Am Morgen nach dem Brand wird das Ausmaß des Schadens deutlich. Foto: Feuerwehr

Reinhold Kuch sorgt sich nach zweitem Feuer innerhalb weniger Monate um Ruf.

Horb - Der Schock sitzt tief bei Reinhold Kuch. Schon wieder hat es auf seinem Campingplatz gebrannt. Doch ob es schon wieder Brandstiftung war, müssen die Experten noch herausfinden.

Es war wieder fast die gleiche Uhrzeit wie im April, als es das erste Mal auf dem Campingplatz Schüttehof brannte. Um 0.30 Uhr in der Nacht zum Mittwoch musste die Feuerwehr den Horber Hausberg hoch. Bereits auf der Anfahrt war ein großer Feuerschein zu erkennen. Ein brennendes Mobile Home griff auch noch auf zwei weitere Wohnwagen über.  Ein erschreckendes Bild, dass nun  – so die Befürchtung von Reinhold Kuch – auch auf seinem Campingplatz vorerst haften bleibt.

Keine Verletzten

Zum Glück, so lässt sich zumindest sagen, kamen keine Menschen zu Schaden. Die Situation war dramatisch. Denn mehrere Propangasflaschen waren im Gefahrenbereich.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte standen bereits zwei Wohnwagen mit Anbau in Vollbrand. Das Feuer drohte auf weiterer Wohnwagen im direkten Umfeld überzugreifen. Ein großes Problem, dass sich erneut zeigte: die Wasserversorgung vor Ort. Deshalb und aufgrund des Ausmaßes  wurden umgehend die Löschfahrzeuge der Abteilungen Bildechingen, Dießener Tal und Talheim zur Unterstützung nachalarmiert.

Für die Feuerwehr war der Einsatz eine große Herausforderung. Christian Volk,  Pressesprecher der Horber Feuerwehr, schildert es so: "Zusätzlich zur sofort eingeleiteten Brandbekämpfung, wurden Riegelstellungen zu den benachbarten Wohnwägen und zur Bebauungen aufgebaut, um eine weitere Brandausbreitung zu verhindern. Um ausschließen zu können, dass sich noch Personen in den benachbarten Wohnwagen befanden, wurden diese von Seiten der Feuerwehr kontrolliert. Außerdem wurde mit mehreren Löschfahrzeugen ein Pendelverkehr zur Einsatzstelle eingerichtet, um die Löschwasserversorgung sicherzustellen."

Zehn Propangasflaschen aus Brandzone geholt

Gegen 1.10 Uhr sei der Brand unter Kontrolle gewesen. Durch die eingesetzten Trupps konnten insgesamt zehn Propangasflaschen aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Aufgrund der Brandbeaufschlagung mussten diese teilweise gekühlt und beobachtet werden.

Ein Übergreifen auf weitere Wohnwagen konnte weitestgehend verhindert werden. Insgesamt wurden drei Wohnwägen durch das Feuer zerstört und mindestens sechs weiter beschädigt. Die Feuerwehr Horb a. N.ckar war mit insgesamt neun Fahrzeugen im Einsatz.

Das Ausmaß ist also diesmal deutlich größer als im April, als es schon einmal gebrannt hatte. Damals handelte es sich um Brandstiftung. Dabei soll es sich um einen Privatstreit zwischen zwei Campern gehandelt haben. Der Streit soll auch um eine Frau gegangen sein.

Wieder Fall von Brandstiftung?

Handelt es sich diesmal wieder um Brandstiftung? Gibt es einen Zusammenhang zum ersten Fall? "Hierzu können wir noch nichts sagen. Die Untersuchungen müssen abgewartet werden", erklärt ein Sprecher der Polizei. Der Brand sei zunächst in dem Mobile Home entstanden, das  über keinen Stromanschluss verfüge. "Ein technischer Defekt als Ursache ist deshalb nur sehr eingeschränkt möglich, kann aber trotzdem nicht ganz ausgeschlossen werden." Auch Brandstiftung könne nicht ausgeschlossen werden.

Für Reinhold Kuch ist das Ereignis ein schwerer Schlag. Vor allem, wenn es sich wieder um Brandstiftung handeln sollte.  "Die Lage ist sehr  angespannt. Es ist eine schlimme Sache. Natürlich mache ich mir große Sorgen um den Ruf", sagt er und bittet, nicht mehr weiter darüber sprechen zu müssen.

Der Horber Campingplatz wächst Jahr für Jahr an Beliebtheit. Die Zahlen dieser Saison sind ausgesprochen gut. Auch Citymanager Thomas Kreidler, selbst seit vielen Jahren Camper des Schüttehofs, unterstreicht die Bedeutung des Campingplatzes für die Stadt: "Er ist für uns ein touristischer Magnet."

Er selbst als Nutzer macht sich auch seine Gedanken: "Natürlich sorgt das auch bei einem selbst für Unruhe. Ich habe mir dort ein neues Mobile Home aufgebaut. Das hat drei Monate gedauert. Klar bin ich versichert, aber da steckt ja auch eine Menge Eigenleistung drin. Ich hoffe, es hat sich diesmal nicht um Brandstiftung gehandelt."