OB Peter Rosenberger sprach mit den Rexinger Bürgern über den Masterplan Horb 2050. Foto: Wagner

OB Peter Rosenberger ist über Ergebnis der Stadtteilkonferenz in Rexingen etwas überrascht.

Horb-Rexingen - Im Rahmen des Masterplan Horb 2050 lud die Stadt am vergangenen Samstag zur Stadtteilkonferenz in Rexingen in die Johanniterhalle ein.

Die anwesenden Bürger der Ortschaft beteiligten sich in jeweils vier Gruppen an der Aussprache und Ausarbeitung der vier Themengebiete: Versorgung und Infrastruktur, Älter werden, Aufwachsen und Lernen sowie "Wir sind Gesamt Horb". Beim Thema "Versorgung und Infrastruktur" bemängelten die Bürger neben der Ärzteversorgung unter anderem auch den hohen Durchgangsverkehr sowie das Fehlen von Gastronomie im Ort. Zwar wurde die Nähe des Ortes zur Kernstadt als überwiegend positiv empfunden, jedoch wirke sich dies auch zum Teil negativ auf die Geschäfte in Rexingen aus. Neben dem Wunsch nach mehr Bauplätzen und dem Ausbau der B 28 in Richtung Grünmettstetten priorisierte die Gruppe die Erhaltung und Förderung der Dorfgemeinschaft und der Vereine.

Ärztemangel ist in der Prio-Liste auch ganz oben

Um die Ortschaft vom hohen Verkehrsaufkommen entlasten zu können, wurde in der Gruppe zudem über eine Tonnagen-Beschränkung für LKW und ein generelles Tempolimit von 30 km/h in Rexingen diskutiert.

Der Ärztemangel in der Region schaffte es in der Gruppe "Älter werden" auf Platz eins der Prio-Liste. Gleichermaßen wichtig war den Einwohnern die Schaffung eines Treffpunkts für Bürger oder Vereine in Rexingen. Hierbei wurde auf leer stehende Gebäude, unter anderem die ehemalige Bäckerei, hingewiesen.

Des Weiteren soll die vorhandene Nahversorgung im Ort gestärkt und aufrecht erhalten werden. Als positiv empfanden die Teilnehmer auch das Angebot der Einkaufshilfe über die Arbeiterwohlfahrt. In der Gruppe "Aufwachsen und Lernen" wurden verschiedene Themengebiete zur Jugend, dem Kindergarten und der Grundschule diskutiert.

Im Ergebnis stand die Belebung des Jugendraums an oberster Stelle. Durch verschiedene Projekte und die Einführung eines Jugendförderkreises soll eine generationsübergreifende Gemeinschaft entstehen. Neben dem Gestalten eines attraktiveren Spielplatzes könne ebenso der Schulhof der Grundschule etwas mehr Flair vertragen.

In Puncto Kindergarten erhoffen sich die Anwohner, dass die Eltern künftig noch besser mit eingebunden werden. Das Fehlen einer Ganztagsbetreuung sowie unflexible Öffnungszeiten wurden hierbei angesprochen. Mit vermehrten Umfragen bei den Eltern soll der konkrete Bedarf der Kindergarten- und Ganztagsbetreuung ermittelt werden.

Das Tempolimit von 30 km/h in ganz Rexingen schaffte beim Thema "Wir sind Gesamt Horb" auf den ersten Platz der Prio-Liste. Mit an oberster Stelle sollen die Naherholungsgebiete Rexingens künftig verstärkt bekannt gemacht werden, um den Tourismus in der Region zu beleben.

Die Ausweisung neuer Baugebiete sowie die Unterhaltung der Feldwege rund um die Ortschaft wurden ebenfalls priorisiert. Vom Jugendreferat der Stadt Horb erhoffen sich die Anwohner mehr Unterstützung beim ehrenamtlichen Engagement in den Stadtteilen.

Wunsch: Ortschaftsrat soll mehr Befugnisse haben

Des Weiteren ist es den Bürgern wichtig, dass der Ortschaftsrat mehr Entscheidungsbefugnis dort erhält, wo Belange des Ortes im Vordergrund stehen.

OB Peter Rosenberger äußerte sich abschließend zu einigen Ergebnissen der Konferenz. Ein wenig überrascht zeigte sich Rosenberger über die anscheinende Einigkeit der Anwesenden zum Thema Tempo 30. "Der hohe Durchgangsverkehr ist in allen Ortsteilen ein Thema", führte Rosenberger aus. Allerdings seien die Reaktionen auf das Tempolimit bisher sehr unterschiedlich ausgefallen.

Das Schaffen neuer Baugebiete sei ebenfalls ein Dauerthema, welches immer weiter diskutiert werden müsse, gab Rosenberger bekannt. Ortsvorsteherin Birgit Sayer zeigte sich in ihrem Schlusswort erfreut über die Vorgehensweise und Absichten der Stadt Horb und kommentierte: "Ich habe irgendwie das Gefühl, die Stadt meint das ernst."