Schön aufpassen! Der Horber Silvesterlauf 2014 war eine schneereiche Angelegenheit. Foto: Morlok

Ingo Schulze kann wieder einmal eine große Zahl an Mitläufern begrüßen – trotz des nicht ganz einfachen Geläufs.

Horb - Gut 100 Läuferinnen und Läufer und dazu nochmals 20 Nordic-Walker durfte Horbs Lauf-Guru Ingo Schulze auch in diesem Jahr auf den Rundkurs zum 16. Silvesterlauf schicken.

Es waren zwar ein paar weniger als im Vorjahr, aber wenn der Nordstetter einlädt, gibt es für die große Läuferfamilie aus Horb und der näheren Umgebung keinen Hinderungsgrund, um die Rennschuhe zu schnüren und dem neuen Jahr entgegenzulaufen. Noch nicht einmal rutschiges Geläuf, mit dem sich das Starterfeld in diesem Jahr das erste Mal richtig rumschlagen musste. "1999, als wir den ersten Lauf starteten, mussten wir zwar die Treppen zum ASV-Sportheim freischippen", erinnerte sich der Organisator, "aber so viel Schnee wie in diesem Jahr hatten wir noch nie."

Es ist also doch nicht "The same procedure as every year" wie bereits geunkt wurde, denn die Natur hält doch noch die ein oder andere Überraschung parat. Neben dieser wettertechnischen Premiere beteiligte sich das erste Mal ein Läufer mit Kinderwagen samt Inhalt, und ein blinder Teilnehmer lief sogar die große Runde mit. "Bei Ingo rennen alle", freute sich der Veranstalter, der in diesem Jahr auch Oberbürgermeister Peter Rosenberger begrüßen durfte, der für die Tennis-Winterrunde noch etwas Kondition bolzen wollte.

Der Silvesterlauf ist für alle Teilnehmer immer eine willkommene Gelegenheit, das alte Jahr sportlich ausklingen zu lassen, ohne sich dabei, irgendwelchem Wettkampf-Stress aussetzen zu müssen. Er wird deshalb auch das "Plapper-Rennen" genannt, da der Spaß und die Unterhaltung – auch auf der Strecke – im Vordergrund stehen und sich so manche Gruppe auf der Rundstrecke ganz nebenbei noch die eine oder andere Geschichte erzählen kann. Schulze verzichtet bei diesem Lauf ganz bewusst auf den sportlichen Anreiz und überlässt es jedem Läufer, wie oft er die Strecke laufen möchte.

Trotz der Wetterkapriolen standen auch in diesem Jahr wieder die beiden bekannten Streckenführungen zur Auswahl, die sowohl den geübten Langstreckenläufern als auch den Freizeitjoggern gerecht wurden.

Gemeinsam ging es über den Parkplatz des Hallenbades über die Brücke und von dort über die Bahngleise Richtung Mühlen. Die Gruppe der Nordic-Walker machte sich dagegen getrennt vom Läuferfeld zu ihrem eigenen Lauf in Richtung ehemaliges Gartenschaugelände auf.

Ingo Schulze, im hellblau-weißen Trainingsanzug des "Trans Europe Footrace" und mit seinem traditionellen "Silvesterlauf-Zylinder" auf dem Kopf instruierte vor dem Start alle Teilnehmer über die Besonderheiten. In diesem "Wort zum Neujahr" machte Ingo, der von den meisten seiner Lauffreunde liebevoll "Opa" genannt wird, jeden darauf aufmerksam, dass die Stadt die Strecke zwar so gut es ging freigeräumt habe, hie und da aber doch mit glatten Stellen zu rechnen ist. "Wen‘s ordentlich reinhaut, der braucht dann halt ein neues Passbild und wer sich ernsthaft verletzt, soll möglichst in den nächsten Straßengraben robben und die Strecke frei machen", scherzte er mit seinem trockenen hanseatischen Humor, um dann doch anzufügen, falls jemand der Meinung sei, die Strecke wäre zu gefährlich, der solle bitte umkehren und sich zu seiner Frau Inge ins Sportheim setzen. "Jeder läuft auf eigene Gefahr", so seine Warnung. Passiert ist aber niemandem etwas und wer das Ziel im ASV-Sportheim erreichte, bekam Kaffee, Glühwein und Sekt sowie ein paar Naschereien, die "Opa Schulze", wie immer, seinen Enkelkindern von ihrem Weihnachtsteller gemopst hatte.