Susanne Straub ist es wichtig, dass sich die Bürger im Ort untereinander austauschen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Susanne Straub ist die erste Ortsvorsteherin in Ihlingen / Bürgerstammtisch soll Miteinander stärken

Horb-Ihlingen. Susanne Straub ist die neue Ortsvorsteherin in Ihlingen. Sie will das Miteinander innerhalb des Orts stärken. Wie genau sie die Menschen näher zusammenbringen möchte und welche Ziele sie noch verfolgt, erklärt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Etwa 400 Menschen leben im Ortsteil Ihlingen. Dadurch, dass es keine Vereine, öffentliche Einrichtungen und bis auf ein griechisches Lokal keine weiteren Restaurants gibt, kommen die Menschen selten bis gar nicht zusammen. Deshalb ist es laut Ortsvorsteherin Susanne Straub umso wichtiger, das Miteinander zu stärken. Wie sie das schaffen will: "Ich könnte mir einen Stammtisch vorstellen." Dort könne man sich regelmäßig treffen. Viel wichtiger aber: "Es soll ein Austausch entstehen. Gerade auf dem Land muss man sich gegenseitig helfen." Ob Reparaturarbeiten im Haus, der nächste Einkauf oder die Fahrt in die Stadt ansteht, das Prinzip sei einfach – "Geben und Nehmen". Aber dafür müsse man eben erst einmal wissen, was die anderen brauchen und da soll der Stammtisch Abhilfe schaffen.

In dem Atemzug spricht Straub auch den Mühlevorplatz an. Diesen würde die Ortsvorsteherin gerne zu einem Treffpunkt umgestalten. Auch das Aufstellen des Maibaums solle sich "mehr zu einer Hockete entwickeln, sodass sich alle angesprochen fühlen". Auch am Erhalt der Jakobshütte liegt der Ihlingerin viel. Der Treffpunkt sei vom Vandalismus sehr stark betroffen. "Ob dort häufiger kontrolliert werden muss oder die Hütte verschlossen wird, müssen wir im Gremium besprechen", erklärt Straub. Der Generationenspielplatz in Ihlingen blühe dagegen weiter auf. Nun sollen dort noch weitere Bäume gepflanzt werden. Auch eine Grillschale "gegen Kaution" kann sie sich vorstellen.

Der 53-Jährigen ist es in erster Linie wichtig, dass überhaupt etwas passiert. Bei den Kommunalwahlen 2014 hätte sich damals fast kein Ortschaftsrat mehr zusammengefunden, bis Susanne Straub aktiv wurde. Die vergangenen fünf Jahre war sie dann bereits im Ortschaftsrat. Dass sie sich in diesem Jahr wieder zur Wahl hat aufstellen lassen, hat einen ähnlichen Grund: "Es kann nicht sein, dass wir die Ersten sind, die keinen eigenen Ortschaftsrat haben, das darf nicht verloren gehen." Das Amt des Ortsvorstehers wollte auch bei der vergangenen Wahl niemand übernehmen. "Es hat sich dann einfach so ergeben", sagt Straub. Mit ihr leitet nun zum ersten Mal eine Frau den Ihlinger Ortschaftsrat.

Eine Herausforderung, vor welcher der Ortschaftsrat noch stehe, sei die Verschmutzung durch Hundekot. Auch wenn bereits zwei Hundekotstationen am Neckar und am Eingang des Spielplatzes aufgestellt wurden, bleibe trotzdem noch einiges liegen. "Es fehlt noch eine am Ende der Vogelsangstraße zum Verbindungsweg nach Rexingen. "Das ist einfach ärgerlich, wenn man rein tritt", sagt Straub. Für die nächsten fünf Jahre hofft die Ortsvorsteherin auf eine gute Zusammenarbeit und vor allem auf die Unterstützung der Ortschaftsratsmitglieder. "Wir beginnen mit den kleinen Schritten, die großen kommen dann ganz von allein", sagt Straub.