Die Kunst von Torsten M. Lehmann (rechts) ist aktuell im Stadtmuseum zu sehen. Am Freitag lud er zudem ein, die Kunst des Tätowierens hautnah zu erleben. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Torsten M. Lehmann lockt mit seiner Ausstellung junge Leute ins Museum / Tätowierkunst gezeigt

Von Rainer Bombardi

Hüfingen. Torsten M. Lehmann ist Tätowierer, Künstler, Historiker und Pädagoge. Er polarisiert, ist selbstbewusst, ehrlich und experimentiert gerne mit sozialkritischen Themen. Jetzt war er zum Künstlergespräch mit einem Teil seines Tätowierstudios im Stadtmuseum zu Gast. Dort ist gerade seine Ausstellung zu sehen. "Die Malerei ist tot, es lebe die Malerei" ist ein gelungenes Experiment, die junge Generation für die Kunst zu begeistern. Lehmann provoziert bewusst in seinen Werken, deren Botschaft in kräftigen Farben eindeutig erscheint und dennoch so vieldeutig wirkt.

Auch beim Tätowieren wendet er diese Technik in Absprache mit seinen Kunden an. Lehmann lebt von der Beobachtung und der Umsetzung der Thematik in einer ganz eigenen Welt zwischen Realität und futuristischem Sein. Der Künstler ist dabei von seinen Werken derart begeistert, dass er mehr als 90 Prozent davon als unverkäuflich deklariert.

Joachim Seidel vom Förderverein des Stadtmuseums bezeichnete die Ausstellung Lehmanns als einen geglückten Versuch, die junge Generation ins Museum zu bringen. Lehmann nutzt indes die Gelegenheit, seine Künste mit der Tätowiermaschine zu präsentieren und erläutert das Einbringen der Farbbilder in die zweite Hautschicht als eine filigrane Arbeit, die jede Menge Geschick beim Stechen mit den Nadeln erfordert. Nicht zu tief und nicht zu oberflächlich dürfen die Stiche sein, damit die Farbe dauerhaft hält, erläutert Lehmann, der bei Ersttätowierungen auch jede Menge Aufklärungsarbeit leisten muss.