Der Reiterverein Nordstetten ist ein echtes "Dream-Team": Gemeinsam stemmten die Vereinsmitglieder die Aufgabe rund um ein trojanisches Pferd. Foto: Lück

Reiterverein gewinnt in der Nachspielzeit. Große Griechen-Krise und Backwerk-Crash gemeistert. 500 Euro für die Reithalle.

Horb-Nordstetten - Griechen-Krise, Backwerk-Zusammenbruch, Blitz-Aufbau und die rettende Intervention eines klugen Freundes und jede Menge Fasnet-Fun – der Reitverein Nordstetten zeigte, dass er ein echtes Dream-Team ist.

Maren Kipp, Vorsitzende Sport: "Wir hatten uns beim Dream-Team Wettbewerb von Antenne 1 beworben, weil wir dringend unsere Halle sanieren müssen. Der Hagel hat dem Dach arg zugesetzt, auch der Boden muss erneuert werden." Um 9.30 Uhr hatte Moderator Matthias Raidt die Aufgabe zur "Außenwette à la Wetten dass" enthüllt: Der RV Nordstetten soll 40 Männer und Frauen im Griechen-Kostüm stellen. Dazu eine Torte mit dem "Mäander-Muster" der Griechen herzaubern. Und fünf Griechen mit griechischem Pass bis 13 Uhr ins Reiterstüble holen. Dazu soll ein trojanisches Pferd in der Reithalle stehen.Maren Kipp grinst: "Das mit dem trojanischen Pferd haben wir uns schon gedacht, weil wir ja ein Reitverein sind."

Die cleveren Nordstetter haben sich dementsprechend gut vorbereitet: Stoffe, Pappen, Farben, Nähmaschinen und das Buch "Altes Griechenland" (Tessloff-Verlag) werden blitzschnell organisiert. Um 11 Uhr sind schon die meisten Vereinsmitglieder und Helfer im Griechen-Look gekleidet. Yvonne und Marie-Kristin Hauser passen Vera und Tanja Sailer die Togas an, Cornelia Hauser sitzt an der Nähmaschine.

Daneben sitzen die jungen Mädels und gestalten die Masken. Yvonne Hauser zieht einen rosafarbenen Bettüberzug raus, sagt: "Was machen wir denn damit? Ein paar Löcher reinschneiden?" Fünf Minuten später wird das Teil Helmut Hauser übergezogen, der das lächelnd über sich ergehen lässt. Er steht in der Reithalle und hilft beim Aufbau des trojanischen Pferdes mit. Er sägt die Holzstücke zu.

Daneben steht Jessica Hummel am Tapeziertisch und malt mit einer Schablone aus Wellpappe das Griechen-Muster in Blau auf eine Tapete – das soll später als Fünf-Meter-Banner hinter dem trojanischen Pferde hängen. Die Griechen-Krise Alles läuft gut. Nur die Griechen sind einfach nicht ranzukriegen. Maren Kipp: "Es ist echt schwierig. Es ist sonntags, die griechischen Restaurants haben Hochbetrieb. Trotzdem, drei dürften wir vom Grünen Baum aus Ihlingen haben." Ein anderes Reitvereins-Mitglied hat sogar schon Gila Höpfer von der Kulturbrücke angerufen. Auch der Schwabo wird um Hilfe gebeten. Prompt erscheint um 11.33 Uhr der Facebook-Aufruf. Blitz-Aufbau Gegen 11.30 Uhr fangen die Mädchen an, die Pappe mit Farbe aus der Holzlasur-Dose zu bemalen. Gegen 12.10 Uhr schraubt Benny die Pappe an das Holzgestell. Fünf Minuten später steht das trojanische Pferd.

Höhepunkt der Griechen-Krise 12.22 Uhr. Noch 38 Minuten, dann muss alles perfekt sein. Die Griechen-Krise ist auf dem Höhepunkt. Maren Kipp ist verzweifelt, diskutiert mit den Mädchen aus dem Verein: "Wie ist es, wenn wir ins griechische Restaurant fahren? Oder wir lassen uns die Pässe geben?"

12.28 Uhr. Der erste Grieche ist da! Thomas Skolis vom Grünen Baum aus Ihlingen. Moderator Raidt macht das Beweis-Foto, denn Thomas muss gleich wieder zurück, arbeiten.

12.30 Uhr. Jessica und Nikolas Alexiadis rollen auf den Hof. Drei Griechen! Jessica lacht: "Ich musste Nikolas ein bisschen zwingen."

12.45 Uhr. Elisabeth Kipp vom Reiterverein Nordstetten bringt die nächsten drei griechischen Staatsbürger: "Mir ist eingefallen, dass Vassilis bei mir mal im Kindergarten war." Also hat sie die Diamantidous angerufen. Mutter Effie: "Wegen der Aktion haben wir das Essen verschoben." Vassilis guckt auch etwas hungrig, doch angesichts von sechs Griechen und der scheinbar erfüllten Aufgabe gibt’s vom Reiterverein gleich Limo und Kuchen spendiert.

12.55 Uhr. Renate Graja kommt mit Maria Panajotuklu aus Weitingen angefahren: "Ihr Mann hat bei uns eine Gastwirtschaft." Sieben Griechen, das trojanische Pferd steht, 40 vom Reiterverein in Togas und Masken. Nur die Torte mit der griechischen Bordüre fehlt. Maren Kipp ruft an: "Ich komme mit der Torte fünf Minuten später." Der Backwerk-Crash Vorstand Kipp zum Schwarzwälder Boten: "Ich habe eine Torte vom Cousin meines Onkels, Helmut Kipp, machen lassen. Mitten in der Produktion ist die Masse kaputtgegangen, da mussten wir auf die Schnelle Sahne nehmen. Deshalb sind wir fünf Minuten zu spät."

Die rettende Intervention 13 Uhr. Die Torte ist immer noch nicht da. Martin Kübler, der "wegen seiner Frau" hier ist, wie er erzählt, fragt bei den Organisatoren: "Was ist, wenn es für jeden Extra-Griechen, den wir besorgt haben, fünf Minuten Zeitbonus gibt?" Moderator Raidt überlegt kurz. Sagt dann: "Ihr habt das so super gemacht, okay."

13.06 Uhr. Ein Auto ist zu hören. Benny steigt aus und kommt mit der Torte. Die "Griechen" vom Reiterverein zählen den Countdown runter – geschafft!

13.12 Uhr. Das Dream-Team vom RV Nordstetten posiert zum Gruppenfoto vor dem trojanischen Pferd. Jubelnd reißen sie die Masken hoch. Maren Kipp: "Am Anfang haben wir echt gebibbert, ob wir alle Aufgaben schaffen. Es ist superschön, dass es dann durch die gute Zusammenarbeit und den Zusammenhalt ganz knapp geklappt hat. Das schweißt das Team auch unter dem Jahr zusammen."

Der Lohn für den Verein: 500 Euro für die Halle und ein Pokal, der seinen Ehrenplatz zwischen den Trophäen bekommt.