Am Nordring sind fast schon kleine "Mülldeponien" entstanden. Die Entsorgungsfirma hatte gegenüber dem Landratsamt zugesagt, den Haufen noch am Freitag zu entfernen, doch bis um 17 Uhr lag er noch da – wie auch der Spermüll auf dem gesamten Hohenberg. Foto: Ganswind

Mülldeponien auf dem Hohenberg: Verzögerungen aufgrund "großer Menge".

Horb - Der Sperrmüll-Frust geht weiter: Seit Donnerstag warten die Hohenberg-Bewohner vergeblich auf die Abholung, so wie es eigentlich angekündigt war. Am Freitagabend lag der Spermüll im gesamten Stadtteil noch da.

Das Bild, wie es sich wohl auch am heutigen Samstag zeigt: Berge von Schränken, Stühlen, Lattenrosten, Elektromüll und Co. (und natürlich wieder einiges, was eigentlich nicht auf den Sperrmüll gehört). Am Nordring türmte sich der Müll an den Hochhäusern so, dass die Sperrmüll-Haufen schon wie kleine Mülldeponien wirkten. "Da schämt man sich echt, hier zu wohnen", sagte am gestrigen Freitagmorgen eine Anwohnerin, als sie am Sperrmüll vorbeilief.

Am Parkplatz an der Pestalozzi-Schule wurde auch ein Teil des Gehwegs einfach zugestellt. Die Stadtverwaltung Horb hatte schon im Fall des zugestellten Behinderten-Parkplatzes in der Schillerstraße, darauf hingewiesen, dass Anwohner dazu verpflichtet sind, ihren Sperrmüll ordnungsgemäß abzustellen. Außerdem dürfe man nicht zu früh rausstellen.

"Leider kam es zu Verzögerungen aufgrund der großen Menge an Sperrmüll", begründete am Freitagmorgen Sabine Eisele, Pressesprecherin des Landkreises Freudenstadt, warum der Abtransport am Donnerstag auf dem Hohenberg nicht klappte. "Die Abholung soll aber noch am Freitag erfolgen. Dieser Tag wurde im Abfuhrkalender freigehalten, um nachzuarbeiten." Bis zum Freitag, 17 Uhr, hat sich jedoch nichts getan.

Derzeit denkt die Kreisverwaltung über einen Systemwechsel nach. Die Pressesprecherin warnt jedoch davor zu glauben, dass das alle Probleme lösen würde. "Jedes System bringt auch Nachteile mit sich. Eigentlich wäre die sauberste Lösung, wenn jeder seinen Sperrmüll selbst zu den Deponien bringen würde. Doch das würde so manchen Bürger, der nicht die geeigneten Transportmittel hat, vor Probleme stellen."

Im Landkreis Rottweil wird der Sperrmüll nur nach vorheriger Bestellung abgeholt. "Bei diesem System kann es dann aber dazu kommen, dass Fremde ihren Müll einfach dazustellen. Der Ärger wird für den regulären Besteller dann größer, wenn dann dort Sachen hingestellt werden, die nicht auf den Sperrmüll gehören und nicht abgeholt werden", berichtet ein Insider.

Apropos Müllbeseitigung. In der Kernstadt blieb auch so einiges liegen, was nicht auf den Sperrmüll gehörte. "Das müssen dann zwangsläufig die einzelnen Bauhöfe der Gemeinden entsorgen, wenn es die Anwohner nicht tun", sagt Eisele.

Einige Anwohner verfahren offenbar nach dem Versuch/Irrtum-Prinzip. Sie stellen alles Mögliche an die Straße, in der Hoffnung, dass viel mitgenommen wird. Solche Leute räumen aber dann in der Regel den liegen gebliebenen Unrat wieder weg.