Weiter unklar ist die Zukunft der Miller & Monroe Filiale in Horb. Foto: Straub

Zittern vor dem Leerstand. Insolvenzverwalter von Miller & Monroe verspricht nähere Details Ende Mai .

Horb - Das Zittern vor dem ersten Leerstand im Einkaufszentrum Horb geht weiter: Der Insolvenzverwalter von Miller & Monroe kann derzeit noch keine Aussage über die "Zukunft einzelner Filialen" machen. 

Die Plakate "Wir schließen, alles muss raus!" hängen seit mehr als einer Woche im Schaufenster von Miller & Monroe im Einkaufszentrum. Stehen die 800 Quadratmeter im ersten Obergeschoss bald leer?

Das hängt jetzt auch vom Vermieter ab. Am Donnerstagabend hatte Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz das im Schwarzwälder Boten angekündigte Statement zur Zukunft von Miller & Monroe abgegeben. Zitat: Jochen Sedlitz steht kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen mit einer Unternehmensgruppe, die die Filialen unter eigenem Storekonzept und eigenen Waren ab dem 1. Juni 2019 "übernehmen" möchte. Die Mitarbeiter in den Filialen sollen dabei ein Angebot zum Wechsel in ein neues Arbeitsverhältnis mit dem Investor erhalten.

Und das hängt vom Vermieter ab. Der Insolvenzverwalter teilt weiter mit, dass zur Umsetzung eine Einigung mit den jeweiligen Vermietern notwendig sei. Ob und in welchem Umfang dies gelinge, sei noch offen und hänge von den Verhandlungen des Interessenten für die Flächen in den nächsten Wochen ab. "Es ist klar, dass jeder Vermieter für sich entscheiden muss, ob diese Lösung in Betracht kommt. Für manche Filialen wurden jedoch bereits Nachmieter gefunden. Hier werden wir dennoch versuchen, ob es eine Zukunft für die Mitarbeiter bei einem Nachmieter gibt", so der vorläufige Insolvenzverwalter. "Mit der angestrebten Lösung können wir sowohl den Vermietern als auch den Mitarbeitern in den Filialen ein Paket anbieten, das den Eintritt eines potenten neuen Mieters unter Erhalt der Arbeitsplätze nahtlos ermöglicht."

Diese Aussage – sie betrifft alle 160 Filialen von Miller & Monroe im Bundesgebiet. Welche Aussichten hat dabei die Filiale in Horb, in der derzeit fleißig reduziert Ware verkauft wird, damit der Insolvenzverwalter Forderungen der Gläubiger befriedigen kann?

Pascal Mangold, Wirtschaftsjurist in der Kanzlei Menold Bezler, die das Insolvenzverfahren betreut: "Aufgrund der derzeit noch zu führenden Verhandlungen können wir momentan leider noch keine endgültigen Aussagen über die Zukunft einzelner Filialen treffen. Voraussichtlich können wir Ende Mai nähere Details bekannt geben."

Doch warum ist die Lage von Miller & Monroe mit der Videa Deutschland Retail mit Sitz in Sigmaringen überhaupt so dramatisch?  Die Insolvenzverwalter dazu: Angesichts hoher Mietrückstände seien die allermeisten Vermieter nicht bereit, an einer Lösung unter Beteiligung der niederländischen Unternehmensgruppe Victory & Dreams, zu der die Vidrea Deutschland gehört und die auch die Markenrechte an dem Label Miller & Monroe besitzt, mitzuwirken. Jochen Sedlitz: "Hier wurde leider seit der Übernahme der ehemaligen Charles-Vögele-Filialen sehr viel Porzellan zerschlagen. Außerdem erwirtschafteten die Geschäfte unter dem Label Miller & Monroe in den zurückliegenden Monaten sehr hohe Verluste, die eine langfristige Fortführung ohne grundlegende Sanierung oder ein neues Konzept nicht zulassen." Dieses kann laut Sedlitz nicht von der Insolvenzverwaltung kommen, sondern muss über einen Investor erfolgen. 

Das Zittern um einen Leerstand in den Activ-Arkaden geht also weiter.