angela Schätzle, Siegfried Scheffold, Ullrich Böttinger, Beate Glöser (von links) und Michaela Tisch (rechts) gratulierten karin Sum und ihrem Team zum Zertifikat. Foto: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Auszeichnung: Hornberger Kita Don Bosco erhält Zertifikat für Teilnahme an Präventionsmaßnahmen

Die Freude ist groß gewesen am Dienstagnachmittag in der katholischen Kindertagesstätte Don Bosco in Hornberg. Ullrich Böttinger, Projektleiter des Präventions-Netzwerks Ortenau (PNO), überreichte Karin Sum, Leiterin der Kita, das PNO-Zertifikat.

Hornberg. Aufgabe der PNO ist die Gesundheitsförderung von Kindern und Familien. Ziel ist es, möglichst viele Kinder zu erreichen und sie zu stärken, ihnen Selbstbewusstsein zu geben und ihnen zu helfen, ihre Gefühle äußern zu können. "Sie sollen lernen, aus schwierigen Lebenssituationen gestärkt herauszugehen", sagt Michaela Tisch, regionale Präventionsbeauftragte der PNO für die Raumschaft Haslach.

Ein Ziel sei es auch, Kinder resilient, das heißt widerstandsfähig beispielsweise gegen Sucht, zu machen. Auch die Fähigkeit zur Selbstregulation soll gefördert werden. Das bedeutet, dass Kinder schwierige Situationen einschätzen können und lernen, nicht aggressiv zu reagieren. Laut Tisch ist das ein langer Prozess.

Seit 2016 nimmt die Hornberger Kita an dem PNO-Projekt teil und bekam jetzt dafür das Zertifikat. Einfach sei das Projekt für Sum und ihre Kolleginnen sicher nicht gewesen, so Böttinger in seiner Rede.

Erforderlich war die Teilnahme an sechs Weiterbildungsmaßnahmen. Zur Seite stand den Fachkräften der Kita Beate Glöser, PNO-Prozessbegleiterin. Sie betonte die hohe Reflektionsfähigkeit des Teams und die Bereitwilligkeit auch unangenehme Themen anzusprechen. Sie half dem Team Theorie in Praxis umzusetzen und ganz individuelle Wege und Strukturen für den Kindergarten zu entwickeln.

Strukturen helfen bei der Lösung von Problemen

Das betonte auch Sum. Sie und ihre Kolleginnen hätten Strukturen erlernt, die ihnen helfen würden, zukünftige Probleme zu lösen. Trotzdem wünsche sie sich weiterhin eine Begleitung durch die PNO. Böttinger konnte zusagen, das Projekt werde nicht bis zum Ende des Jahres beendet wie geplant, sondern fortgeführt. Das liege an dem großen Erfolg. Denn das Projekt komme bei den Kindern an, wie Studien der evangelischen Hochschule Freiburg zeigten.

Das besondere an der PNO sei die kommunale Umsetzungsstragie, so Böttinger. Es werde genau beobachtet, dass die Maßnahme da ankomme, wo sie gebraucht werde. Da 98 Prozent aller Kinder in Kitas gehen, sei dort der richtige Ort, sie zu erreichen.

Mittlerweile nehmen 70 Prozent der Kitas in der Ortenau an dem Projekt teil, aber nicht alle so zeitaufwendig wie die Kita Don Bosco. Das PNO bietet auch eintägige Fortbildungen an. Viele Kitas und Grundschulen, die dieses Angebot genutzt haben, erkennen den Wert des Projekts. Viele von ihnen möchten anschließend in langfristige Projekte einsteigen.

Bürgermeister Siegfried Scheffold dankte Kindertagesstättenleiterin Sum und ihrem Team und machte deutlich, wie wichtig ihr Einsatz ist. "Was in Kita und Schule früh gelernt wird, prägt für das ganze Leben", sagte. Es sei ihm bewusst, dass Fortbildung immer mit Zeiteinsatz verbunden ist.

Auch Angela Schätzle in ihrer Funktion als Geschäftsführerin der Kita Don Bosco, dankte dem Team um Sum.

Weitere Informationen zum PNO gibt es im Internet unter www.pno-ortenau.de. Die Leitung hat Ullrich Böttinger vom Landratsamt Ortenaukreis, Amt für soziale und psychologische Dienste. Präventionsbeauftragte für den Raum Haslach ist Michaela Tisch. Sie ist erreichbar per Email: michaela.tisch@ortenaukreis.de.