Die Hornberger Feuerwehr ist rund um die Uhr einsatzbereit. Für Brandschutz- sowie angeordnete Parkplatzdienste bekommen sie ab 1. Januar 2015 eine erhöhte Aufwandsentschädigung. Foto: Archiv Gräff

Kritik im Gemeinderat. Aufwandsentschädigung für Hornberger Feuerwehrleute bei Festeinsätzen wird erhöht.

Hornberg - Die Angehörigen der Hornberger Feuerwehr sollen mehr Geld bekommen. Einen entsprechenden Vorschlag hat die Stadtverwaltung am Mittwoch in der Gemeinderatssitzung vorgelegt - und damit eine kontroverse Diskusssion ausgelöst.

Konkret ging es in der Vorlage um die Erhöhung des Kostensatzes für Brandschutz- sowie angeordnete Parkplatzdienste von derzeit sieben auf zehn Euro pro Feuerwehrangehörigen und Stunde zum 1. Januar 2015. In beiden Fällen werden diese Dienste nach Angaben von Bürgermeister Siegfried Scheffold vor allem bei Großveranstaltungen in der Fasnetszeit geleistet.

Eine zusätzliche Entschädigung ist der Vorlage nach für die Geräte- und Atemschutzwarte vorgesehen, sie soll von 800 auf 1200 Euro im Jahr erhöht werden. Gemeinderat Rolf Hess (SPD) fand die Erhöhung "ein wenig sehr hoch".

Er verwies auf andere Gemeinden, die eine Aufwandsentschädigung von acht Euro pro Mann und Stunde zahlen würden. Zudem sah Hess die Erhöhung nur für große Veranstaltungen mit guten Gewinnen als gerechtfertigt an: "Zufriedenstellend für die Vereine ist die Kostenerhöhung ansonsten nicht."

Hess wünschte sich von der Feuerwehr mehr Flexibilität: Vielleicht könnten auch mal Feuerwehrangehörige aus umliegenden Orten Dienst machen. Erich Fuhrer (CDU ) vertrat die Ansicht, dass man das auch mal aus Sicht der Feuerwehr sehen sollte: "Auch hier gibt es rückläufige Mitgliederzahlen, es wird immer schwieriger, Leute zu finden." Bernd Laages stellte die künftige Wirtschaftlichkeit der Vereine bei ihren Festen infrage. Markus Baumann (Freie Wähler) betonte, dass die zehn Euro seiner Ansicht nach noch zu wenig seien.

"Nicht jeder ist beispielsweise fasnetsbegeistert, muss aber aus Brandschutzgründen bei einer Fasnetsveranstaltung Dienst tun", so Baumann. Zuhörer Christof Breithaupt von den "Buchenbronner Hexen" griff diese Aussage in der Fragestunde nochmals auf und übte Kritik an der Entschädigungserhöhung der "heiligen Kuh" Feuerwehr "Unsere Vereine haben damit das Nachsehen, wie soll das Vereinsleben also weitergehen?", fragte er.

Baumann, selbst aktiver Feuerwehrmann, betonte, dass die Feuerwehr "keineswegs eine heilige Kuh" sei und fragte, ob die "gerade mal 50 Euro mehr" für den Verein bei einer Veranstaltung diese Diskussion wert sei. Bürgermeister Siegfried Scheffold rechnete vor, dass die Feuerwehr Hornberg allein an der Fasnet rund 50 Dienste leisten müsse.

Mit allen Vereinen sei bereits über die Thematik gesprochen worden. "Wenn ein Verein Mitglieder hat, die bei der Feuerwehr sind, so ist das möglich, das diese die Brandwache bei einer vereinseigenen Veranstaltung übernehmen", stellte Scheffold klar. Zudem sei man mit den Kommandanten so verblieben, dass ausnahmsweise auch Angehörige beispielsweise der Duravit-Werksfeuerwehr oder der Feuerwehr Gutach eine Brandwache übernehmen können. "Dazu müssten sie aber gründlich in das Schutzobjekt wie beispielsweise der Stadthalle eingewiesen werden", sagte Scheffold.

Der Gemeinderat stimmte der Entschädigungserhöhung schließlich mehrheitlich zu, Rolf Hess, Bernd Laages und Eric Küffer lehnten sie ab.