Die Bauarbeiten im Dießener Tal laufen weiter. Foto: Steinert

Verzögerung bei Ortsdurchfahrt. Brückenabriss schneidet Anwohnerzufahrt fast ab.

Horb-Dießen. Im Dießener Tal läuft’s nicht: Laut einem Sachstandsbericht zum Ausbau der Ortsdurchfahrt, den Ortsvorsteher Fridolin Weckerle in der Ortschaftsratsitzung am Freitag gab, wurde Zeit verschwendet – und ein paar große Probleme kommen erst noch.

Die negativen Erfahrungen aus dem 1. Bauabschnitt setzten sich auch im vergangenen Jahr fort, als die bereits genehmigten Gelder für den 2. Bauabschnitt nicht zeitnah freigegeben wurden. Erst Mitte des Jahres konnte mit dem weiteren Ausbau begonnen werden. "Viel Zeit wurde verschwendet und nicht genutzt." Der Ausbau hinkte hinterher, die alte Brücke wurde zwar noch abgerissen, doch die neue konnte wegen des einbrechenden Winters nicht mehr gebaut werden. Fünf Anlieger wurden dadurch nicht nur vom Winterdienst abgeschnitten, sie erreichten nur noch mühsam und mit großen Schwierigkeiten ihre Anwesen.

Ein weiteres Problem sieht Weckerle auf die Ortschaft zukommen, wenn die von der Wasserbehörde geforderte Aufdimensionierungen des Dießenbachs ansteht. "Die Forderungen halten wir für überzogen, da es in Dießen noch nie Probleme mit Hochwasser gab", erklärt Weckerle. "Wir werden ein Waterloo erleben, wenn diese Forderungen umgesetzt werden sollen."

Ein weiteres Problem ist der Abriss der denkmalgeschützten Scheune, da hier noch keine abschließende Entscheidung vorliegt. Dadurch geraten die Arbeiten ins Stocken und bremsen den zügigen Ausbau.

Wenigstens sind nun die Brückenbauarbeiten seit dem 7. Februar in vollem Gange. Weiterhin gab Weckerle bekannt, dass zwischenzeitlich auch die Sanierungsmaßnahmen der Bittelbronner Steige und dem "Süßen Winkel" vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung mit einem Gesamtvolumen von 169 000 Euro genehmigt sind.

Die Ausdehnung der Gehwegabsenkung im Bereich des Rathauses soll entgegen dem Antrag der Feuerwehr nicht vorgenommen werden. Der Ortschaftsrat folgt in seinem Beschluss der Empfehlung des Planungsbüros, welche die Absenkung als problematisch ansieht. Vor allem im Bereich der Bushaltestelle würde eine weitere Absenkung zu Problemen für ältere oder gehbehinderte Fahrgäste führen, weil sie eine unzumutbare Einstiegshöhe in die Fahrzeuge mit sich bringe.

Inzwischen musste sich die Ortschaftsverwaltung mit 21 854 Euro an den Ausführungsarbeiten des 1. Bauabschnitts beteiligen. Das Gremium stimmte einstimmig für die geplante Umgestaltung des Friedhofparkplatzes mit Stellplatz für den Grüngutcontainer und Splittkiste.

Das Straßenbauamt Karlsruhe rechnet der Ortschaft zwar rund 60 000 Euro der Kosten an, doch durch die neue Ausbauvariante muss Dießen Mehrkosten in Höhe von rund 16 000 Euro aufwenden. Die Neugestaltung des Platzes gegenüber der Bittelbronner Steige stellte der Ortschaftsrat zur Entscheidung zurück. Diese soll fallen, wenn mit dem Ausbau des 2. Bauabschnitts begonnen wird. Ob diese Maßnahme letztlich umgesetzt werde, hänge von der Finanzierbarkeit ab – die Kosten würden etwa 15 000 Euro betragen.

Die Bushaltestellenüberdachung am Rathaus wurde mit zirka 13 000 Euro veranschlagt. Für den Eigenanteil des 3. Bauabschnitts werden noch einmal 25 000 Euro fällig, die Zusatzkosten für die Pflasterung des Gehwegs sowie die Herstellung des Rathausvorplatzes werden etwa 9000 Euro betragen.