Das könnte teuer werden: Wenn die Polizei auszieht, will das Land den Fruchtkasten an die Stadt Horb verkaufen. Foto: Archiv: Schülke

Hornauer Straße soll neues Domizil der Gesetzeshüter werden. Wird Fruchtkasten an Stadt verkauft?

Horb - Jetzt kann das Rathaus schon mal überlegen, wo es die nächsten Millionen zusammenkratzt. Denn: Der Umzug der Polizei in die Hornauer Straße ist so gut wie sicher.

Pia Riegert-Matt, Leiterin des Amts für Bau und Vermögen des Landes Baden-Württemberg: "Wenn der Termin für den Umzug des Polizeireviers feststeht, würden wir den Fruchtkasten gerne an die Stadt verkaufen – und zwar komplett. Das Erdgeschoss ist nicht gut nutzbar, wir sehen auch auf Dauer keinen Bedarf für eine landeseigene Nutzung für dieses Gebäude. Wir sind mit der Stadt Horb dort in einem guten Benehmen. Sie plant wohl, dort einen Investor dazu zu holen, um das Gebäude auch zu einem Kulturzentrum zu entwickeln."

Ob schon über Preise geredet wurde? Stadtplaner Peter Klein gestern: "Zu vertraulichen Verhandlungen gebe ich keine Auskunft."

Fakt ist aber: Der Fruchtkasten, in dem bisher das Polizeirevier untergebracht ist, steht im Mittelpunkt der geplanten Stadt-Umgestaltung. Laut dem städtebaulichen Wettbewerb "Zukunft Innenstadt Horb" soll auch eine neue Fußgängerbrücke über den Neckar gebaut werden. Das Dolce-Vita-Haus soll abgerissen werden – zur Treppe werden. Auch die Häuser rund um den Fruchtkasten sollen abgerissen werden, damit hier eine Terrasse zum Mühlkanal her entstehen kann. Das hört sich nicht gerade billig an.

Fakt ist jedenfalls, so Pia Riegert-Matt: "Wir schreiben jetzt die Planungsleistungen für die Architekten aus. Der Neubau an der Hornauer Straße soll ein Volumen von 5,6 Millionen Euro haben. Wie die Architekten das gestalten, ist ihnen selbstverständlich überlassen. Wir benötigen jedenfalls 1560 Quadratmeter Nutzfläche."

Wenn die Architekten fertig sind, dann soll der Bau noch in den Doppelhaushalt 2017/18 des Landes untergebracht werden. Riegert-Matt: "Die Polizei ist glücklich über diese Entscheidung. Zunächst kann dann auch die Verkehrspolizei in Horb untergebracht werden. Dazu ist die strategische Lage viel besser: Man hat mehr Stellplätze, kann besser ausrücken. Sowohl hin zur Autobahn als auch in die Innenstadt."

Damit kann der Neubau des Polizeireviers frühestens 2017 beginnen. Und die im Rathaus und im Gemeinderat können jetzt schon mal überlegen, wo sie die Millionen für den dann von allen abgesegneten Innenstadt-Umbau zusammengekratzt werden sollen. Und auch mal nachrechnen, wie viel Geld davon aus dem möglicherweise geschrumpften Einkaufszentrum noch in die Kasse kommt.