"Plattform für Deine Ideen" lautet das Motto. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Marmorwerk: Mitgründer: "Nur Party machen ist zu wenig"

Horb (jl/gw). Kommt der Marmorwerk-Verein aktuell seinem Vereinszweck nach? Der Marmorwerk-Verein ist ein eingetragener Verein. Das heißt: Das Finanzamt erkennt den Verein als gemeinnützig an. Damit gibt es steuerliche Vorteile für den Verein. Dazu können Spenden an diesen Verein vom Spender steuerlich abgesetzt werden.

Weschenmoser hatte erklärt: "Mangels Personal kann der Verein derzeit auch nur Partys anbieten. Wir versuchen das einmal im Quartal. Jungs kommen auf uns zu und wollen gerne so eine Party organisieren. Das versuchen wir zu ermöglichen." Das Motto des Vereins ist "Plattform für Deine Ideen". Jugendliche sollen die Möglichkeit haben, ihre Ideen umzusetzen. Großes Augenmerk legt man derzeit aber auch darauf, dass die Räumlichkeiten gemietet werden können.

Ist so etwas mit den gesetzlichen Kriterien der Gemeinnützigkeit von Vereinen vereinbar? Dem Schwarzwälder Boten liegt die Satzung eines Vereinsgründers vor. Er wollte unter anderem "Künstlern kostenlose Räumlichkeiten" für Veranstaltungen anbieten. Das Finanzamt Freudenstadt hatte damals bemängelt: "Die Bereitstellung von Räumlichkeiten ist kein gemeinnütziger Zweck im Sinne der Abgabenverordnung."

Zum konkreten Fall des Marmorwerk-Vereins sagt die Sprecherin der Oberfinanzdirektion: "Das unterliegt dem Steuergeheimnis." Ein Jurist sagt dem Schwarzwälder Boten: "Diese Aussage von Frau Weschenmoser könnte bezüglich der Gemeinnützigkeit des Vereins heikel sein."

Unabhängig davon scheint der Verein derzeit nicht mehr das widerzuspiegeln, was in den Gründerzeiten angedacht war. Eines der Gründungsmitglieder sagt im Gespräch mit unserer Zeitung: "Nur noch Partys zu veranstalten, hat nichts mehr mit dem zu tun, was wir mit dem Verein Marmorwerk bezwecken wollten. Mir fehlt da die Kreativität und Ideenvielfalt. Ich glaube auch, dass das von den Jugendlichen dankbar angenommen wurde. Ich hoffe, der Verein findet neue Wege. Es sind ja fähige, kreative Köpfe an der Spitze des Vereins. Vielleicht befruchtet die aktuelle Debatte ja, dass sich wieder mehr Horber im Verein engagieren wollen."