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Modenschau, Oldtimer und Fest der Kulturen locken Besucher nach Horb. Fair-Trade-Brunch hat Probleme.

Horb - Das große Stadtfest zum letzten Ferienwochende – im fünften Jahr des Bestehens bildet sich eine neue Struktur heraus: Pettycoat und Straßenkreuzer bilden den neuen Kontrapunkt zum Fest der Kulturen, dem Antikmarkt und dem verkaufsoffenen Sonntag.

Bruno Raible, einer von Horbs bekanntesten US-Oldtimer-Fahrern, bringt es auf den Punkt: "Wir haben über 100 Fahrzeuge hier. Hot-Rods, Straßenkreuzer, Motorräder – und obwohl auch in Balingen ein US-Car Treffen ist, wird das Event in Horb immer beliebter."

Stadtfest wird für Fans von US-Oldtimern immer beliebter

In der Tat: Wie einer der Organisatoren des Oldie-Treffs auf der Turnierwiese erzählte, befanden sich auf dem Rasen Millionen-Werte. Er sagt: "Der gelbe Ford GT ist unter 1,5 Millionen Euro nicht zu bekommen."

Und mit dem neuen Schwerpunkt des Oldtimer-Treffens erweitert sich das Stadtfest "Unsere Stadt feiert" auch auf die Platanenallee. Mario Regner hat hier seinen Stand mit Rock’n Roll-Mode, dem Model-Kalender und Aufklebern aus der großen Zeit der historischen Straßenkreuzer aufgebaut. Er sagt: "Vor zwei Wochen waren wir in Immendingen. Da haben wir nur Handtaschen verkauft. Die verkaufen sich in Horb gar nicht. Dafür gehen hier die Aufkleber und der Kalender mit den Straßenkreuzern und den Models im Look der damaligen Zeit." Er rechnet damit, dass er einer der ersten auf der Platanenallee an der Dammstraße sein wird: "Ich denke, im nächsten Jahr werden hier viel mehr Händler sein."

Die Hoffnung hat auch Martin Scherer, Chef des Stadtmarketings: "Die Platanenallee ist hervorragend in die Veranstaltung zu integrieren." Mehr Oldtimer. Mehr Mode. Denn: Auf der Bühne des Flößerwasens dauerte die Modenschau diesmal knapp eine Stunde. Schönfeld Mode & Style, Neckarsport Horb mit flotter Sport- und Outdoormode, Madame D’Or mit französischem Touch sowie Braut und Abendmode Faiß. Perfekt präsentiert von den Ginger Girls sowie den Sportlern von Neckarsport.

Christa Stiegenroth von Madame D’Or: "Die Ginger Girls modeln das perfekt." Die Riesen-Vielfalt an Mode – auch gut für Constanze Kittel von Neckar Sport: "Es zeigt, welche Vielfalt Horb zu bieten hat. Gleich nach der Modenschau sind Leute ins Geschäft gekommen und haben nachgefragt. Toll, weil ich gerade die Kinder-Aktionswoche zum Schulbeginn starte."

Die Händler. Insgesamt zufrieden mit dem verkaufsoffenen Sonntag. Heiderose Raible: "Es ging zwar später los, aber dann war gut was los. Zimmerspringbrunnen und Windlichter waren sehr begehrt." Brigitte Ohagen vom Blickfang: "Es ist nicht so viel los auf der Straße." Moni Schönfeld von Mode & Style: "Es ist einiges los. Zum Probieren ist es fast zu warm." Lucia Steimle, Schmuck am Aischbach: "Durch die Hitze ist weniger los. Das bietet uns aber die Chance für ein gemütliches Beraten." Auch City-Manager Thomas Kreidler meldet: "Der Handel ist nicht unzufrieden. Es ist aber auch verständlich, dass bei diesem heißen Wetter die Leute nicht kilometerweit laufen."

Findet der Fair-Trade Brunch im nächsten Jahr noch statt?

Das große Stadtfest. OB Peter Rosenberger hatte gehofft, dass es diesmal mehr Besucher gibt. Als Bilanz melden Stadtmarketing-Chef Scherer und Claudia Beuter: "Wir schätzen, dass wir in etwa so viel Besucher haben wir im Vorjahr. Das liegt sicherlich auch an der Hitze."

Besonders krass: der tagsüber extrem schwache Samstag. Er macht dem Fair-Trade Brunch Probleme. Helferin Monika Fuhl und Sabine Schaffner-Lenglorz: "Beim ersten Mal waren es 100 bis 120 Teilnehmer. Im letzten Jahr zwischen 70 und 80. Diesmal waren es noch weniger."

Fuhl: "Ich befürchte, dass viele am heutigen Samstag Kehrwoche machen oder das Auto waschen. Das sich gut gehen Lassen am letzten Ferienwochenende ist – so befürchte ich – nichts für Schwaben." Fällt das Fair-Trade Brunch in Zukunft weg? Stadtmarketing-Chef Martin Scherer: "Wir werden uns jetzt zusammensetzen und das diskutieren."