Mit Begeisterung pusten die Kinder mittels eines Strohalms Luft in mit gefärbtem Wasser gefüllte Behälter. Da auch etwas Spülmittel beigemischt wurde, gibt es viele Blasen. Fotos: Gräff Foto: Schwarzwälder-Bote

Evangelischer Kindergarten Hornberg hat Zertifikat bekommen / Eltern und Kinder begeistert

Von Eckhard Gräff

Im evangelischen Kindergarten Hornberg wird seit einem Jahr mit viel Freude und Engagement geforscht, experimentiert und dokumentiert. Jetzt wurde die Einrichtung als "Haus der kleinen Forscher" zertifiziert.

Hornberg. Luft ist überall. Man kann nur sie nicht sehen. Aber spüren. Und wie sich das anfühlt und was die Luft eigentlich bewegt, das war eines der Themen, welche interessierte Jungen und Mädchen des evangelischen Kindergartens in Angriff genommen haben.

Die Luft bewegt Blätter, Sträucher, Bäume, haben die Kinder festgestellt. "Wir sind über den Hof gelaufen, und die Haare haben sich im Wind bewegt", erzählt Erzieherin Eva Gomez bei der Vorstellung des Projekts gestern Morgen.

Planung seit vier Jahren

Schon seit gut vier Jahren trägt sich der Kindergarten mit dem Gedanken, bei dem Projekt "Haus der kleinen Forscher" mitzumachen.

Seit einem Jahr nun treffen sich einmal in der Woche interessierte Kinder nachmittags mit Eva Gomez. Dann wird gezielt experimentiert und geforscht. Dazu wurden verschiedene Forscherstationen zu unterschiedlichen Themenbereichen eingerichtet. Diese werden von den Kindern dann im Freizeitspiel genutzt.

Und die Themen sind vielfältig: Beispielsweise forschen mit Wasser oder mit Geräuschen und Klängen. "Neue Impulse gibt es bei den regelmäßigen Workshops unseres Netzwerkpartners der Industrie- und Handelskammer südlicher Oberrhein", erzählt Eva Gomez.

Und nicht nur bei den Kindern wurde der Forscherdrang geweckt, auch die Eltern begeisterten sich dafür. "Gemeinsam mit den Familien haben wir begeistert Hypothesen aufgestellt und Lösungsstrategien entwickelt", schildert Eva Gomez. Um die Zertifizierung zu bekommen, war allerdings jede Menge Arbeit vonnöten. "aber es hat sich gelohnt, und das Projekt ist jetzt ein fester Bestandteil unseres Angebots", sagt Kindergartenleiterin Tanja Seckinger. Sie freut sich, dass es bei Kindern und Eltern so gut ankommt: "Eigentlich müssten wir das Projekt zweimal die Woche durchführen, denn das Interesse ist riesig", so Seckinger.

Zweite Fachkraft kommt

Das sei derzeit jedoch – noch – nicht möglich, aber: Ab dem neuen Kindergartenjahr soll eine zweite pädagogische Fachkraft in das Projekt mit einsteigen. Viele Kinder forschen derzeit zuhause weiter, unterstützt werden sie von ihren Eltern.

Eine kleine Tafel an der Außenwand des Kindergartens weist die Einrichtung als "Haus der kleinen Forscher" aus. Alle zwei Jahre muss sich neu zertifiziert werden: "Wir müssen also dran bleiben und unsere Arbeit immer nachweisen", sagt Tanja Seckinger. Aber – trotz der aufwändigen Mehrarbeit – es macht allen Beteiligten großen Spaß: "Wir werden mit viel Engagement zusammen mit den Kindern weiter auf Entdeckungsreise gehen und viele spannende Erkenntnisse gewinnen", fassen Eva Gomez und Tanja Seckinger zusammen.

Auch Hornbergs evangelischer Pfarrer Thomas Krenz war beeindruckt: "Das Staunen über die Natur und deren bewusstes Erleben begeistert", sagte er.

Am Donnerstag, 21. Juli sind die Erzieherinnen jetzt erst einmal zu einem Gala-Abend in den Europa-Park Rust eingeladen. Dort bekommen sie die Zertifizierungsurkunde überreicht.