Stadtteilkonferenz: Staubitzer will Zeichen "Jetzt geht’s los" setzen / Einige Themen betreffen Stadt

Horb-Talheim. Die Talheimer Stadtteilkonferenz, die am 10. März in der Steinachhalle stattfand, wird sowohl die Stadtverwaltung als auch den Talheimer Ortschaftsrat noch lange Zeit beschäftigen. Zumindest so lange, bis all die wichtigen Wünsche und Ideen abgearbeitet sind oder zumindest Lösungsansätze gefunden wurden.

Gesplittet in innerörtliche und gesamtstädtische Belange, werden die Lösungen und Umsetzungen entweder vom Ortschaftsrat oder der Stadtverwaltung in Angriff genommen. Gesamtstädtische Punkte seien beispielsweise die Überlegung, ob man alle Durchgangsstraßen in 30-km/h-Zonen umwandeln soll. Auch die Überlegung, ob man einen "Kümmerer", der als Ansprechpartner für die Senioren da sein soll, zentral oder in jedem Dorf einsetzt, das sei Chefsache in Horb, erklärte Ortsvorsteher Thomas Staubitzer.

70 Teilnehmer hatten in Talheim an dieser Auftaktveranstaltung teilgenommen, deren Ergebnisse in den "Horber Masterplan 2050" einfließen sollen. Man beschäftigte sich mit den vier Themenbereichen "Älter werden in Horb", "Wir sind Gesamt-Horb", "Mobilität" und "Versorgung und Infrastruktur" (wir berichteten).

Als Schwerpunktthemen beim "Älter werden" haben die Talheimer die ärztliche Versorgung (Arzt, Zahnarzt) an erste Stelle gesetzt. Auch hätten sie gerne die Möglichkeit für betreutes Wohnen oder ein Seniorenpflegeheim. Und wenn noch eine bessere Verkehrsanbindung dazukäme, wäre das ideal, da Mobilität in dem Tal sehr wichtig ist.

Ein paar Ruhebänke (mehr), einen Seniorenbeauftragten und etwas Seniorensport würde das Gesamtpaket abrunden. Auch im Themenkreis "Wir sind Gesamt-Horb" stand die ärztliche Grundversorgung an erster Stelle. Priorität zwei hatte der Erhalt der Naherholungsflächen und an Nummer drei setzten die Teilnehmer die Dorfverschönerung. Und auch Ortsvorsteher Thomas Staubitzer ist der Meinung, dass sich gerade bei diesem Punkt langsam etwas tun sollte.

Wer einmal von vorne bis hinten durch den Ort gefahren ist, der versteht den Wunsch nach einer Verbesserung des fließenden Verkehrs, da rechts und links entlang der Straße fast alles zugeparkt ist, und man mit dem Fahrzeug Slalom fahren muss. Abhilfe könnte hier auch ein verbesserter ÖPNV schaffen, da die Autos dann vielleicht in der Garage blieben. Zudem wird von den Talheimern im Themenfeld "Mobilität" der Ausbau des Radwegenetzes, insbesondere Richtung Horb und Nagold gefordert. Beim Thema "Versorgung und Infrastruktur" stand ebenfalls die ärztliche Versorgung ganz oben auf der Prioritätenliste. Ein Lebensmittelmarkt, noch besser ein Discounter, würde dem Ort von der infrastrukturellen Seite her gut tun und an Punkt drei ihrer To-do-Liste steht auch hier die Sanierung des Dorfzentrums.

Und diese Punkte sind längst nicht alles, was die Talheimer zur Verbesserung ihrer Lebenssituation brauchen könnten.

Viel Arbeit also, doch Thomas Staubitzer ist der Ansicht, dass es wichtig ist, dass die Themen angegangen werden und ein Signal in die Richtung "Jetzt geht’s los" gesendet wird. "Wir werden hier im Ortschaftsrat die Projekte Stück für Stück abarbeiten und die Auswertung dieses Treffens ist Diskussions- und Arbeitsgrundlage für die nächsten Sitzungen des Gremiums."

Im Rückblick auf die Stadtteilkonferenz stellt Rat Egon Klink fest, dass es schade sei, dass so wenig junge Leute mitgemacht hätten. "An diesem Abend war Jugendfeuerwehr und Probe vom Musikverein", hörte man dazu aus der Mitte des Rates. Thomas Staubitzer hofft hier nun auf den Rücklauf der Karten, die man in jedem Haushalt abgab. Ortschaftsrätin Silke Wüstholz bemängelte zudem die übersichtliche Teilnahme der Ortschaftsräte selbst an dieser, ihrer Ansicht nach, Pflichtveranstaltung.

Im Fazit konnte man jedoch von einer sehr gelungenen Stadtteilkonferenz sprechen, doch nun sind die Verantwortlichen aus der Stadtverwaltung und der Gemeindeverwaltung dran. Sie müssen nun abliefern. Die Bürger haben ihren Part hervorragend erfüllt.