Wird es im Krankenhaus weiter eine hausärztliche Notfallpraxis geben? Der Landrat glaubt an eine schnelle Realisierung, falls die Ärzte mitmachen. Foto: Hopp

Wenn genügend Ärzte beim Notfalldienst mitmachen, will Landrat Rückert eine schnelle Umsetzung.

Horb - Landrat Klaus Michael Rückert will dafür kämpfen, dass die Versorgungslücke in Horb durch den hausärztlichen Notdienst so kurz wie möglich besteht.

Klaus Michael Rückert sagte am Rande des Neujahrsempfangs in der Hohenberghalle: "Wir geben die Räumlichkeiten umsonst, die Arzthelferin zahlen wir. Von unserer Seite kann es blitzschnell gehen, dass der hausärztliche Notdienst wieder in Horb eingerichtet wird." Er wolle noch bis diesen Freitag die Umfrage unter den niedergelassenen Ärzten in Horb abwarten.

Rückert: "Mit Freude habe ich gelesen, dass der federführende Arzt Rainer Schach aus Altheim offenbar schon 15 Ärzte zusammen hat. Wenn sich das in unserer Umfrage bestätigt, dann werden wir ab Montag Gas geben."

"Das kostet uns nur drei Klicks im PC"

Montag? Das ist der 3. Februar. Zwei Tage vorher wird offiziell die hausärztliche Notfallpraxis in Nagold von der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KV) eröffnet.

Sie soll ab diesem Zeitpunkt auch für den Raum Horb zuständig sein. KV-Sprecher Kai Sonntag hatte gegenüber dem Schwarzwälder Boten Skepsis gezeigt, dass eine Rückverlegung nach Horb schnell zu machen sei. Es müssten unter anderem  Mietverträge geschlossen werden, das könne Monate dauern.

Rückert lässt dieses Argument nicht gelten: "Das kostet uns nur drei Klicks im PC. Doch ein Mietvertrag muss nicht schriftlich sein. An uns soll es nicht scheitern: Wir sichern der KV die kostenfreie Überlassung der Räumlichkeiten im Krankenhaus Horb zu und die Bezahlung einer Arzthelferin. Wenn die KV ja sagt, können die Ärzte sofort anfangen."

Doch nicht nur die Mietverhältnisse sind noch zu klären. Denn bisher sind die Horber Ärzte im Nagolder Dienstplan integriert. Die Vorstellungen von KV und Landrat Rückert scheinen bei der Frage der zeitlichen Umsetzung immer noch auseinanderzugehen.

Der Kreistag hatte den Beschluss gefasst, dass nach der Schließung der Akut-Klinik eine 24-Stunden-Anlaufstelle für Patienten in Horb eingerichtet werden soll. Wochentags soll dieser Notdienst vom diensthabenden Arzt der geriatrischen Klinik geleistet werden, am Wochenende vom hausärztlichen Notdienst. Richard Brems, der bisherige Organistor dieses Notdienstes, hatte eine Fortführung in Horb abgelehnt.

Sein Argument: Ohne eine funktionierende Akut-Klinik im Hintergrund sei ein hausärztlicher Notdienst in Horb medizinisch schwer zu verantworten. Er befürworte deshalb den Standort Nagold. In einer Umfrage des Schwarzwälder Boten sprachen sich 92,7 Prozent aller Leser für den Notdienst in Horb aus.