Ein Blitz setzte den Dachstuhl eines Wohnhauses in Horb-Bildechingen in Brand. Foto: Feuerwehr

Feuerwehr im Einsatz. Hausbesitzer und Bewohner von Atemschutzträgern aus Haus gerettet.

Horb-Bildechingen - Der langersehnte Regen, die große Abkühlung nach den Tagen mit tropischen Temperaturen kam gestern Nachmittag gegen 13.30 Uhr mit gewaltigem Blitz und Donner. Ein regelrechtes Unwetter zog übers Land. Im Bildechinger Brühlweg werden sich die Bewohner eines Zweifamilienhauses noch lange an diesen Nachmittag erinnern. Bei ihnen schlug der Blitz ins Dachgeschoss ein.

"Ich hörte erst hinten links einen unheimlich lauten Knall, dann direkt gegenüber, und bevor ich richtig schauen konnte, drang Rauch aus dem Dach", berichtete der direkte Nachbar des in der Stichstraße wohnenden Geschädigten. "Mein Nachbar hat noch versucht, mit dem Feuerlöscher – er hat vier volle Ladungen in den Brand gespritzt – zu retten was noch zu retten ist, doch dies war vergeblich", berichtet der Mann von den Löschversuchen des Hausbesitzers.

Der 65-jährige Hausbesitzer konnte wenig später von den Atemschutzträgern aus dem Haus heraus gerettet werden und wurde ebenso wie die anderen Hausbewohner vom örtlichen DRK, das mit Kreisbereitschaftsleiterin Gisela Lobmiller an der Spitze in voller Mannschaftsstärke vor Ort war, betreut. Er wurde mit einer schweren Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Seine Tochter und sein einjähriger Enkel erlitten laut Polizei leichte Rauchvergiftungen, auch sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Ehefrau des 65-Jährigen blieb unverletzt, teilen die Beamten mit.

Verkehrsbehinderungen auf B 14

Laut Pressemitteilung war die Feuerwehr mit elf Fahrzeugen und 50 Mann im Einsatz. Das DRK war mit neun Fahrzeugen und 17 Einsatzkräften am Brandort. Auch Helfer vom Technischen Hilfswerk, Beamte der Polizei Horb und Mitarbeiter der Gebrüder-Gründler-Stiftung, der stellvertretende Kreisbrandmeister Florian Möhrle, Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger und Bildechingens Ortsvorsteher Ulrich Beuter waren zum Brandort gekommen. Trotz des strömenden Regens kam auch Bildechingens Feuerwehr-Ehrenkommandant Peter Gramer vorbei.

Auf der B 14 kam es während der Lösch- und Rettungsarbeiten zeitweise zu kleineren Verkehrsbehinderungen und Rückstaus in beide Fahrtrichtungen. Zum einen deshalb, weil sich der ein oder andere Autofahrer einen Blick auf das Geschehen nicht verkneifen konnte, zum andern, weil die Schlauchleitungen aus der Robert-Bosch-Straße mit Überfahrbrücken geschützt werden mussten, die man nur langsam überfahren konnte. Wie die Stadt Horb meldete, rückten die Feuerwehrabteilungen Bildechingen, Horb-Stadt und Talheim zu dem Brand aus. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte drang bereits dichter Rauch aus dem Dach. Die Feuerwehr Horb war mit insgesamt elf Fahrzeugen und 55 Kräften im Einsatz. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch das komplett isolierte Dach, berichtet die Stadt. Glutnester konnten daher nur durch das teilweise Öffnen des Daches abgelöscht werden. Die Führungsgruppe Horb-Empfingen-Eutingen übernahm die Einsatzleitung und die Koordination der Maßnahmen vor Ort.

Das Haus ist nach dem Brand nicht mehr bewohnbar. Der Sachschaden wird auf rund 100.000 Euro geschätzt.