Ab 23 Uhr gab es aufgrund der vielen ausgelassen feiernden Gäste kein Durchkommen mehr. Foto: Morlok

Schwarzwald-Buam sorgen im Kö 23 für ordentlich Stimmung. Outfit des Abends: Dirndl und Lederhose.

Horb - Seit vergangenem Wochenende weiß "Kö 23" Wirt Bernd Rausch, was ein echter Gastro-Tsunami ist.

Rausch hatte wie jedes Jahr zu seinem Oktoberfest eingeladen und musste gegen 23 Uhr zugeben, dass er so was in seiner langen Wirte- und Kochkarriere noch nie erlebt hatte. "Bis 20.15 Uhr war alles ruhig – doch dann kamen die Gäste. Alle auf einmal und alle hatten scheinbar den ganzen Tag nichts gegessen", staunte der Profi über diesen Andrang, der etwas Rock ’n’ Roll in seine Küche brachte.

Tja, ohne ordentliche Grundlage aus der rustikalen Oktoberfest-Küche kann man hinterher einfach weniger Bier trinken. Und was wäre ein Oktoberfest ohne die Maß?

Essen und Trinken waren abgehakt, die Dekoration in den bayerischen Landesfarben blau-weiß stand, die meisten der Besucher hatten sich freiwillig als Sepp und Zenzi verkleidet, was nun noch zur zünftigen Party fehlte, das war die Musik.

Die Oktoberfestband "Die Schwarzwald Buam" um den Freudenstädter Musiklehrer Ralf Penz ließ es deshalb auch in diesem Jahr beim Oktoberfest im "Kö 23" wieder einmal so richtig krachen. Die Fans waren begeistertet und testeten die Tragkraft der Zwischengeschossdecke ebenso aus wie die Haltbarkeit der Biertischgarnituren, die Wirt Bernd Rausch zwecks besserer Raumausnutzung in seine Wirtschaft stellte.

Kurz vor 23 Uhr war kaum noch ein Durchkommen durch das feiernde Partyvolk möglich, denn im hinteren Teil des Lokals, dort, wo normalerweise die Billardtische stehen, lief vor der Bühne der Plastik-Gitarren-Hard-Rock-Event, bei dem sich einige junge Damen im durchaus luftigen Dirndl ordentlich ins Zeug legten. Es wurde gerockt, was das Plastikteil hergab, und die jungen Damen wurden von ihrer jeweiligen Fan-Gruppierung durch lautes Gejohle und Geklatsche zu immer ekstatischerem Spiel animiert. Doch nicht nur allein wegen dieser Einlage fiel das Fazit des Fachpublikums in Sachen Oktoberfest im "Kö 23" recht einstimmig aus: "Ein Prosit auf diese Riesengaudi", so der allgemeine Tenor und für alle, die etwas viel Gerstensaft erwischt hatten, gab es von den Musikern noch einen prima Tipp mit auf den Heimweg: "Fahrt rückwärts – dabei passieren die wenigsten Unfälle."