Auch der Zugang zum Wasserhochbehälter oberhalb der Postwiese soll erneuert werden. Foto: Ingenieurbüro Zink Foto: Schwarzwälder-Bote

Hornberger Gemeinderat hat Fragen zum Sanierungskonzept für den Wasserhochbehälter an der Postwiese.

Hornberg - Der Wasserhochbehälter an der Postwiese soll für rund 180 000 Euro modernisiert werden. Der Hornberger Gemeinderat stimmte den Plänen zu, hatte zunächst aber noch einige Fragen.

Philipp Höger vom Ingenieurbüro Zink aus Lauf stellte das Sanierungs- und Optimierungskonzept dem Gemeinderat vor und erläuterte die nötigen Umbauten, um den Wasserhochbehälter auf einen modernen Stand zu bringen.

Der Behälter versorgt die Wohnhäuser entlang der Reichenbacher Straße täglich mit rund 70 Kubikmetern Trinkwasser, steht aber in schlecht zugänglichem Gelände. "Wir müssen einen sauberen Zugang zum Behälter schaffen", sagte Höger. Erich Fuhrer (CDU) meinte hierzu, es brauche keinen "Luxus-Weg zum Behälter", was Höger mit Vorgaben zum Arbeitsschutz konterte. Der derzeitige Zugang sei besonders bei Regen nicht besonders sicher.

Die Ausstattung des Behälters sei zudem nicht mehr zeitgemäß, so Höger: "Die Öffnungen über der Wasserkammer sind unnötig. Wir müssen das dem heutigen Stand der Technik anpassen." Innen sehe es nicht besser aus: Die sogenannten hydraulischen Ausrüstungen, also die Rohre, würden von Außen zwar noch ordentlich aussehen, "wir wissen aber nicht, wie sie von Innen aussehen", gab Höger zu bedenken. Die Kammer des Wasserbehälters bestehe derzeit noch aus Betonwänden. Hierfür schlug Höger vor, die Wände der Kammer mit Polyethylen-Platten auszukleiden und reichte einige der blauen Elemente zur Ansicht im Gemeinderat herum.

Sie hätten den Vorteil, dass sich deutlich weniger Schmutz an ihnen absetzt und man sie leichter reinigen kann als es beim Beton der Fall ist. Die Frage nach Stoffen, die sich aus dem Plastik ins Wasser lösen, verneinte Höger: "Nach heutigem Stand und den aktuellen Zulassungen lösen sich keine Stoffe ins Wasser", sagte der Planer. Dennoch erkundigte sich Fritz Wöhrle (FW) nach Alternativen zum Plastik. In Frage kämen laut Höger nur teurer Edelstahl, der Risiken an den Schweißnähten berge oder eine Beschichtung, etwa mit Epoxidharz, von der er ebenfalls abriet. "Die Wassermeister in den anderen Gemeinden sind mit den PE-Platten sehr zufrieden und möchten nichts anderes mehr haben", sagte Höger. Laut Bürgermeister Siegfried Scheffold sind die Platten auch im Wasserwerk "Kleine Kinzig" zum Einsatz gekommen.

Vor der Sanierung soll noch geklärt werden, in welchem Zustand sich der Behälter befindet, es gebe aber keine Anhaltspunkte, dass es im Inneren des Behälters bereits bröckele. Der Beton hinter den Platten werde in Zukunft trocken sein, da die Platten geschweißt werden und das Wasser abhalten. Die Decke werde mit Spritzmörtel ausgearbeitet, damit Kondenswasser schnell abtropfen kann. Ein weiterer Vorteil der Modernisierung sei, dass weniger Reinigungsmittel benötigt wird, um den Behälter zu säubern. Die Frage nach der Lebensdauer der Maßnahme beantwortete Höger mit rund 40 bis 50 Jahren.

In Anbetracht der geschätzten Baukosten von rund 180 000 Euro erkundigte sich Michael Tischer (CDU) nach einem komplett neuen Wasserhochbehälter. "Der würde sicher doppelt so teuer", antwortete Höger, da neben dem Behälter noch ökologische Gutachten und der Waldrückbau dazu kämen.

Der Sanierungsplan soll noch im letzten Quartal 2015 stehen, die Ausschreibung dann Anfang 2016 erfolgen. Mit der Ausführung der Arbeiten rechnet das Planungsbüro im ersten bis zweiten Quartal 2016. Die Kosten für die Maßnahme sind im Finanzplanung der Wasserversorgung bereits eingeplant.

Der Gemeinderat entschied sich einstimmig für die Honorarkosten, die sich auf insgesamt rund 28 000 Euro belaufen. Zu den Grundleistungen von knapp 18 000 Euro kommen noch Zuschläge für die Modernisierung und die örtliche Bauüberwachung.