Rund 100 Helfer stellen bis zum 1. Februar die Vesperkirche auf die Beine

Von Joachim Frommherz

Horb. Miteinander essen, reden – einfach zusammen leben: Die Horber Vesperkirche führt seit gestern die Horber Bevölkerung zusammen. Bedürftig oder nicht, im Steinhaus finden alle am selben Tisch Platz. Noch bis zum 1. Februar, täglich von 11 bis 14 Uhr, kann man daran teilhaben.

Pünktlich um 12 Uhr haben Dekanatsreferent Achim Wicker und Erwin Reck, Leiter der Caritas in Horb, die Vesperkirche eröffnet. Dabei durften sie sich trotz des heftigen Glatteises über eine recht stattlichen Anzahl von Essern freuen.

"Ich habe viel weniger erwartet", gibt Wicker frei zu, der auf einen Auftakt mit bis zu 100 Gästen gehofft hatte. Doch dank der teils verheerenden Wetterverhältnisse blieben wohl einige vorsichtshalber zu Hause. So auch Mitorganisatorin Ilse Braitmaier von der evangelischen Kirche, die zusammen mit Bärbel Engel von der katholischen Kirchengemeinde/Spitalstiftung sowie dem Dekanatsbüro und der Caritas diese Veranstaltung auf die Beine gestellt hat.

Mehrere Dutzend werden es schließlich wohl gewesen sei, die den Weg ins Steinhaus in der Hirschgasse gefunden hatten. Lohn für ihr Bemühen war ein schmackhaftes Mittagessen. Auf der Karte stand dieses Mal als Vorspeise eine Tagessuppe gefolgt von Jägerbraten mit Knöpfle und Gartengemüse. Als Nachspeise gab es dann noch einen Joghurt. Kaffee und Kuchen rundeten das Angebot ab.

Wie bereits im vergangenen Jahr ist es auch diesmal den Gästen überlassen, wie viel sie für ihr Essen ausgeben möchten. "Jeder gibt das, was er will", meint Reck. Spenderdosen auf den Tischen erinnern an die freiwillige Gabe. Früher, erzählt Erwin Reck, habe man feste Preise gehabt. Solidaritätssesser zahlten bedeutend mehr als Bedürftige. Doch das habe man dann als diskrimierend angesehen. Da man nicht wollte, dass sich Bedürftige über den Preis zu erkennen sind. Gleich mit abgeschafft habe man dann auch die Reservierungen. Die Zeiten, in denen Firmen ganze Tische besetzten sind somit vorbei. So nimmt nun jeder dort Platz wo eben ein Plätzchen frei. Man trifft so auf fremde Menschen jeglicher sozialer Schicht oder Religion. Man isst, spricht miteinander und lernt sich schließlich kennen.

Dankbar sind Reck und Wicker für die bis zu 100 Helfern, die die Vesperkirche genauso ermöglichen wie die Sponsoren, seien es private oder Firmen wie Pleva, Volksbank Horb-Freudenstadt, Ceratizit, Autohaus Kronenbitter Real-markt, Volz Luftfilter oder Leuco. Ein besonderes Lob erhielt Elisabeth Steimle, die auch dieses Jahr am Klavier für eine besondere im Steinhaus sorgte. Eine, die laut Wicker, "Nahrung für die Seele" ist. Des Weiteren bereichern das Cafébohne-Team mit Kaffee-Spezialitäten die Vesperkirche und beim Angebot Zentrum des Zuhörens gibt es nicht nur offene Ohren sondern auch eine Blutdruckmessung und man kann man einen Termin beim Zahlarzt vereinbaren.

Noch immer können Horber Bürger ihren Beitrag zum Gelingen der Vesperkirche beitragen, indem sie beispielsweise einen Kuchen stiften. Diese sind nämlich immer heißbegehrt, wie Erwin Reck berichtet. Abgeliefert werden können die Kuchen jeweils ab 10.30 Uhr im Steinhaus. Willkommen sind natürlich auch Spenden, um die Vesperkirche zu realisieren. Das Spendenkonto kann im Dekanatsbüro (Telefon 07451/7192) oder bei der Caritas (Telefon 07451/5 51 40) erfragt werden.