Kunst muss vermittelt werden, damit man sie versteht. Das gilt auch unter Künstlern und wird hier gerade bei der Ausstellungseröffnung im Stadtmuseum praktiziert (von links): das Künstlerduo Alexandra Centmayer und Rolf Behringer, Jonas Fehlinger, Künstler Florian Schwarz, Kuratorin Ariane Faller-Budasz, Britta Klaric und Hannes Müller. Foto: Lendle Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtmuseum: Sonderausstellung ist bis zum 19. August zu sehen / Schau mit drei Künstlern

Die zweite Sonderausstellung in diesem Jahr wurde mit einer Vernissage eröffnet.

Hüfingen. Unter den Titeln "sunworks" zeigen Alexandra Centmayer und Rolf Behringer sowie Florian Schwarz mit "deep dark-pale blue" welche Kunstideen auch in Hüfingen verwirklicht werden können.

Doch bevor sich die Gäste mit den Arbeiten der drei Künstler auseinandersetzen konnten, vermittelten bei der Einführung die passenden Worte der Kuratorin Ariane Faller Budasz mehr Hintergrundwissen, besseres Verständnis aber auch Neugier auf diesen besonderen Kunstgenuss.

Kunst sollte vermittelt werden, damit man sie versteht. Niemand kann dies im Stadtmuseum besser als die künstlerische Leiterin Ariane Faller Budasz, die stets dafür sorgt, dass in den Sonderausstellungen sowohl klassische als auch zeitgenössische Arbeiten zu sehen sind. Unschwer aus den Titeln zu erkennen, handelt sich bei der jetzigen um moderne Kunstobjekte und Installationen, die sich weitgehend mit Licht und Sonne beschäftigen. Der Titel "sunworks", mit welchem das Künstlerduo Alexandra Centmayer und Rolf Behringer ihre Arbeiten umschreibt, könnte nicht trefflicher passen. Denn in ihrer "Wunderkammer" herrscht Leben und Bewegung.

Da tanzen Handfeger auf einer kleinen Plattform und werden von Frauen mit großer Bewunderung und Freude begutachtet, deren erster Gedanke ist, ob man diese nicht nützlich im Haushalt einsetzen könnte. Die Dynamik und Beweglichkeit ihrer unterschiedlichen Kunstobjekte wird von winzigen Solarmodulen und Lichtquellen über Kabel und Motoren gespeist. Die Objekte aus unterschiedlichen Materialien drehen sich, sie wirbeln herum, fliegen und tanzen – ganz so wie es ihr Lichtimpulsgeber vorgesehen hat. Das sorgt natürlich für fröhliches Erstaunen beim Betrachter dieser bewegungsfrohen Kunst-Ideen.

"Deep dark-pale blue" betitelt Florian Schwarz seine Arbeiten und nimmt damit Bezug auf das tief dunkle Weltall, in dem unsere Erde als blassblauer Punkt erscheint.

Die Recherchen des Künstlers gehen aus einem globalen Netzwerk astronomischer Teleskope hervor, die aus fünf Kontinenten ferngesteuert in sekündlichen Intervallen Fotos aus dem All ins Internet stellen.

Der Künstler richtet den Fokus seiner Kamera aber auch auf die Menschen und ihre Lebenssituationen, auf Landschaften, Bäume, Pflanzen Straßen Räume und technische Ausrüstungen.

Erlebtes und Momentaufnahmen seiner Reisen lässt Florian Schwarz in Texte fließen, die bequem auf Sockeln in Lesehöhe für die Besucher ausliegen. In ausdrucksvoller Sprache und sowie detaillierten Beschreibungen lässt er Erlebtes miterleben und ermöglicht es eine Verbindung zu seinen Fotografien herzustellen.

Die beiden Konzepte der ausstellenden Künstler verbinden Fortschritt, Forschung und Technik mit dem alltäglichen Leben der Menschen auf unserem Planet. Für die Betrachtung und das Verstehen lohnt es sich Zeit mitzubringen und sich auf die Exponate einzulassen, die ganz unspektakulär das Museum in eine Art Wunderkammer verwandeln.