In Ahldorf wehrt sich die Bürgerinitiative "Hau und Holzwiese" gegen ein Gewerbegebiet. Foto: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Regionalräte tagten im Horber Innonet / Pläne für "Hau und Holzwiese" gutgeheißen

Die CDU-Fraktion des Regionalverbands legt der Stadt Horb beim Plan eines Gewerbegebiets an der B 32 (Hau und Holzwiese) sowie eines gemeinsamen Gewerbegebiets mit Empfingen keine Steine in den Weg. Im Gegenteil.

Horb. "Wir unterstützen den Plan der Stadt Horb, zwei neue Gewerbegebiete mit zusammen 50 Hektar auszuweisen, eines davon gemeinsam mit der Nachbargemeinde Empfingen", fasste der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Regionalverband Nordschwarzwald, Günter Bächle (Mühlacker) das Ergebnis einer Sitzung der christdemokratischen Regionalräte in Horb zusammen. Dabei hatte Oberbürgermeister Peter Rosenberger laut Pressemitteilung der Fraktion die Überlegungen aus dem Mittelzentrum Horb erläutert, das zur Umsetzung den Regionalverband braucht, der seinen Regionalplan ändern muss.

Die CDU-Fraktion sieht die Horber Pläne auch vor dem Hintergrund, dass der Ansiedlungsdruck entlang der Autobahn A 81 zugenommen hat und inzwischen auch die dort liegenden Mittelzentren der Region Nordschwarzwald – Horb und Nagold – erreicht. Die Nachfrage der Unternehmen sei weitaus größer als das Angebot an Gewerbebauland sowohl in der Region Stuttgart als auch in der Region Nordschwarzwald, so die CDU-Fraktion. Der Baulandmarkt sei weitgehend erschöpft. Im Interesse der Schaffung neuer Arbeitsplätze sei es wichtig, Flächen auszuweisen und so Zukunftssicherung zu betreiben.

Ein vergleichsweise hoher negativer Pendlersaldo, also einen Auspendlerüberschuss, sei immer noch für die Region Nordschwarzwald zu beobachten. Auch bei Horb übertreffe die Zahl der Auspendler die der Einpendler deutlich. Ziel der Regionalplanung müsse es gerade im Nordschwarzwald sein, mehr Jobs vor Ort in der eigenen Region zu schaffen, auch, um Umwelt und Verkehrswege zu entlasten, so Fraktionsvorsitzender Günter Bächle zur Position der CDU-Fraktion.

Im Horber Stadtgebiet gehen die Gewerbeflächen zur Neige, sagte Oberbürgermeister Peter Rosenberger, der auch CDU-Regionalrat ist. Es habe seit etwa 20 Jahren keine grundsätzliche Weiterentwicklung in Sachen Gewerbeflächen gegeben. In den bestehenden Gewerbe- und Industriegebieten auf dem Hohenberg und im Heiligenfeld seien nur noch vereinzelt Gewerbeflächen vorhanden. Diese seien vorrangig als Erweiterungsflächen für dort bestehende Unternehmen vorgesehen.

Im Sinne einer vorausschauenden und nachhaltigen Entwicklung von Gewerbeflächen, muss rechtzeitig nach geeigneten Flächen geschaut werden, so der OB weiter. Firmen interessierten sich grundsätzlich für Flächen, die verkehrlich gut erschlossen sind und keinen unnötigen Verkehr erzeugen. Somit würden Standorte an ausgebauten Landes- und Bundesstraßen stets bevorzugt. "Wir wollen, dass der Verkehr nicht durch Ortschaften rollt."

Der momentan diskutierte Standort an der Bundesstraße 32 wäre seiner Meinung nach gut zu erschließen und ortsdurchfahrtsfrei von der Autobahn zu erreichen; er würde keine zusätzlichen Verkehre in der Gesamtstadt erzeugen. Des Weiteren sei er von Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten sowie Kernbereich eines Wasserschutzgebietes nicht betroffen. Von den 25 Hektar entfielen 17 Hektar auf Wald.

Um sich bei der Gewerbeentwicklung möglichst breit aufzustellen, wurden laut Rosenberger bereits im Jahr 2017 Gespräche mit der Nachbargemeinde Empfingen geführt, um dort ein gemeinsames interkommunales Gewerbegebiet (IKG) an der Autobahn zu entwickeln, das ebenfalls etwa 25 Hektar groß sei. Dieses Projekt stehe nicht im Widerspruch zu den Überlegungen eines Gewerbegebietes an der B 32. Beide Ratsgremien beschlossen, so der OB, einen Zweckverband "KOMPASS81 Zweckverband Kommunalpark Stuttgart Singen A81" zu gründen. Sowohl die Autobahnausfahrt Horb wie auch die Ausfahrt in Empfingen seien ein Vorteil dieses IKG.

"Zusammen 50 Hektar für das Mittelzentrum Horb und für Empfingen sind bedarfsgerecht", sagte der Direktor des Regionalverbands Nordschwarzwald, Matthias Proske, den die CDU-Fraktion zur Sitzung eingeladen hatte, die im Technologiezentrum Innonet-Kunststoff stattfand. Um die beiden Standorte realisieren zu können, müsse der Regionalplan geändert werden. Das seien zwei Verfahren, die aber parallel betrieben werden könnten. Wenn sich Horb entscheide, dieser Variante den Vorzug zu geben, könne sie mit der Unterstützung der CDU-Fraktion rechnen, so deren Sprecher.