Der Lärmaktionsplan könnte die geplagten Bürger von Eutingen zumindest ein wenig entlasten. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Lärmaktionsplan soll ein bisschen Abhilfe bei der Verkehrsbelastung schaffen / Flüsterasphalt wird eingebaut

Von Angela Baum

Eutingen. Lärm kann krank machen – um die Anwohner der Eutinger Ortsdurchfahrt an der B14 zu schützen, stellt die Gemeinde einen Lärmaktionsplan auf.

Auch von der A 81 geht Lärm aus, von dem Weitinger und Rohrdorfer Bürger betroffen sind. Mittlerweile wurde ein Grobkonzept für den Lärmaktionsplan erstellt, es äußerten sich Behörden und die Öffentlichkeit zur Lärmaktionsplanung.

Der Bezirksbeirat befasste sich mit den Stellungnahmen und den geplanten Maßnahmen zur Lärmreduzierung. Bürgermeister Armin Jöchle betonte, dass die Europäische Union die Vorgabe ausgelobt habe, dass die Gemeinden und Kommunen Lärmaktionspläne aufstellen müssen, um zu einer Lärmreduzierung entlang der Durchfahrtsstraßen zu kommen.

Lastwagen sind eine besonders große Belastung für Eutingen

Grundlage für die Lärmaktionsplanung ist ein schalltechnisches Modell der Landesanstalt für Umwelt, mit welchem die Lärmbelastung errechnet wird. Daraus abgeleitet werden soll eine Lärmminderungsplanung.

10 000 Fahrzeuge sind pro Tag in der Eutinger Ortsdurchfahrt unterwegs, berichtete Jöchle. Eine besondere Belastung seien in erster Linie die Lastwagen, die teils über Schächte und Kanaldeckel donnern.

Jöchle erklärte, dass es auch eine Lärmaktionsplanung für die Bahnlinie Stuttgart-Singen geben werde. Unterm Strich müssten alle Lärmwerte verringert werden. Im Sommer gab es bereits eine Bürgerbeteiligung. Jöchle sagte, dass Lärm ab einem bestimmten Wert gesundheitsschädlich sei – daher fertigte die Firma Rapp Trans einen Entwurf zur Lärmreduzierung.

Als passive Lärmschutzmaßnahmen sind Lärmschutzfenster vorgesehen. Die Steuerung des Verkehrs sei ein anderer Aspekt, so Jöchle. "Man könnte den Lärm in der Ortsdurchfahrt am schnellsten loswerden, wenn man eine Ortsumfahrung hätte", so der Bürgermeister.

Als weitere Maßnahme könnte Tempo 30 bei Tag und bei Nacht angeordnet werden und Tempo 50 ganztags und nachts ab dem östlichen Ortsausgang bis zur Einmündung Mörikeweg.

Auch ist an eine Lärmschutzwand gedacht, die etwa am Rand der Autobahn aufgestellt werden könnte, um Rohrdorf und Weitingen zu schützen. Auch die Straßenraumgestaltung könne zur Lärmreduzierung beitragen.

Technisch möglich und machbar sind laut Jöchle Tempo 30 statt derzeit Tempo 50 in der Ortsdurchfahrt Eutingen sowie der Ersatz der bisherigen Straßeneinlaufschächte durch den Verbau so genannter Froschmaul-Einlaufschächte auf dem Bordstein entlang der gesamten Ortsdurchfahrt. Dies habe das Straßenbauamt für November 2014 zugesagt, so Jöchle. Er hoffe, dass dies nun schnellstmöglich erledigt wird.

Auch könnte der Fahrbahnbelag beim turnusmäßigen Austausch durch einen leiseren Belag ersetzt werden. Auch auf der A 81 könne der leisere Belag beim nächsten Austausch zum Einsatz kommen. In ihrer Stellungnahme zum Eutinger Lärmaktionsplan will die Stadt Horb im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eutingen kooperieren.