Wenn die Sanierung der Schaffhauser Straße abgeschlossen ist, soll die Straßenbreite nur noch 6,75 Meter betragen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Schaffhauser Straße wird nach Fasnet zur Baustelle / Erster Abschnitt wird dieses Jahr saniert

Viel ist diskutiert worden, nun werden bald die Bagger anrollen: Der erste Abschnitt der Sanierung der Schaffhauser Straße steht an. Voraussichtlich nach der Fasnet wird das Donaueschinger Bauunternehmen Storz mit den Arbeiten beginnen.

Hüfingen (jak). "Wir schaffen eine deutlich ansprechendere Gestaltung und verschmälern die Fahrbahn im Sinne der Verkehrssicherheit und schaffen einen leistungsfähigen Radweg", fasst Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier die Maßnahme zusammen. 1,3 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Wobei ein Teil der Kosten mit dem Regierungspräsidium verrechnet wird. Neben dem Querbau der Lucian-Reich-Schule – insgesamt zehn Millionen, 2018 drei Millionen – ist es eine der größten Investitionen in diesem Jahr.

Dass der genaue Termin nicht feststeht, hat einen guten Grund: "Wir haben uns aufgrund der angespannten Auftragslage im Straßenbau und unangenehmen Erfahrungen von anderen Auftraggebern in der Region zu diesem Schritt entschieden", erklärt Kollmeier. Denn wolle man eine Maßnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt beginnen, bekomme man entweder zu hören, dass die Auftragsbücher schon voll seien, oder das Angebot, das man erhalte, übersteige die Kostenplanungen um ein Vielfaches. "In diesen verrückten Zeiten muss man in solchen Fällen auf die Finanzen achten."

Deshalb wurde die Ausschreibung so formuliert, dass die Arbeiten zwischen September 2017 und Mai 2018 begonnen werden können. Der Vorteil: Das Interesse von Bauunternehmern steigt merklich, weil sie die Arbeiten besser in ihre Auftragsbücher einplanen können.

Das Vorgehen zeigte Wirkung: Während andere Auftraggeber oft klagen, dass kaum oder nur überteuerte Angebote auf ihre Ausschreibungen eingingen, bewarben sich Hüfingen gleich fünf Bauunternehmen. "Wir konnten so sogar unter einer Million bleiben", erklärt Kollmeier. Die Firma Storz ist in Hüfingen übrigens nicht unbekannt. So arbeitet sie auch an der Ortsumfahrung in Behla oder war an der Hohenstraße im Einsatz. "Es wird auch die gleiche Kolonne zum Einsatz kommen", sagt der Hüfinger Bürgermeister.

Dieses Jahr soll die Schaffhauser Straße von der Kennerbachbrücke bis zur Alemannenstraße in Angriff genommen werden. Allerdings wird nicht der komplette Bauabschnitt auf einmal realisiert. Die Strecke ist in weitere vier Abschnitt unterteilt. Begonnen wird bei der Kennerbachbrücke. "Das ist mit der Brücke auch der aufwendigste Abschnitt", so Kollmeier. Gearbeitet wird immer bis zur Mitte der nächsten Straßeneinmündung, und zwar so, dass die Hälfte der Kreuzung befahrbar ist. Das bringt den Vorteil, dass Anwohner nicht so lange eine Baustelle vor dem Haus haben.

Zweiter Abschnitt für 2019 geplant

Stadtbaumeister Rafael Grimm geht davon aus, dass die einzelnen kleinen Abschnitte jeweils zwischen zwei und drei Monaten dauern. Der komplette erste Bauabschnitt soll dann zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Ein weiterer Vorteil liegt bei diesem Vorgehen auch in der Verkehrsführung. Dadurch, dass immer die Hälfte der Kreuzung befahrbar ist, bieten sich für die Umleitung mehr Möglichkeiten. Die genaue Streckenführung wird aktuell ausgearbeitet.

Der zweite Bauabschnitt ist für 2019 geplant: Dann soll die Schaffhauser Straße von der Hausener Straße bis zur Dögginger Straße in Angriff genommen werden. Und Abschnitt drei? "Das wird eine richtige Großbaustelle", sagt Kollmeier. Schließlich geht es nicht nur um das kurze Stück Schaffhauser Straße von der Einmündung Dögginger Straße bis zur Einmündung Bräunlinger Straße. Der Kreuzungsbereich direkt hinter dem Stadttor soll zu einem Kreisverkehr umgebaut werden. Dazu muss allerdings erst die Elektrifizierung der Höllentalbahn zwischen Neustadt und Hüfingen abgeschlossen werden. "Denn der Schienenersatzverkehr führt genau über diese Kreuzung", so Kollmeier.

Während vor allem die Bürgerinitiative Hüfinger Süden auf die Reduzierung der Straßenbreite und eine damit verbundene Verkehrsreduzierung hofft, gibt es allerdings auch einiges im Untergrund zu tun. Denn wenn schon einmal großflächig saniert wird, soll auch gleich ein Blick auf den Tiefbau geworfen werden. Wo nötig, sollen Kanäle für Schmutz- und Regenwasser ausgebessert und ausgetauscht werden. Und an die Breitbandversorgung des Hüfinger Südens soll natürlich auch gedacht werden.

Sichtbares Zeichen, dass es bald losgeht, sind Baumfällarbeiten. Nicht willkürlich: Der Bauhof hat die Exemplare begutachtet und festgestellt, dass sie wohl die Bauarbeiten nicht überleben werden. Ein unabhängiger Experte habe diese Meinung dann bestätigt. "Wir werden aber Ersatzpflanzungen vornehmen, und zwar mit relativ großen Bäumen, dass es im Straßenbild später nicht so auffällt", erklärt Kollmeier.