Hauptversammlung: Kirchenchor St. Martinus Dießen kooperiert mit Dettinger Kirchenchor

Horb-Dießen. Der Kirchenchor St. Martinus Dießen hielt seine Hauptversammlung im Gasthof Teufel in Bittelbronn ab. "Mit ihrer Musik transportieren Sie etwas. In dem Fall sind sie bessere Prediger als ich", lobte Dekan Alexander Halter als Vertreter der Seelsorgeeinheit Empfingen/Dießener Tal die Passion zur Musik. "Sie sind Amateure, die wie der Begriff nahebringt, diese Tätigkeit aus Liebe und Leidenschaft ausüben", betonte Halter und stellte dabei fest: "Das Herz muss bei der Musik dabei sein und schwingen und das kann man bei Ihnen spüren."

In einem kurzen Ausblick teilte der Dekan den Mitgliedern mit, dass Weihbischof Michael Gerber im kommenden Jahr in acht Pfarrgemeinden zur Visitation erscheint. Hierbei ergebe sich die Möglichkeit, dass der Kirchenchor den Besuch des Weihbischofs musikalisch umrahmen könnte. Chorleiter Thomas Müller war dem nicht abgeneigt und stellte dabei in Aussicht, er werde diesbezüglich auch den Empfinger Kirchenchor um dessen Beteiligung anfragen.

Dünne Personaldecke

Der Vorsitzende Lukas Schäfer verriet in seinem Bericht, dass auf den Vorschlag des Chorleiters die Aktiven in diesem Jahr kürzer traten. Dies geschah vor allem wegen der Aufführung zweier Bach-Kantaten im vergangenen Jahr, weshalb die Mitglieder sich dem Vorschlag ihres Chorleiters angeschlossen hatten. Nach wie vor leide der Chor unter seiner äußerst dünnen Personaldecke, die sich mit 19 Aktiven gegenüber dem Vorjahr nicht geändert habe. 25 passive Mitglieder unterstützen den Verein, der ergänzend sechs Ehrenmitglieder aufweist. Vor allem bei den Männerstimmen führte der Mangel an Sängern immer wieder zu Problemen, stellte Schäfer fest. So konnte der Chor unter anderem an Allerheiligen und beim Gräberbesuch den Chordienst nicht ausrichten. Durch die Unterstützung des Dettinger Kirchenchors konnte die unbefriedigende Lage jedoch entschärft werden, was ebenso zu zusätzlichen Einsätzen in Dettingen führte. "Wenn wir mit den Dettingern etwas aufführen, dann singt es sich einfach leichter, und es macht auch mehr Spaß", stellte der Vorsitzende fest.

Schäfer regte in seinem Ausblick an, einen Auftritt in der Burgruine in Dießen zu absolvieren sowie mit einem Programmpunkt am Bürgerball des Narrenvereins teilzunehmen. "Ich hätte da was für den Punkt Wünsche und Anträge", fiel dem Chorleiter während seines Berichts ein, "ich wünsche mir einen Sopran, einen Alt und beantrage zwei Tenöre und zwei Bässe." Knapp informierte Müller über den viertägigen Ausflug zur Domweihe nach Verden, wo die Aktiven auch der ehemaligen Vorsitzenden des Vereins – Wiebke Peinemann – einen Besuch abstatten werden.

Bezüglich der Zusammenarbeit mit dem Dettinger Kirchenchor stellte der Chorleiter fest, dass der gemeinsame Austausch bei den Mitgliedern eine besondere Bedeutung hat. "Ich muss manchmal 15 Minuten warten, bis ich endlich anfangen kann", stellte Müller fest. Darauf kam Schriftführerin Brigitte Steurer nach ihrem Bericht zurück. Diese recherchierte im Internet 20 Regeln für eine erfolgreiche Chorprobe, die der Chorleiter amüsiert zur Kenntnis nahm. "Die Chorprobe ist grundsätzlich ein soziales Ereignis, welches dem Austausch von Neuigkeiten dient. In begründeten Fällen kann auch ein Stück gesungen werden, vorausgesetzt die Redezeit wird dadurch nicht auf weniger als die Hälfte der Gesamtprobedauer verkürzt", verdeutlichte die Schriftführerin dem Chorleiter.

Kassenplus von 59 Euro

"Mein Bericht ist leider nicht so witzig", musste Kassiererin Ingeborg Wehle feststellen. Um lediglich 59 Euro bewegte sich der Kassenstand nach oben. "Wir leben quasi hauptsächlich von Spenden", verdeutlichte Wehle.

Fridolin Weckerle ließ sich aufgrund der zeitgleich stattfindenden Ortschaftsratssitzung entschuldigen. Er ließ mitteilen: "Ich kann mich nur wiederholen, dass wir Dießener sehr froh sind, dass Euer Traditionsverein trotz anhaltender Sängerprobleme weiterhin erhalten bleibt."

Abschließend verlas Müller die Statistik zum Probebesuch. Im Vergleich zum Vorjahr (87,5 Prozent) fiel dieser in der Beteiligung auf 79,69 Prozent. Nur drei Proben verpasste Bernhard Schröter, während Lukas Schäfer, Ingeborg Wehle und Elfriede Singer nur einer Probe fern blieben. Irmgard Lipp besuchte alle Proben des Kirchenchors.