Zauberhafte Kostüme: Die Mümmler mit der guten Hexe Glinda (Annette Storz) feiern Hund Toto (Moritz Wöhrle) und Dorothy (Linda Duffner) als Hexenbetzwinger. Foto: Dorn

Premiere von "Der Zauberer von Oz" entführt Publikum in Land hinter dem Regenbogen. Stück begeisterte nicht nur die Kinder.

Hornberg - Mit der Premiere des Kinderstücks "Der Zauberer von Oz" hat der Historische Verein Hornberg am Samstagabend auf der Freilichtbühne seine 64. Spielzeit eröffnet. Und das Stück begeisterte nicht nur die Kinder.

Regisseur Marvin Polomski verzichtet bewusst darauf, den Sehnsuchtsort der kleinen Dorothy Gale (wunderbar gespielt von Linda Duffner) in den Schwarzwald zu verlegen und so wird das Premierenpublikum im Storenwald mit Countryklängen und einem flotten Square-Dance ins ländliche Kansas entführt, wo Dorothy mit ihrer Familie, ihren Freunden und ihrem Hund Toto eine glückliche Kindheit erlebt. Die Idylle wird jäh getrübt, als ein Tornado die Hütte erfasst, in der sich Dorothy auf der Suche nach ihrem Hund vor dem Unwetter geflüchtet hatte und im Land hinter dem Regenbogen wieder absetzt.

Hinter dem Regenbogen kann Toto plötzlich sprechen und schlägt dabei sehr zur Unterhaltung der vielen Kinder im Publikum einen recht kessen Ton an. Umringt von den possierlichen Mümmlern werden Dorothy und Toto als Hexenbezwinger gefeiert, hat ihre vom Tornado erfasste Hütte bei der Landung doch die böse Osthexe förmlich plattgemacht – nur noch ihre roten Schuhe ragen unter der Hütte hervor. Die nicht minder böse Hexe Elphaba (Maria Presti) hat es auf eben diese Schuhe abgesehen, hat die Rechnung aber ohne Dorothy und den mutigen Toto gemacht. Beide machen sich auf Geheiß der guten Hexe Glinda (Annette Storz) mit den Schuhen auf den Weg ins Lande Oz, wo Dorothy darauf hofft, von dem dort ansässigen Zauberer wieder nach Kansas gezaubert zu werden.

Den Weg dahin weisen die beiden Steine Peppy und Poppy (Emil Ketterer und Lea Sofie Ketterer), im Lande der Mümmler wohl im Status einer Boyband rangierend, glaubt man den kreischenden Mümmlings-Teenagern.

Dem Weg nach Oz schließen sich nacheinander eine Vogelscheuche (Anke Ketterer), ein Blechmann (Fabian Bonath) und ein Löwe (Alexander Gotthans) an, alle drei tragen schwer an psychischen Problemen und erhoffen sich vom Zauberer von Oz Heilung. Der Vogelscheuche fehlt es an Verstand, dem Blechmann an Herz (und einigen Tropfen Öl) und dem Löwen an Mut.

Die Kostüme der drei Begleiter wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die allwissende Elphaba verfolgt in ihrer mit einiger Pyrotechnik ausgestatteten Hexenküche jeden Schritt der fünf Freunde und sendet ihre Flügelaffen unter dem Kommando von Django (Melissa Storz) aus, um die Freunde an der Weiterreise ins Land Oz zu hindern.

Ein herrlich verschrobener Wachsoldat an der Oz-Außengrenze sorgen nach der Pause für viele Lacher, nach erfolgtem Grenzübertritt wirken Oz und die Smaragdstadt wie eine grüne Party-Variante des ländlichen Kansas, auch mit dem Partyvolk von Oz hat Susi Dangl vom Tanzstudio "Just dance" aus Zell einen schönen Line-Dance einstudiert.

Am Ende wird Dorothy viele neue Freunde kennengelernt und die Gedankenwelt ihres Hundes Toto erfahren haben. Den Weg ins das Traumland Oz und auch wieder zurück nach Kansas hat Regisseur Marvin Polomski seinem Hornberger Ensemble als eine wunderbar berührende Mischung aus Road-Movie und modernem Märchen inszeniert, mitreißende Tänze und Lieder zum Mitsingen machen das Stück zu gut zwei Stunden bester Kinderunterhaltung.

"Der Zauberer von Oz" wird abermals aufgeführt am:

 Mittwoch, 20. Juni, 14.45 Uhr

 Sonntag, 24. Juni, 16 Uhr (Kostümtag)

  Mittwoch, 27. Juni, 14.45 Uhr

  Samstag, 30. Juni, 20 Uhr

  Mittwoch, 4. Juli, 14.45 Uhr

  Freitag, 6. Juli, 20 Uhr

  Samstag, 7. Juli, 18 Uhr, Theater für alle (mit Gebärdendolmetscherin)

  Freitag, 13. Juli, 18 Uhr

  Samstag, 14. Juli, 18 Uhr