 Mitarbeiter verhandelt die Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat über einen Interessensausgleich.
Nicht betroffen von der Umstrukturierung ist der in der Fürstenberg-THP zusammengefasste selbstständige Geschäftsbereich Imprägnierung, der am Standort Hüfingen Masten und Lärmschutzwände fertigt und vertreibt.
Hans-Rüdiger Schewe, Präsident der Fürstlich Fürstenbergische Gesamtverwaltung, sowie Achim Carstanjen, Geschäftsführer der "Holzindustrie Fürst zu Fürstenberg", bestätigten, dass die Produktion von Großserienverpackungen vollständig ins polnische Dobiegniew sowie an die Zweigstelle am niederschlesischen Standort Jelenia Góra verlagert werden soll. Der Standort Jelenia Góra soll zudem ausgebaut werden. In der gestern veröffentlichen Pressemitteilung ist von einer Aufgabenverteilung zwischen dem Hüfinger Stammwerk und den Werken in Polen die Rede. Vor allem der ständig steigende Preisdruck zwinge zu der räumlichen Verlagerung der Produktion.
"Fürstenberg Holz" reagiere auf den permanent härteren Wettbewerb am Markt mit der Überprüfung der betrieblichen Strukturen und Prozesse sowie einer Anpassung an die Markterfordernisse, so Achim Carstanjen. Dadurch soll die führende Position des Unternehmens am Markt gesichert und ausgebaut werden. Der Standort Hüfingen könne allenfalls als hoch spezialisierte Manufaktur für Einzel- und Kleinserienfertigungen aufrecht erhalten werden.
Derzeit sind an den beiden Standorten in Polen bis zu 300 Mitarbeiter tätig, während die Produktion in Hüfingen 55 Mitarbeiter beschäftigt. 40 Mitarbeiter der Hüfinger Belegschaft sind von der Neustrukturierung betroffen. Achim Carstanjen spricht davon, dass die Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat für diese Betroffenen über einen Interessensausgleich verhandeln werde. Hans-Rüdiger Schewe spricht indes davon, dass es Aufgabe der Geschäftsleitung sei, im konstruktiven Dialog mit den Arbeitnehmervertretern sozial verträgliche Lösungen für jeden Mitarbeiter zu finden. Vom Ergebnis dieser Gespräche werde auch die weitere Vorgehensweise der Neustrukturierung abhängen.
Großserienprodukte werden insbesondere von den norddeutschen Kunden von "Fürstenberg Holz" nachgefragt. Von einer Umstrukturierung in Hüfingen würden in erster Linie süddeutsche Kunden profitieren. Der Hüfinger Standort könnte sich voll auf deren Wünsche und Anforderungen konzentrieren, um noch flexibler und schneller zu liefern, erläuterte Achim Carstanjen. Des Weiteren möchte "Fürstenberg Holz" sein Produktprogramm in Hüfingen mit Dienstleistungen rund um das Thema Verpackung ergänzen. Eine Manufaktur sieht die Beschäftigung von zwölf hoch qualifizierten Mitarbeitern vor.
Als einer der größten privaten Waldbesitzer Deutschlands gründete das Haus Fürstenberg die Holzverarbeitungsbetriebe in Hüfingen im Jahr 1920, um den Rohstoff Holz wirtschaftlich nutzen zu können. Seitdem gehört der holzverarbeitende Industriebetrieb zur Unternehmensgruppe des Hauses Fürstenberg. Aus dem damaligen Sägewerk entwickelte sich im Verlauf eines knappen Jahrhunderts ein Unternehmen, das heute mit Produkten die großen Konzerne aus Automobilindustrie, Maschinenbau, Medizintechnik, Energieversorgung, Telekommunikation und Schienenverkehr beliefert. Zum Spektrum zählen die kundenspezifische Entwicklung und industrielle Fertigung hochwertiger Holzverpackungen und Holzmasten ebenso wie die von Schwellen und Lärmschutzlösungen.
