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Derbe Sprüche, Humor, tolle Bands, kleine Burgfräulein und Abra mit dem Liebestrunk. Faszination Falknerei­.

Horb - Die Ritterspiele sind das große Familienfest geworden. Doch es gibt nicht nur den großen Spaß für Kinder, sondern auch derbe Sprüche und so manche Liebelei für die Erwachsenen.

Abra strahlt. Ihre braunen Augen blitzen, als sie einem Besucher den kleinen Tonbecher in die Hand drückt: "Das ist mit Ingwer. Das wirkt aphrodisierend!" Ein Zuhörer fragt: "Garantiert?" Abra lächelt.Verführerischer als mit diesem Augenflirt kann man einen Liebestrunk wohl nicht verkaufen...

Der Part für Papa. Die Mama kriegt’s dann bei Dr. Bombasticus und Leonardo. Der Gaukler ist gerade dabei, seinem Bruder Leonardo die Körperspülung zu verpassen. Umgarnt dabei die hübsche Beate, sagt: "Die Apparatur patentier ich jetzt mit deinem Namen. Wenn du mit mir mitkommst. Wohin willst du mit mir gehen?" Beate: "In den Harz". Bombasticus: "Hartz IV? Das kennst du doch von zu Hause. Warum nicht in die Karibik?" Alle lachen. Beste Laune für Erwachsene.

Klar, dass da Horst Bulheller, alias der böse Streiter Agiton, vor den voll besetzten Rängen auf der Turnierwiese noch einen drauflegt. Nicht nur mit Böser-Bube-Action, sondern mit flotten Sprüchen: Sagt: "Agiton – das hört sich doch an wie ne Tankstelle." Das Publikum lacht. Die hübsche Charissima will den besiegten bösen Buben dann als Agraringenieur verpflichten – als Sauhirten. Agiton: "Da bewerb’ ich mich lieber bei IBM oder Siemens." Die Fans krümmen sich vor lachen.

Spaß, aber auch Faszination. Beispielsweise bei der Garuda-Falknerei für die Kleinen. Erst lässt Vanessa Müller Eulen-Mädchen "Tweety" haarscharf über die Köpfe der Kleinen fliegen. Dann dürfen die Kinder auch noch die Federn streicheln – in den Augen ist Bewunderung und Ehrfurcht zu sehen.

Die kleinen Burgfräulein dagegen lassen sich vom Klassiker begeistern: In Höhe der Sitzplätze vor dem Porto Neckar ist ein Wasserspiel aufgebaut. Kanäle aus Holz – wo sich prima mit dem kühlen Nass spielen lässt.

Starke Frauen dagegen gibt es auf der Bühne der Inselspitze zu bewundern. Mirimah tanzt beispielsweise Sufi oder türkische Hochzeitstänze, Jule Bauer singt und Tine Hübner mit den ganz langen schwarzen Haaren spielt dazu die Persussion. Nicht nur eine Performance und Tanz vom Feinstern – sondern einfach nur Hut ab. Denn: Die drei Mädels machen es gleich doppelt – 14 Uhr Auftritt bei "Triskilian", 15.30 Uhr dann bei "Oro". Und um 20.30 Uhr dann noch mal rauf auf die Bühne mit der Band Oro. Ist das stressig? Jule Bauer: "Wehe, du schreibst stressig! Das macht uns unheimlich Spaß!"

Und wer das Mittelalter vermisst – immerhin ist Roland vom Bund Oberschwäbischer Landsknechte (BOL) da. Sagt erst Mal: "Wir sind Trunkenbolde!" Stößt dann mit den Marketenderinnen an. Sagt: "Schade, dass der BOL nicht mehr dabei ist. Das war ein ganz anderes Gefühl hier." Na, wenigstens schmeckt ihm das Ritterbier.