Kultur: Historischer Verein bringt erstmals ein Stück auf die Stadthallenbühne

Vom Storenwald in die Stadthalle: "Tussipark" heißt das Herbststück, das im Herbst außerhalb der Freilichtbühnen-Saison mit einem kleinen Ensemble aufgeführt wird. Für Hornberg ist das eine Premiere.

Hornberg. Wie Thomas Bossert, Vorsitzender des Historischen Vereins berichtet, stammt die Idee von Marvin Polomski, dem Regisseur des Familienstücks. "Er hat uns kürzlich ein gut durchdachtes Konzept präsentiert", berichtet Bossert. Wenige Wochen zuvor habe Bossert mit seinem "Mit-Vorsitzenden" Fritz Wöhrle noch darüber nachgedacht, dass ein Stück außerhalb der Saison eine tolle Sache sei. Natürlich haben sie noch Gegenargumente abgewogen, aber letztlich keine Hindernisse gefunden. "Und man muss einfach auch mal etwas ausprobieren", findet Bossert.

Geplant sind vier Stücke, die im Oktober und November auf die Bühne kommen. Somit ist das laut Bossert für Regisseur und die Schauspieler noch ein überschaubarer Aufwand. "Nicht umsonst sind viele unserer Spielenden außerhalb der Storenwaldsaison auf anderen Bühnen aktiv", erklärt der Vorsitzende.

Für die Arbeiten im Hintergrund baut Bossert auf die Vereinsmitglieder. "Da im Vergleich zur Freilichtbühne ein kleineres Ensemble in der Stadthalle agiert, werden es sich sicherlich viele nicht nehmen lassen, hinter der Bühne zum Gelingen beizutragen."

Ob die Aufführungen ähnlich gut angenommen werden wie das Familien- und Erwachsenenstück sowie das Volksschauspiel? "Wenn wir es nicht versuchen, werden wir es nicht erfahren. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass es klappt", antwortet Bossert. "Unsere Zuschauer wissen, dass sie bei uns Theater auf hohem Niveau geboten bekommen." Wie andere Freilichtbühnen, die außerhalb der Saison erfolgreich Saalstücke aufführen, könne der Historische Verein die Kultur in seiner Heimatstadt und Umgebung bereichern.

Ein weiteres Anliegen ist, dem gesamten Team, zu dem auch die Bereiche Regie, Technik, Effekte und Bühnenbau gehören, mehr Praxis zu bieten, so Bossert. Letztlich möchte der Verein seinen Mitgliedern auch die Möglichkeit geben, ihre Ideen umzusetzen.

Auch Polomski geht sehr motiviert an die Planung von "Tussipark", einer Karaoke-Komödie von Christian Kühn. In den Herbst- und Wintermonaten nehme er sich regelmäßig die Zeit, ins Theater zu gehen. So entstand auch der Gedanke, auf die Stadthallenbühne zu gehen. Zudem habe er schon länger den Wunsch gehabt, "Tussipark" zu inszenieren.

Schauspieler für die Komödie stehen fest

Die Uraufführung des Stücks war 2014 in Dresden: Mit dabei war auch die gebürtige Hornberger Schauspielerin Dorothea Maria Kriegl, die lange Jahre auf der Freilichtbühne stand. Gewiss bedeutet ein zusätzliches Theaterstück für Polomski auch mehr Arbeit. Er werde aber von einem tollen Team und seiner Familie unterstützt.

Bei "Tussipark" geht es übrigens um vier Frauen, die sich an einem Samstagabend zufällig vor Ladenschluss in einem Parkhaus treffen. Schnell stellen sie fest, dass sie ein gemeinsames "Problem" haben: Männer. "Das ganze wird mit spritzigen Karaokesongs unterlegt und es verspricht ein Abend für die Lachmuskeln zu werden", berichtet Polomski. Das Stück richte sich an Erwachsene. "Auch Jugendliche können sich das Stück gut anschauen", so der Triberger.

Kann man den besonderen Zauber, den ein Open-Air-Theater ausmacht, eigentlich in die Stadthalle bringen? Polomski findet, dass ein Saalstück sicherlich nicht mit der Atmosphäre auf der Freilichtbühne zu vergleichen ist. "Trotzdem wissen unsere Zuschauer, dass wir Theater auf hohem Niveau anbieten", betont er. Und dieses schauspielerische Niveau werde auch auf einer Bühne "unter einem Dach" zu sehen sein. Außerdem sei er zu 100 Prozent vom Stück und den Darstellern überzeugt.

Zur Besetzung gehören Anke Ketterer, Annette Storz und Sarah Meier, die dem Freilichtbühnen-Publikum bereits bekannt sind. Außerdem spielt Susanne Dilger aus St. Georgen mit. Marvin Polomski übernimmt ebenfalls eine kleine Rolle. Termine: Freitag und Samstag, 25. und 26. Oktober, ab 20 Uhr, sowie Samstag und Sonntag, 2. November, ab 20 Uhr, und Sonntag, 3. November, ab 18 Uhr