Die Ebenen vier bis sechs des Parkhauses Innenstadt werden derzeit saniert. Die Einfahrt ist nur über die Neckarstraße möglich – auch der Zugang zum Aufzug ist momentan nicht barrierefrei zu erreichen. Foto: Spotts

Parkhaus Innenstadt teilweise gesperrt. Aufzug derzeit nicht barrierefrei erreichbar.

Horb - Das Parkhaus Innenstadt wird derzeit saniert. Erneuert werden muss die Beschichtung. Die Mängel wurden bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten im vergangenen Jahr festgestellt. Wie lange das Parkhaus teilweise gesperrt sein wird, bleibt vorerst jedoch unklar.

Eine gute Nachricht ist dabei, dass es eine vollständige Sperrung des Parkhauses mit Einfahrt in der Neckarstraße und beim Krankenhaus wohl nicht geben wird. Etwa die Hälfte der 195 Stellplätze soll trotzdem zur Verfügung stehen. Die Sanierungsarbeiten werden in verschiedenen Abschnitten erfolgen, sodass man "immer entweder von unten oder oben zu- und ausfahren" kann, teilt die Stadtverwaltung mit.

Weg außenrum auch "nicht direkt behindertenfreundlich"

Ärgerlich scheint der erste Bauabschnitt, für den derzeit die Vorbereitungen laufen, vor allem für Patienten der geriatrischen Klinik und Senioren der Oberstadt, die schlecht zu Fuß sind, informiert eine Anruferin unsere Zeitung. Grund ist, dass momentan der Fahrstuhl im Parkhaus nicht ebenerdig über den Parkhauseingang beim Krankenhaus erreichbar ist. Da hier der erste Bauabschnitt liegt – Ebenen vier bis sechs – ist der Durchgang zur Zeit gesperrt. Ansonsten kann der Aufzug während der Arbeiten jedoch weiterhin benutzt werden, teilt die Stadtverwaltung mit.

Viele Rollstuhlfahrer würden über diesen Eingang zum Aufzug gefahren, um in die Unterstadt zu gelangen, informiert eine Frau, die einen Patienten in der geriatrischen Klinik betreut. "Ältere Leute sind in der Oberstadt gänzlich abgeschnitten – das finde ich unverschämt und rücksichtslos", empört sich die Dame – zumal der Weg außenrum auch "nicht direkt behindertenfreundlich" sei.

Doch da dieser Abschnitt zuerst saniert wird, kann man von einer eher kurzen Sperrung in diesem Bereich ausgehen, erklärt ein Stadtsprecher. Dringend notwendig seien die Arbeiten auch vor allem deshalb, weil die Beschichtung "nach nunmehr 19 Jahren Nutzungsdauer stark verschlissen ist". Seitdem wurde diese nicht mehr erneuert. Da über die genauen Schäden – hauptsächlich durch eindringendes salzhaltiges Tauwasser – erst genaue Informationen vorliegen, wenn die Beschichtung entfernt wurde, kann erst dann geklärt werden, ob es Beton- und Stahlsanierungsarbeiten geben wird. Dann soll über eine "Potenzialfeldmessung der tatsächliche Zustand der Stahlbewehrung erkundet" werden. Danach würden nur die Bereiche in die Sanierung aufgenommen, die tatsächlich auch von der Korrosion betroffen sind und wo in den kommenden Jahren die Stahlträger Schäden davon tragen könnten.

Entfernung der Beschichtung kostet rund 54.000 Euro

"Sobald diese Messung nach der Entfernung der Beschichtung erfolgt ist, kann über den weiteren zeitlichen Ablauf und die Nutzung dieser Ebenen entschieden werden. Teilweise wird jedoch der Gefällebeton ausgebaut und die mit Chloriden belastete Betonschicht abgestrahlt und erneuert werden müssen", so die Stadtverwaltung und weiter: "Ob dabei auch Teile der Bewehrung zu behandeln sind oder ausgebessert werden müssen, ist ohne das Ergebnis der oben genannten Messung nicht zu sagen."

Nach der Entfernung der Beschichtung und bis zur endgültigen Analyse können die Ebenen vier bis sechs teilsweise wieder benutzt werden. Der gleiche Ablauf erfolgt dann auf den Ebenen eins bis drei. "Nur so kann gewährleistet werden, dass nach einer Erneuerung der Beschichtung keine weiteren Schäden in der Tragkonstruktion entstehen und somit die Standsicherheit des Gebäudes gewährleistet ist", teilt die Stadtverwaltung mit.

Was die Kosten für die Sanierung anbelange, könne man noch keine endgültigen Zahlen nennen. Die Entfernung der Beschichtung kostet rund 54 000 Euro, so die Stadtverwaltung. Für weitere Berechnungen müsse man die Analyse abwarten.

Solange die Sanierungsarbeiten im Parkhaus laufen, müssen die Parker also größtenteils auf die alternativen öffentlichen Parkplätze in der Stadt ausweichen. Nicht erhalten konnte man auch die Mietverträge aller Stellplatzmieter, diese wurden in einem Schreiben der Horber Stadtwerke informiert.