Familien, Alleinstehende, Senioren: Für alle gibt es bei der Horber Vesperkirche etwas zu essen - und Gelegenheit, sich auszutauschen. Foto: Hopp

Über 130 Gäste kamen zur Premiere. Kultur- und Mitmachprogramm geboten. Mit Video

Horb - "Wo Jesus der Gastgeber ist, da leuchtet viel vom Licht aus, was mit Weihnachten in die Welt gekommen ist!" Mit diesen Worten eröffnet Pfarrerin Susanne Veith die 12. Vesperkirche im Steinhaus. Und göttlich war schon die Premiere: Zur Eröffnung um 11.30 Uhr waren schon 90 Gäste da, am Ende waren es 130.

Das nennt man mal einen Knallstart zur Premiere. Dekanatsreferent Achim Wicker: "Normalerweise kommen zur Eröffnung im Schnitt unter 100 Gäste. Dass es diesmal weitaus mehr sind, ist ein gutes Zeichen. Denn die Vesperkirche will eine Mahlgemeinschaft vieler sein."

"Wir haben die Küche schon ziemlich leer gegessen"

Doch so viele, das bringt die Vesperkirche hinter den Kulissen ganz schön ins Schwitzen. Da der Eröffnungssonntag in der Vergangenheit maximal 100 Gäste hatte und sich alle Helfer erst einarbeiten müssen, gibt es lange Schlangen an der Essenausgabe. Caritas-Leiter Rüdiger Holderried ordert um 12 Uhr gleich 25 Essen nach, sagt: "Wir haben die Küche schon ziemlich leer gegessen." Doch Koch Heiko Schwabe bringt höchstpersönlich die restlichen Portionen an, sagt: "Ist doch toll, dass es gleich so losgeht."

Das findet auch Michael Schmelzle mit Ehefrau und sechs Kindern aus Wildberg: "Normalerweise ist die Nagolder Vesperkirche immer parallel zur Horber. Doch diesmal haben wir es hierhergeschafft. Wir lieben die Vesperkirche, denn hier kommt man immer ins Gespräch und lernt neue Leute kennen." Und fragt den Schwabo-Reporter gleich, wann die Vesperkirche in Freudenstadt ist. Wie man sieht, hat sich in dem "Miteinander reden - gemeinsam essen" eine Kultur herausgebildet, die von den Menschen geschätzt wird.

In Horb ist diese Kultur speziell: Mit dem Torten-Wettbewerb. Kult-Bäckerin Ingrid Holzhauser hat diesmal das Steinhaus auf ihre Torte gezaubert. Sie sagt: "Ich bin nicht ganz zufrieden. Ich habe das Foto des Steinhauses genommen und mir eine Tortenschablone im Internet bestellt. Doch die kam nicht. Da musste ich improvisieren. Ich wusste gar nicht, dass man mit weißer Schokolade so schlecht zeichnen kann - ich habe nachts bis halb eins gesessen, ehe es fertig war."

Jeder Seelsorger setzt vor jedem Gang einen Impuls

Die zweite "Back-Queen": Margarethe Peters. Sie zaubert nicht nur eine wunderbare Krippe, die auch noch während der Vesperkirche zu besichtigen ist, sondern auch eine Torten-Blume mit rosa Blütenblättern. Die Vesperkirche - sie inspiriert zum Ideen-Wettbewerb.

Diakon Klaus Konrad: "Deshalb gibt es jetzt zum ersten Mal die ökumenischen Tischreden am 30. Januar. Ein neues Format, das die ökumenischen Bibelabende ersetzen soll. Jeder Seelsorger setzt vor jedem Gang einen Impuls. Bei mir geht es um das Thema: Mit Gottes Segen ins neue Jahr!"

Schon am Dienstag gibt es die nächste Premiere am Abend ab 19.30 Uhr: Die offene Bühne mit dem Titel "Horb sucht seine Superstars". Caritas-Leiter Rüdiger Holderried: "Wir hatten im letzten Jahr den Mundharmonikaspieler, der während der Vesperkirche gespielt hatte. So bin ich auf die Idee gekommen, solchen Leuten ein Forum zu geben. Und das versuchen wir jetzt mal!" Drei Künstler hat er schon zusammen. Holderried: "Eigentlich wollte ich während der Vesperkirche weitere Leute akquirieren. Leider mussten wir diese neue Veranstaltung an den Anfang legen. Deshalb: Wer noch Lust hat, bei der offenen Bühne mitzumachen - bitte bei der Caritas anrufen! Wir suchen noch Künstler."

Viele neue Ideen wurden umgesetzt

Der Grund für den Frühstart von "Horb sucht seine Superstars" ist übrigens höchst erfreulich. Dekanatsreferent Achim Wicker: "Wir konnten für den zweiten Horber Kulturabend die Kabarettisten "Zwei Herren aus Stuttgart" gewinnen. Normalerweise ist die Buchung dieses deutsch-schwäbischen Duos viel teurer."

Das heißt: Nicht nur der Knallstart zur Eröffnung ist ganz neu bei der Vesperkirche. Sondern das Team um Konrad, Wicker, Holderried sowie Ursula Nagel und Axel Brandauer haben wieder neue Ideen umgesetzt. Sodass nicht nur das gemeinsame Essen und die Begegnung im Steinhaus bis zum 31. Januar ein Segen sein werden.

Weitere Informationen: Vesperkirche Horb. Täglich von 11 bis 14 Uhr. Bis Freitag, 31. Januar im Steinhaus. Programm: Dienstag, 23. Januar, 19.30 Uhr: Horb sucht seine Superstars. Dienstag, 28. Januar: "Zwei Herren". Zweisprachiges Kabarett schwäbisch-deutsch. Donnerstag, 30. Januar, ab 19.30 Uhr. Ökumenische Tischreden, u.a. mit Klaus Konrad, Michael Keller. Und wer noch bei "Horb sucht seine Superstars" mitmachen, kann unter Telefon 07451/5 51 40 anrufen. Die Vesperkirchen-Macher rufen zurück.