Unser Reporter Jürgen Lück machte 2015 schon den großen Badewassertest im Alten Freibad. Foto: Hopp

Ergebnis der Wasserproben liegt vor. Keine durchgehende Badewasserqualität im Neckar in Horb.

Horb - Ganz schlechte Nachricht zum 30 Grad-Wochenende: Der Traum von der Wiedereröffnung des Alten Freibad ist gestorben. Die Wasserqualität reicht dafür einfach nicht aus, so das Rathaus.

Der große Plan, mit einem schwimmenden Pontons am Alten Freibad ein Stück Neckar abzugrenzen, um dort offiziell unter Regie der Stadt schwimmen zu können, sind damit leider ad acta gelegt.

Stadt-Pressesprecher Rolf Kotz: "Die Stadtverwaltung hat Messungen der Wasserqualität im Neckar veranlasst, deren Ergebnisse mit dem Gesundheitsamt hinsichtlich Sicherstellung einer Badewasserqualität im Neckar erörtert wurden.

Aufgrund der Gespräche mit dem Gesundheitsamt ist davon auszugehen, dass von einer Gewährleistung einer durchgängigen Badewasserqualität für einen ›Freibadbetrieb‹ am Alten Freibad realistisch betrachtet derzeit leider nicht auszugehen ist – auch aufgrund der gegebenen äußeren negativen Einflüsse."

Gemeint damit ist unter anderem der Gülleeintrag durch die Landwirtschaft und das Problem, dass einige Kläranlagen am Neckar bei Starkregen die Becken fluten müssen, damit sie nicht überlaufen. Damit fließen jede Menge Bakterien ins Neckarwasser.

Das heißt: Das Baden auf eigene Gefahr im Neckar ist natürlich weiterhin erlaubt. Das Rathaus oder die Stadtwerke selbst werden aber offiziell kein Freibad am Neckar eröffnen. Stadtsprecher Kotz: "Wir haben Verständnis, dass viele Bürger den Neckar zum Baden nutzen wollen, zumal ja gerade viele ältere Horber im Alten Freibad seinerzeit Schwimmen gelernt haben. Ungetrübtes Badevergnügen setzt aber ein sauberes, einwandfreies Wasser voraus, welches insbesondere speziellen hygienischen Anforderungen nach heutigen Grenzwerten genügen muss." Der Stadtsprecher erklärt weiter: "Diese Anforderungen – für die der Betreiber einer Badestelle die Verantwortung trägt – sollen sicherstellen, dass von Badegästen oder aus der Umwelt eingetragene Krankheitserreger und weitere Stoffe nicht zu einer zeitweisen oder dauernden Gesundheitsschädigung der Badegäste führen."

Vor gut einem Jahr hatte OB Peter Rosenberger im Schwarzwälder Boten gesagt: "Wir haben eine kleine, informelle Arbeitsgruppe gebildet. Dazu gehört unter anderem Eckhardt Huber als Stadtwerke-Chef. Dabei loten wir Optionen aus, ob und wie wir das Alte Freibad wieder schwimmbar machen können."

Dazu wurden Wasserproben gestartet. Rosenberger im Juli 2017: "Inzwischen bin ich Aufsichtsrat der Schwarzwald Wasser. Die haben jetzt ein Wasserlabor mit im Portfolio. Wir prüfen, ob wir dieses Labor damit beauftragen, das Neckar-Wasser am Alten Freibad regelmäßig zu überprüfen."

Jetzt ist der Traum von der kleinen Freibad-Lösung in Horb gestorben. Auch ein großes Freibad wird es vorerst nicht geben, so Stadtsprecher Kotz: "Wie aus den Beratungen im Gemeinderat bekannt, reichen aktuell die finanziellen Möglichkeiten der Stadt für die Mittel für den Bau eines Freibades nicht aus."