Peter Rosenberger hat in Mannheim den zweiten Wahlgang erreicht. Foto: Lück

Horber OB will Stadtoberhaupt von Mannheim werden und erreicht zweiten Wahlgang. Zufrieden mit Ergebnis.

Mannheim/Horb - Das hätte ihm in Horb wohl kaum einer zugetraut: Noch-OB Peter Rosenberger ist der große Sieger bei der Mannheimer OB-Wahl. Doch noch hat er’s nicht geschafft.

Mit 33,8 Prozent zwingt er Amtsinhaber Peter Kurz in die Stichwahl. Kein Wunder, dass der mit sorgenvoller Miene und seiner Frau an der Hand gegen 18.55 Uhr im Wahllokal in der Mannheimer Abendakademie auftauchte. Spärlicher Applaus.

Rosenberger dagegen kam gut 15 Minuten später strahlend ums Eck – seine Frau Janet an der Hand. Zeigt die Siegesfaust und strahlt, als er gut zehn Minuten später das vorläufige amtliche Endergebnis an der Leinwand sieht. Vorher musste er noch unzählige Hände schütteln, CDU-Anhänger umarmen, danach korrigierte er den Arm eines jungen Mädchens, was unbedingt mit ihm gemeinsam ein "Rosi-Selfi" schießen will. Die Erleichterung über den Etappensieg ist ihm deutlich anzumerken.

Schon morgens hatte der Tag gut für den "Sohn Mannheims", der 2009 in Horb landete, gut begonnen: 6:3 und 6:3. Das war ein glatter Sieg. So mancher staunte gestern, dass Rosenberger noch die Ruhe hatte, für den TC Bildechingen um 10 Uhr beim Tennis-Verbandsspiel gegen den PSV Reutlingen anzutreten. Denn ab 18 Uhr startete die Auszählung der Stimmen bei der OB-Wahl in Mannheim. Doch vielleicht war es auch die ideale Ablenkung für den Horber OB, zum Tennisschläger zu greifen. Souverän meisterte er die erste Aufgabe des Tages. Er entspannte sich dann noch ein bisschen in der Sonne und schaute auf der Anlage in Bildechingen seinen Mannschaftskollegen der Herren 40 zu. Seine Familie genoss ebenfalls das traumhafte Sonntagswetter auf der Tennisanlage. Fast konnte man vergessen, dass ein wichtiger Termin am Abend stattfindet, der auch für die Horber einschneidend werden könnte. Die Wahl war trotzdem ein großes Thema. "Und, wie ist Dein Gefühl, Peter?", wurde er oft befragt. Er zeigte sich optimistisch. Mit vielen guten Wünschen machte er sich dann am frühen Nachmittag auf nach Mannheim.

Und sein Optimismus wurde bestätigt...

Und auch die Horber sind überrascht. OGL-Fraktionschef Markus Pagel: "Ich freue mich für ihn. Das Ergebnis finde ich erstaunlich, ich persönlich hätte mit weniger für Rosenberger gerechnet. Ich freue mich für ihn und finde das eine tolle Leistung."

Daniel Wochner (FD/FW): "Ich hatte das Ergebnis wie folgt erwartet: Erster Kurz, zweiter Rosenberger, dritter Kurz. Allerdings hätte ich Peter Rosenberger nicht so deutlich über 30 Prozent gesehen. Natürlich ist der Ausgang der Stichwahl schwer vorzusagen. Bemerkenswert finde ich es aber, dass der Amtsinhaber Peter Kurz im Vergleich zu seiner letzten Wahl 6000 Stimmen verloren hat. Das ist ein Pfund und zeigt, dass er intern und teilweise auch bei seinen Wählern umstrittener ist als erwartet. Es wird kritisch für Kurz in der Stichwahl. Wenn Rosenberger das gut macht, hat er gute Chancen, die Stichwahl zu gewinnen."

Thomas Mattes, SPD-Fraktionschef Horb: "Peter Rosenberger hat das Wählerpotenzial der CDU für sich gewinnen können. Sicherlich ist das Ergebnis davon geprägt, dass drei Kandidaten angetreten sind. Im Zweikampf hätte der Amtsinhaber gewinnen können. Eine Prognose zur Stichwahl jetzt zu stellen, ist schwierig. Klar ist nur: In den nächsten drei Wochen wird er Horb fehlen. Unsere Anfrage deswegen war zu recht."

Gerhard Munding, Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion, bewertet das Wahlergebnis als Erfolg für Rosenberger. "Sein erstes Ziel ist erreicht. Nun wird es darauf ankommen, wie er sich mit der Mannheimer Liste verständigen kann. Wenn das positiv läuft, hat er Chancen."