Tobias Kinzl (rechts) informierte Patrick Fricke (VfR, vorne), Stefan Röck (VfR, von links), Mario Schwendemann (VfR), Annemarie Deusch (TV), Matthias Litterst und Kuratoriumsvorsitzendem Siegfried Scheffold über den Defibrillator. Foto: Stangenberg Foto: Schwarzwälder Bote

Engagement: Bürgerstiftung unterstützt TV und VfR Hornberg bei der Beschaffung

Die Bürgerstiftung Hornberg hat erneut zwei Vereine finanziell unterstützt. Der VfR und TV Hornberg konnten damit einen gemeinsamen Defibrillator erwerben, der im Clubhaus des Fußballvereins angebracht ist.

Hornberg. Bei einem Pressetermin im Clubhaus in der Frombachstraße stellte Tobias Kinzl, Medizinprodukteberater der Firma Holthaus Medical aus Remscheid, Bürgermeister und Kuratoriumsvorsitzenden Siegfried Scheffold, dem Geschäftsstellenleiter der Bürgerstiftung, Matthias Litterst, und den Vertretern beider Vereine das medizinische Gerät vor.

Der VfR und TV Hornberg hatten bei der Bürgerstiftung einen gemeinsamen Förderantrag für den Defibrillator gestellt, der nun im Erdgeschoss des Clubheims neben dem Ausgang zum Sportplatz hängt. Mit einem Betrag von 799 Euro unterstützt die Bürgerstiftung dieses Projekt.

Scheffold zeigte sich erfreut, dass Hornberg generell "eine hohe Dichte an ›Defis‹" habe. "Wir sind gut aufgestellt. Gerade beim Sportplatz, wo sich bei Spielen viele Zuschauer aufhalten, ist es wichtig, als Laie Erste Hilfe leisten zu können.

Der plötzliche Herztod ist weltweit noch vor Krebserkrankungen die häufigste Todesursache. Bei einem Herzinfarkt entscheiden die ersten drei bis fünf Minuten oftmals über Leben und Tod beziehungsweise zumindest über den Gesundheitszustand des Betroffenen. In aller Regel kann der Rettungsdienst mit einem Defibrillator in dieser Zeitspanne nicht vor Ort sein.

"Wir möchten mit dieser Spende zum Ausdruck bringen, wie wichtig uns die Sicherheit der Sportler und Besucher ist, und dass wir die Arbeit beider Vereine sehr wertschätzen", ergänzte Scheffold. "Ich hoffe, dass nichts passiert und das Gerät nicht zum Einsatz kommt."

Kinzl erläuterte den Vertretern der Bürgerstiftung und beider Sportvereine anschließend den Umgang mit dem Defibrillator. Mario Schwendemann, Mitglied des VfR und Mitarbeiter der Firma Leber, über die das Gerät erworben wurde, ist der Beauftragte für den "Defi".

Kinzl betonte, dass jeder Laie das Gerät als Ersthelfer nutzen könne. Die einzelnen Schritte sind leicht verständlich dargestellt. Jedoch gebe es bei vielen Personen eine Hemmschwelle beziehungsweise die Angst davor, bei der Versorgung des Verletzten etwas falsch zu machen. Diesbezüglich hat der Berater keinerlei Bedenken. "Man muss sich nur trauen", ermutigte er.

Bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts vergehen oftmals bis zu zehn Minuten. Erleidet jemand einen Herzinfarkt, sinkt die Überlebenschance des Verletzten von Minute zu Minute, so Kinzl. Durch den Einsatz des "Defis" kann diese Zeitspanne überbrückt werden.

Nach den offiziellen Informationen ging es dann an die Praxis: Kinzl zeigte den Vertretern des VfR und TV die Nutzung des Geräts.

Ein automatisierter externer Defibrillator (AED, auch Laiendefibrillator oder kurz Laiendefi) ist ein medizinisches Gerät zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch Abgabe von Stromstößen. Im Gegensatz zu Defibrillatoren aus dem Rettungsdienst oder Kliniken sind AEDs wegen ihrer Bau- und Funktionsweise besonders für Erste Hilfe durch Laien geeignet. Die beiden Klebe-Elektroden werden bei Jugendlichen und Erwachsenen unter dem rechten Schlüsselbein und unter der linken Achselhöhle angebracht. Eine Software analysiert im AED den Herzrhythmus. Wird Kammerflimmern erkannt, wird die Defibrillation freigeschaltet. Das Gerät gibt dann einen Elektroschock ab, nachdem der Anwender die Schock-Taste gedrückt hat. Wird eine Nulllinie erkannt, unterstützt ein AED den Ersthelfer bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung.