Bis zu 350 Essen täglich können Heiko Schwabe und sein Team in der neuen Küche des Ita-von-Toggenburg-Pflegeheimes zubereiten. Foto: Lück

Studium hat ihm "geschmeckt": Spitalküchen-Chef ist jetzt Fachbetriebswirt. Essen auch bei Vesperkirche.

Horb - Der Koch von Ita von Toggenburg ist endlich wieder da – Heiko Schwabes leckeres Essen macht die zehnte Vesperkirche im Steinhaus wieder zu einem Highlight.

Knapp ein Jahr war Schwabe weg vom Herd – weil das Altenheim und im zweiten Bauabschnitt auch die Küche komplett umgebaut wurde. Doch jetzt hat Heiko Schwabe eine Millionen-Küche: "Der Umbau hat insgesamt gut eine Millionen Euro gekostet. Allein 200 000 Euro flossen in die neuen Geräte!"

Und mit diesen neuen Geräten kann Schwabe und sein insgesamt zwölfköpfiges Team viel besser kochen – und effizienter. Schwabe: "Wir haben auf Induktion umgestellt. Damit kann man die Temperatur und die Dauer viel genauer regeln – das hat den Vorteil, dass die Standzeit der Gerichte viel kürzer ist."

Auf Deutsch: Das Gemüse oder das Fleisch werden genau auf den Punkt gekocht oder gebraten – und so fertig gekocht, dass das Essen kurz danach schon auf dem Teller ist. Auch die selbst gemachten Soßen – mit angebratenem Knochen und Gemüse – sind jetzt in der Hälfte der Zeit fertigt. Schwabe: "Mit der neuen Technik sind wir auch in der Lage, mehr Essen herzustellen in der selben Zeit. Statt einer Kapazität von 200 bis 250 Essen täglich sind jetzt zwischen 300 und 350 Essen drin." Und damit hilft die neue "Millionen-Küche" Koch Schwabe und seinem Team, die rund 100 Essen täglich für die Vesperkirche ohne Überstunden lecker auf den Tisch zu bringen.

Ein Koch. Monatelange Pause. Was macht der Schwabe da? Der Koch lacht: "Gekocht habe ich nur samstags. Weil es da im Ita von Toggenburg immer Eintopf gibt. Den konnten wir in der Cafeteria machen. Weil mein Motto ist: Stillstand ist Rückstand, habe ich mich fortgebildet! Das ist sinniger, als auf dem Sofa zu liegen!"

Okay. Schwabe lobt seinen Arbeitgeber: "Die haben es ausdrücklich vorgeschlagen und ermöglicht." So hat der "Kult-Koch" dann sieben Monate lang in der IHK Villingen-Schwenningen die Schulbank gedrückt. Und ist jetzt Fachbetriebswirt. Schwabe: "Die Schulbank zu drücken – das war schon was anderes, als am Herd zu stehen! Ich war froh, dass es am Samstag, 16. Dezember, endlich in der neuen Küche in Horb wieder los ging!"

Doch auch das Studium hat Schwabe offenbar geschmeckt. Der Koch: "Die schriftlichen Prüfungen habe ich bestanden. Jetzt muss ich nur noch die mündliche Prüfung schaffen – und die ist Ende Februar." Und jetzt, mit der neuen Millionenküche, gibt es nur noch eine Hürde zu nehmen. Schwabe: "Wir sind gerade dabei, die Küche zertifizieren zu lassen."

Das heißt: Neue Technik, höhere Effizienz. Und das Potenzial, noch mehr Menschen mit dem leckeren Essen aus der Ita von Toggenburg-Küche zu versorgen. Doch wer Schwabe kennt, weiß, auch bei der nächsten Vesperkirche will er wieder mit dabei sein. Der Koch: "Es macht mir einfach Spaß!"