Theaterpädagogin und Regisseurin Corina Rues-Benz hat in Hornberg schon öfters Workshops gegeben.           Foto: Michael Steck

Bei Erwachsenenstück "Currywurst mit Pommes" führt Corina Rues-Benz Regie

Hornberg - "Currywurst mit Pommes" heißt das Erwachsenenstück, welches in dieser Saison auf der Freilichtbühne in Hornberg gespielt wird. Als Regisseurin hat der Historische Verein die Theaterpädagogin und Regisseurin Corina Rues-Benz gewinnen können.

Nachdem der bisherige Spieleleiter und Regisseur Gebhard Kienzler im Oktober des vergangenen Jahrs seinen Rückzug ankündigte, musste der Vorstand des Historischen Vereins Hornberg schnell handeln. "Unsere Idee war, mal etwas anderes zu bringen", sagt Petra Schwarzwälder, Obfrau für den Bereich Erwachsenenstücke beim Historischen Verein auf Nachfrage des SchwaBo.

Aus den eigenen Reihen fand sich niemand, daher entschieden sich die Verantwortlichen für Corina Rues-Benz. "Sie ist für uns keine Unbekannte, denn Rues-Benz hat mit uns in der Vergangenheit verschiedene ›Workshops‹ für andere Stücke auf der Freilichtbühne gemacht", so Schwarzwälder.

Die Regisseurin ist in Süddeutschland geboren und aufgewachsen. "Bereits seit ihrer Kindergartenzeit ist sie vom Theater-Virus befallen und glücklicherweise bis heute auch noch nicht davon ›geheilt‹", heißt es über sie auf ihrer Internetseite.

Rues-Benz fasste demnach den Entschluss, die Leidenschaft zum Beruf zu machen und ließ sich im In- und Ausland zur Theaterpädagogin BuT ausbilden. Seit 2004 arbeitet Rues-Benz als freischaffende Theaterpädagogin, Autorin und Regisseurin in und mit ihrer Theaterwerkstatt Spectaculum am südlichsten Zipfel Deutschlands.

Mittlerweile hat sie viele Theaterstücke geschrieben und unzählige Inszenierungen sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz auf die Bühne gebracht. Das Spektrum reicht von zeitgenössischen Komödien über sozialkritische Dramen und Tramödien, Filmprojekten, Kinderstücken bis hin zu Krimis und Kunst-Events."Currywurst mit Pommes" sind satirische Momentaufnahmen am Rand einer deutschen Autobahn.

In kurzen Szenen fädeln die beiden Autoren Frank Pinkus und Nick Walsh ein Stück deutscher Zeitgeschichte aneinander und verknüpfen diese geschickt mit kleinen anrührenden, auch bitteren, aber vor allem bahnbrechend komischen Geschichten. Die Freilichtbühnen-Darsteller des Historischen Vereins freuen sich schon auf die Zusammenarbeit mit Rues-Benz. "Ein erstes Treffen mit der Regisseurin und den Darstellern wird es Ende Februar geben", sagt Vereinsvorstand Fritz Wöhrle auf Nachfrage des SchwaBo. Wann die Proben dann offiziell starten, ist noch nicht bekannt.

Ein Kiosk an einer Autobahnraststätte. Currywurst mit Pommes, Cola und Kaffee, Bratwurst und Frikadellen – und mittendrin die Chefin Penny, die am Tag Hunderte von Kunden kommen und gehen sieht. In dieser Szenenfolge sind es 75 Figuren in 56 Szenen. Im ersten Teil beobachtet der Zuschauer sie auf dem Weg irgendwohin, im zweiten auf der Rückfahrt. Und einiges hat sich in den drei Wochen verändert. Da gibt es den Rentner, der von seinen Kindern ins Seniorenheim abgeschoben werden soll und gleich wieder ausbüxt. Da gibt es die sächsische Familie auf dem Weg nach Italien, die beim Lesen der Karten leider außerordentliche Probleme hat. Da sind zwei junge Männer auf dem Weg zur Aufnahmeprüfung der Schauspielschule. Eine dänische und eine holländische Familie kämpfen um eine Videokamera. Drei Nonnen besuchen ein Konzert von Marius Müller-Westernhagen. Drei Lehrerinnen erhoffen sich in der Toscana aktive Ferien.