Der Talheimer Steinbruch könnte mit dem Bauschutt von Stuttgart 21 verfüllt werden. Talheimer Bürger wehren sich. Foto: Hopp

Sprecher Meintel: "Es war ein sachliches Gespräch." Am 24. September sollen Fakten auf den Tisch kommen.

Horb-Talheim - Am 24. September kommen die Fakten über Talheim 21 auf den Tisch – wie viele Tonnen Bauschutt in den stillgelegten Steinbruch abgelagert werden sollen. Vielleicht auch die Summe, wie viel Geld der Unternehmer dafür an die Stadt Horb bezahlen will.

Dietmar Meintel, Sprecher der Bürgerinitiative gegen Talheim 21: "Wir hatten letzte Woche ein Gespräch mit Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Dabei wurden Argumente ausgetauscht – ohne Aggressionen." Rosenberger habe laut Meintel dabei bestätigt, dass die Anfrage der Firma Kaltenbach aus Dornstetten vorliege, den Steinbruch mit Bauschutt von Stuttgart 21 zu verfüllen. Die Firma Kaltenbach hatte den Steinbruch bis zum Jahr 2002 betrieben, dann renaturiert.

Meintel: "Laut Rosenberger wurden keinerlei Beträge genannt, die über die Firma Kaltenbach an die Stadt Horb fließen sollen. Ich vertraue dieser Aussage des Oberbürgermeisters absolut." Er habe das so verstanden, dass alle genannten Beträge, von der die Kommune und möglicherweise auch Talheim profitieren könnte, nur Spekulation sei.

Rosenberger habe der Bürgerinitiative versichert, dass die wegweisende Entscheidung für oder gegen Talheim 21 vom Ortschaftsrat getroffen werde. Meintel: "Vom Ortschaftsrat, so der OB, wird die große Weiche gestellt."

Und genau deshalb will die Bürgerinitiative ihren Kampf gegen den Lärm und die LKW-Belastung noch einmal intensivieren.

Meintel: "Wir haben vor zwei Wochen die Ortschaftsräte in die ›Rose‹ eingeladen. Nur gut 50 Prozent waren da. Wir befürchten, dass es einige gibt, die sich für das Projekt aussprechen."

Denn: Bei den Mengen von 1,5 bis 1,8 Millionen Tonnen Bauschutt könnte die Verfüllung des stillgelegten Steinbruchs ein Millionengeschäft werden. Und offenbar hoffen einige Ortschaftsräte, von diesem Geld profitieren zu können.

Meintel: "Talheim hat über 2000 Einwohner. Unser Ziel ist, mindestens 1000 Unterschriften gegen Talheim 21 bis zur öffentlichen Informationsveranstaltung am 24. September zu sammeln. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen. Bis jetzt haben wir schon die Hälfte dieses Ziels erreicht."

Und die BI will noch einmal nachlegen. Meintel: "Wir haben noch einmal zehn Banner in Auftrag gegeben. Dazu lassen wir 3000 Flyer drucken."

Zwar wolle man nicht beim großen Stadtfest (12. bis 14. September) weiter mobilisieren. Meintel: "Am selben Wochenende ist das Feuerwehrfest. Da kommen viele auch aus umliegenden Ortschaften. Wir werden die ganzen Zufahrtsstraßen nach Talheim auf Privatgelände plakatieren und dort Unterschriften sammeln."

Ein perfekter Zeitpunkt. Denn am selben Wochenende, so erfuhr der Schwarzwälder Bote, gehen die frischgewählten Talheimer Ortschaftsräte in Klausur und werden genau über das umstrittene Projekt Talheim 21 informiert. Dabei soll es, so ist zu hören, einen gewissen Unmut geben, dass man gleich dieses wichtige Projekt entscheiden solle. Obwohl die Fakten zu Talheim 21 offenbar dem alten Ortschaftsrat schon Anfang des Jahres präsentiert worden sein sollen.

Laut Meintel habe die Bürgerinitiative inzwischen auch alle Gemeinderäte der Stadt Horb angeschrieben. Der Sprecher der Bürgerinitiative sagt: "Ich habe nicht so sehr Bedenken, was die Haltung der Gemeinderäte zu Talheim 21 anbelangt. Wir haben einfach Angst, dass es im Ortschaftsrat Talheim keine Mehrheit gegen das Projekt geben könnte."

Die unausgesprochene Angst lautet: Die Politiker haben nur Dollar-Zeichen in den Augen statt ihre Bevölkerung vor Lärm, Dreck und den LKW zu schützen.

Meintel betont: "Deshalb werden wir so lange kämpfen, bis es heißt: Der Steinbruch wird nicht verfüllt!"