Garten der winterharten Kakteen und Weißer Garten seit gestern offiziell eröffnet / Zahlreiche Bürger haben bei Vorarbeiten mitgeholfen

Von Christof Schülke

Horb. Dornen, Steinmauern, weiße Blüten und ein Muschel-Brunnen sind ihre besonderen Merkmale: Der Garten für winterharte Kakteen und der Weiße Garten beim Finanzamt wurden gestern eröffnet. Sie werden der Stadt auch nach der Gartenschau erhalten bleiben.

Die Gemeinsamkeit beider Gärten unterstrich Oberbürgermeister Rosenberger: "Es sind Bürgerprojekte. Viele Helfer haben sich hier abgerackert." Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Im Weißen Garten blühen bereits einige Pflanzen, zum Beispiel Rosen.

Im April 2008 hatten die Arbeiten an diesem Garten, der einst zum früheren Dominikanerinnenkloster gehörte, begonnen. Federführend mit dabei war Markus Pagel vom NABU. Der Name geht auf eine Idee von Ursula Laubis zurück. 20 weiß blühende Pflanzen mit unterschiedlichen theologischen Bedeutungen wurden gepflanzt. So weist zum Beispiel die Erdbeere auf die unbefleckte Empfängnis Mariens hin, aber mit ihren Blättern auch auf die Dreieinigkeit Gottes. Der Mohn steht für die Endlichkeit des Lebens, und die Pfingstrose ist die Rose ohne Dornen. Der Jakobusbrunnen in der Mitte wurde von Josef Nadj gefertigt.

Der Garten soll als Teil des Jakobusweges in Horb Pilger zu einer besinnlichen Ruhepause einladen. Für sie wird künftig ein Schlüssel da sein, mit dem sie Zugang zu dem Garten bekommen. Laut Rosenberger soll das Areal versuchsweise tagsüber geöffnet werden. Er hofft, dass es tagsüber nicht zu Vandalismus kommt.

Eingeschränkt geöffnet ist auch der von den Schwarzwälder Kakteenfreunden angelegte Garten für winterharte Kakteen, der sich auf der Sommerhalde unterhalb des Weißen Gartens befinden. Auch dieser Garten, an dem maßgeblich der Kakteenexperte Holger Dopp mitgewirkt hat, ist gestern Nachmittag offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Und die lautet: möglichst vielen Menschen die besondere Ästhetik der Kakteen und Sukkulenten vor Augen zu führen. Dass der noch junge Garten dieses Ziel bereits jetzt erreicht, ist verblüffend. Manche der Kakteen sind zwar noch so klein, dass man sie kaum entdeckt, doch andere sprenkeln den Garten bereits mit ihrer Blütenpracht. "Sie entwickeln sich hervorragend", so Holger Dopp, dem man etwas Stolz durchaus anmerkt. Mit Panamahut und weißen Sommerkleidern steht er den Gästen Rede und Antwort und beeindruckt mit lebhaft dargebotenem Fachwissen. Fazit: der Garten ist nicht nur für Kakteenfreunde sehenswert.