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Sonniger Sonntag entschädigt nicht für regnerischen Freitag und Samstag. Stimmung durchwachsen. Mit Video

Horb - Hat der sonnige Sonntag den kalt-regnerischen Samstag und Freitag-Abend gerettet? Die Bilanz des Stadtfestes "Unsere Stadt feiert" ist gespalten. Doch das Rathaus und das Stadtmarketing haben keine Schuld – sondern Petrus.

Samstag, 12 Uhr. Gut 100 Läufer des ersten City-Laufs drängen sich auf dem Flößerwasen. Bürgermeister Ralph Zimmermann scherzt: "Es gibt Studien, die sagen, man kann schon vom Geruch zunehmen. Wenn das stimmt, dann können Sie mich nachher über die Ziellinie rollen."

Denn der frisch ins Amt gewählte Bürgermeister macht den Fünf-Kilometer Lauf. Währenddessen rollen Teslas, Zoés und andere Elektroautos auf die Turnierwiese.

Und diese beiden Premieren haben funktioniert. Claudia Beuter vom Stadtmarketing: "Der erste City-Lauf hat dem Samstag gut getan. Wir hatten gleich mittags mehr Besucher als beim Fair-Trade-Brunch!"

Gegen 13.45 Uhr kommt sogar die Sonne raus. Doch gut zwei Stunden später wird es kühl, und es fängt an zu tröpfeln.

Beuter: "Leider hat uns der Regen die Besucherbilanz im wahrsten Sinne des Wortes verhagelt." So gab es ziemlich Regenfrust am Samstag. Die Jungs der Band Major Healey haben das Publikum allerdings voll gerockt. Gemeinderat Jürgen Poppitz: "Das war echt spektakulär. Die Show, die Kostüme – wir sind lange geblieben!"

Am Sonntag wird dann Bilanz gezogen. Es scheint die Sonne. Der Flößerwasen und das Fest der Kulturen im Alten Freibad sind voll. Nach der Modenschau sind auch die Geschäfte beim verkaufsoffenen Sonntag voll. Bürgermeister Zimmermann: "Ich hoffe, der sonnige Tag heute entschädigt die Händler und Schausteller für den nicht so guten Tag gestern."

Hat die Sonntags-Sonnen-Lust das Stadtfest rausgerissen? Monika Schönfeld (Mode & Style), Brigitte Ohagen (Blickfang) und Heiderose Raible (Wohnideen) sagen: "Ja. Wir sind sehr zufrieden. Die Geschäfte laufen gut."

Constanze Kittel (Neckar Sport): "Wir hätten schon um 12 Uhr aufmachen können – es läuft richtig gut." Imelda Kohler von gegenüber: "Bei mir kommen die Leute schubweise. Aber ich bin zufrieden."

Und die Autos? Jérome Brunelle: "Zu unserem ersten E-Auto Treffen in Horb kamen über hundert Autos. Das können wir aufbauen. Ich habe auch schon ein paar Ideen."

Auch der Besuch des Motorenprüfstandes der Dualen Hochschule hat funktioniert. Hier wurde nicht nur die nächste E-Auto Ladesäule der Stadt am Samstagabend eröffnet. Professor Christoph Zender erläuterte den Besuchern auch, wie die Hochschule am E-Auto forscht: "Wir entwickeln auch die Fahrzeuge-Infrastruktur und die Elemente für Elektromobilität."

Das US-Car Treffen – auch ein voller Erfolg. Mitorganisator Michael Kirschemann: "Uns sind die Essensgutscheine für die Teilnehmer ausgegangen. Das heißt: Wir haben über 120 Autos hier. Und über 50 Harleys." Die heißen Hot-Rods, Straßenkreuzer, Mustangs und Jeeps – dauernd umrundet. Und dauernd wird fotografiert.

Regenfrust und Sonnen-Tagslust dagegen bei den Händlern rund um den Flößerwasen und die Inselspitze. Martin Böckle (Wein): "Meine Stimmung entspricht dem Wetter. Wein wird abends getrunken. Und da hat das Wetter nicht mitgemacht. Bei den Essensständen ist das anders."

Maurice Bricka (Crèpes und Flammkuchen): "Ich bin zufrieden. Insgesamt hat sich das Stadtfest für mich gerechnet."

Carsten Müller, der hier seine Alte schwäbische Küche serviert, sagt: "Der Sonntag hat den nicht so tollen Samstag wettgemacht."

Und was sagen die italienischen Händler? Auch sie sind zum ersten Mal hier.

Epifanio Gualiado aus Florenz: "Meine Bilanz ist negativ. Das Wetter hat nicht mitgespielt. Dazu fehlte uns ein oder zwei Getränkestände auf der Inselspitze, damit die Leute hier sitzen bleiben und wir unsere Antipasti-Teller hätten verkaufen können. Dazu war die Standmiete zu hoch. Das liegt aber an der italienischen Vermittlerin – zu den original Horber Standpreisen wäre die Rechnung wohl etwas anders."