Michael Saier wurde von Gesamtkommandant Markus ­Megerle zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Hauptübung der Abteilung Grünmettstetten / Vorher richtiger Einsatz

Horb-Grünmettstetten. Am Samstagnachmittag stellte die Grünmettstetter Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr unter Kommando von Peter Kreidler ihre Leistungsfähigkeit bei ihrer diesjährigen Hauptübung unter Beweis.

Als Übungsannahme wurde die größtmögliche Katastrophe für Mettstetten, ein Schwelbrand in der einzigen Wirtschaft des Ortes, im Gasthof "Hirsch", angenommen. "Dort drin haben wir schon viele Innenangriffe auf unseren eigenen Brand durchgeführt, jetzt wird halt auch mal von außen gelöscht", so einer der erfahrenen Männer der Alterswehr, die als fachkundige Zuschauer von der Kirchen-Terrasse aus beobachteten, ob ihre Nachfolger alles richtig machen.

Wie seit Jahren üblich, eilte auch die Tageseinsatzgruppe aus Altheim unter Führung von Abteilungskommandant Wilhelm Becht ihren benachbarten Kameraden zu Hilfe. Die Mannschaften aus Grünmettstetten gingen nach der Lageurteilung direkt mit zwei Trupps, die mit voller Atemschutzausrüstung bereitstanden, zur Menschenrettung über. Vom hinteren, der Hauptstraße abgewandten Teil des Gebäudes, drangen zuerst zwei Mann in das Gasthaus ein und suchten eine Person, die sich nach Auskunft der Wirtin noch im Gebäude befinden sollte.

Feuerwehrmänner achteten auf Eigensicherung

Schon bei diesem Eindringen in das verrauchte Gebäude achteten die Feuerwehrmänner auf Eigensicherung. Zuerst wurde ein Brandvorhang gehängt, dann auf dem Boden kriechend rein ins Haus. "Wenn schon wir nicht auf Selbstschutz achten und irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen außer Acht lassen, wer soll dann helfen?", so die rhetorische Frage von Gesamtkommandant Markus Megerle zum Thema Unfallverhütung und Eigensicherung.

Die verletzte Person konnte schnell geborgen und der Obhut des örtlichen Roten Kreuzes übergeben werden, die ihr Lazarett gleich nebenan in einem offenen Neubau eingerichtet hatte. Nachdem die mit Priorität "Eins" abgearbeitete Menschenrettung erfolgreich abgehakt werden konnte, gingen die Trupps zur eigentlichen Brandbekämpfung über. Die Mettstetter Atemschutzträger starteten einen simulierten Innenangriff, während die Kameraden aus Altheim zum einen die Sicherung dieser Kollegen übernahmen und zum anderen eine weitere Riegelstellung zur Sicherung der umliegenden Gebäude aufbauten, während die Mettstetter Einsatzkräfte ein Übergreifen auf die an das Wirtschaftsgebäude angrenzende Holzscheuer verhinderten.

Die vielen Zuschauer sahen einen reibungslosen Ablauf

Insgesamt sahen die vielen Zuschauer eine reibungslos ablaufende Übung, zu der Markus Megerle sagte, dass es nichts zu kritisieren gab, und deshalb eine Manöverkritik nicht möglich wäre. "Im nächsten Jahr baut ihr einfach ein paar Fehler ein, damit es auch was zu meckern gibt", scherzte Horbs ranghöchster Feuerwehrmann. Ortsvorsteher Karl Kocheise dankte sowohl der Grünmettstetter Wehr als auch den Kameraden aus Altheim für ihren Einsatz für die Allgemeinheit.

Es war zwar keine so spektakuläre Übung wie beispielsweise in Talheim, und doch war es ein besonderes Jahreshighlight der Abteilung, denn zwei Einsätze an einem Tag haben sie eher selten. War es am Nachmittag eine Übung, so wurden sie wenige Stunden zuvor zu einem echten Einsatz gerufen.

Gegen 9 Uhr in der Früh wurden sie zu einem Hilfseinsatz an die Kapellen-Kreuzung angefordert. Gemeinsam mit der Abteilung Horb Stadt beteiligten sie sich mit zehn Feuerwehrangehörigen an den Sicherungs- und Rettungsarbeiten bei einem Verkehrsunfall.

Eine weitere Besonderheit dieser Übung war, dass (wahrscheinlich) zum allerletzten Mal die Abteilung in ihrem 30 Jahre alten Tragkraftspritzenfahrzeug TSF/8 zu einem Einsatz ausrückte. "Von Magirus habe ich die Nachricht erhalten, dass euer neues Fahrzeug in die Produktion geht, und vielleicht habt ihr schon an Weihnachten ein modernes Feuerwehrfahrzeug der neuesten Generation unter dem Weihnachtsbaum stehen", so Megerle, der abschließend Michael Saier zum Hauptfeuerwehrmann befördern durfte.