Eine der Küchen im Pflegeheim Ita von Toggenburg. Foto: (sb)

Pflegeheim wird Fronleichnam eingeweiht. Baukosten von rund zehn Millionen Euro.

Horb - "Das wird eine Punktlandung!", freuen sich Peter Silberzahn von der Spitalstiftung und Heimleiter Thomas Müller. Pünktlich zum 50. Jubiläum des Ita von Toggenburg wird an Fronleichnam die Einweihung gefeiert.

Die letzten Feinheiten werden gerade gerichtet. Beispielsweise die Kapelle. Sie war in der Bauphase der Interims-Essenraum. Beim Pressetermin sind die Handwerker gerade dabei, die sandgestrahlten Scheiben zu putzen. Auch das Altarbild von Anita Weiß hängt schon. Thomas Müller: "Man kann zwar nach draußen gucken, doch durch das sandgestrahlte ist man beim Beten nicht auf dem Präsentierteller."

Das neue Pflegeheim – nicht nur die Kapelle bietet jetzt jede Menge Wohlfühlatmosphäre. Alles ist frisch saniert. Wer es als Bewohner modern mag, zieht in den neu ausgebauten Teil. Wer lieber den Retro-Style mag, für den gibt es Zimmer im 60er-Jahre-Look.

Silberzahn schmunzelt: "Eigentlich haben wir mit 60 Zimmern beim Start des Umbaus kalkuliert. Dann kam die Idee auf, ob wir die alten Zimmer über der Verwaltung nicht auch mit einbeziehen können. In Gesprächen mit der Heimaufsicht haben wir das dann auch realisieren können."

Erwartungen übertroffen

Und so hat das neue Pflegeheim statt geplant 60 Zimmer jetzt 67 Zimmer. Da schmerzt es dann auch nicht so, dass die Baukosten von ursprünglich neun Millionen Euro auf zehn Millionen Euro gestiegen sind. Silberzahn: "Auf das Pflegebett gerechnet, haben wir kostenmäßig die Punktlandung hingelegt." Denn: Bei der Berechnung der Pflegekosten, so erläutert Müller, kann der Pflegeheimbetreiber auch eine Investitionspauschale anrechnen.

Doch nicht nur durch die Erweiterung durch die Retro-Zimmer hat sich die Investition rentiert. Silberzahn: "Vor dem Umbau lagen die Energiekosten noch bei rund 105 000 Euro im Jahr 2014. Trotz laufender Sanierung im zweiten Bauabschnitt lagen sie im Jahr 2016 nur noch bei 51 000 Euro. Die Heizkosten – so können wir heute sagen – haben sich um 50 Prozent reduziert. Vor dem Umbau war das Gebäude von 1968 eine Energiekostenschleuder ohne Ende!"

Der Umbau. Die alten Balkons wurden abgeschnitten. Damit die Zimmer endlich größer werden können und auch noch jeweils ein eigenes Bad haben. Das schreibt auch die neue Heimbauverordnung vor. Müller: "Wir haben ohnehin festgestellt, dass die Balkons sehr selten genutzt wurden." Weil der kleine Park vor dem Speisesaal ohnehin neu bepflanzt wird, können die Senioren draußen sitzen. Und wie man beim Pressetermin sieht, ist das sehr beliebt.

Wohlfühlatmosphäre – das soll das neue Ita von Toggenburg zum 50. Jubiläum ausstrahlen. Durch die größeren Zimmer sind auch die Arbeitsbedingungen für die 56 Mitarbeiter deutlich besser geworden. Pflegedienstleiterin Lisa Holzmann: "Man hat jetzt einfach mehr Platz und Bewegungsfreiheit. Durch die neue Struktur gibt es weniger Bewohner pro Wohnbereich." Insgesamt gibt es jetzt sechs Wohngruppen für acht bis maximal 15 Bewohner. Die Gemeinschaftsräume hell mit viel Glas bis zum Boden. 

Zeichen für die neue Offenheit, die Silberzahn und Müller planen: "Wir werden nach der Eröffnung versuchen, den Quartiergedanken weiterzuentwickeln. Der Speisesaal im Erdgeschoss wird nicht nur Mittagessen auch für Besucher von außerhalb anbieten, sondern auch Kaffee und Kuchen. Mit der Grundschule überlegen wir, dass die Schüler bei uns Konzerte machen könnten. Es laufen auch schon die ersten Tests für Spiele-Mittage mit den Grundschülern."

Im Speisesaal sitzt auch gerade Bewohnerin Johanna Schlotter. Sie fängt fröhlich an zu plaudern mit Müller und Silberzahn. Sie sagt: "Mir gefällt es hier und mir geht es gut hier." Vorne schaut sie raus Richtung Hospital, hinten Richtung evangelische Kirche.

Auf einer Ebene geht es hier gleich hinten in den zukünftigen Garten. Hier wurde am gestrigen Mittwochnachmittag mit den Hochbeeten die ersten Elemente eines Dementgarten eingerichtet (wir werden noch berichten). Hinter dem Dementgarten ist der zweite Aufzug. Silberzahn: "Was meinen Sie, was los war, als vor dem Umzug um die Weihnachtszeit mal der eine Aufzug, den wir hatten, ausgefallen ist? So eine Person im Rollstuhl trägt man nicht einfach mal so eben die Treppe runter!" Doch auch dieses Problem gehört nun der Vergangenheit an.