Schöne Wohnatmosphäre kommt bisher nicht auf dem Kasernengelände auf. Dabei ist die Lage bestens. Foto: Hopp

Haus & Grund-Chef Manfred Bok sieht dort "hochwertiges Wohnen" und warnt vor einseitiger Entwicklung.

Horb - Bei der Umgestaltung der Kaserne sollen die Bürger in der neuen Art von Bürgerbeteiligung mitreden. Manfred Bok, Vorsitzender von Haus & Grund, warnt vor einer falschen Wohnungspolitik in der Kaserne.

Bok: "Ich war auch beim Rundgang durch die Kaserne mit dabei. Der Kauf durch die Stadt war mehr als richtig. Allerdings muss man an die Belebung sehr sensibel rangehen. Wenn man die Kaserne zum Gewerbegebiet mache, dann ist dort das Wohnen gestorben."

Inzwischen mehren sich die Stimmen von Immobilienbesitzern aus der Kernstadt, die befürchten, dass neue Wohnungen in der Kaserne den Markt dort kaputt machen würde. Es heißt: "Das würde den Markt weiter unter Druck setzen."

Haus & Grund-Chef Bok sieht auf dem Kasernengelände eher eine Fläche für hochwertiges Wohnen: "Dort könnte man große Bauflächen für Villen entwickeln. Sonnig, ruhig. Das sollte nicht mit Massivbebauung umgeben werden. Denn Flächen für hochwertiges Wohnen fehlen in Horb. Der eigentlich dafür vorgesehene Südring funktioniert seit Jahren nicht. Denn für Führungskräfte ist es wichtig, angemessen wohnen zu können. Die Flächen da oben sind ideal, um etwas Besonderes zu machen."

Bok gibt den Rat, falls man sich für hochwertiges Wohnen entscheiden sollte, die restliche Planung darauf abzustellen: "Dazu gehört auch, dass die Bewohner dann nicht unter der Nutzung von Sportstätten oder der gewerblichen Nutzung leiden."

In der Kernstadt sieht der Haus & Grund-Chef weiter Entwicklungspotenzial für Mietwohnen. Bok: "Das Wohnen in der Innenstadt hat weiter eine Chance. Es dürfte hier möglich sein, weiter Kleinwohnungen beispielsweise für Schüler und Studenten an den Mann zu bringen." Den aktuellen Wohnungmarkt sieht Bok als "entspannt" an: "Es gibt weder einen Überhang an Nachfrage noch einen Überhang an Angebot. Deshalb geht die Tendenz zu konstanten Kaltmiete-Preisen. Im Horber Raum sind für Immobilien-Besitzer keine Super-Renditen zu erwarten. Angesichts der niedrigen Zinsen ist es nicht uninteressant, Immobilien mit Fremdkapital zu kaufen oder zu sanieren."

Er hofft, dass mit dem neuen City-Manager Bernd Mathieu vielleicht ein neues Kapitel in der gemeinsamen Entwicklung von Horb startet. Bok: "Wir haben inzwischen einen Haufen von Organisationen: Hauseigentümer, Verwaltung, Haus & Grund, City-Management. Hier sollte die Zusammenarbeit konzentrierter und abgestimmter laufen. Damit kann Horb nur gewinnen."