Foto: Tina Pflumm

Ralph Zimmermann und Rosenberger finden zusammen. Bei Cola-Frage schon (fast) einig.

Horb - Ankommen in Horb: Das klappt schon ganz gut für Ralph Zimmermann, den frischgewählten Bürgermeister. Richtig los gehen soll es für ihn dann im Sommer.

Fürs Foto nimmt er schon mal Platz in seinem neuen Amtssessel. Das Namensschild ist auch schon da, nur an der Bürotür außen steht noch "Jan Zeitler". Oberbürgermeister Peter Rosenberger stützt sich auf ihn. Ein Bild mit Symbolcharakter.

Und auch bei der Cola-Frage sind sie sich schon (fast) einig. Ex-Bürgermeister Jan Zeitler hatte als einziges NoGo für seinen Nachfolger das "Ansprechen auf den extensiven Konsum von Pepsi Light" des OB genannt.

Zimmermann: "Den Fehler habe ich ehrlich gesagt gemacht. Ich hab ihm gesagt, dass ich lieber Fritz-Cola trinke." Doch sein neuer Chef hat ihm schon verziehen: "Solange es das in Light gibt, würde ich auch Fritz-Cola trinken." Da finden zwei Männer offenbar zusammen. 

Es ist Mittwoch, 12.25 Uhr. Rosenberger: "Nichts mit essen gehen. Wir müssen jetzt los, zur Personalversammlung." Denn: Der frisch gewählte Bürgermeister will natürlich hören, wo den Beschäftigten im Rathaus der Schuh drückt. 

Zimmermann erzählt: "Ich habe mir schon mal den Haushaltsplan geholt und werde ihn in Ruhe zu Hause studieren. Ansonsten bin ich gerade dabei, meine Projekte abzuarbeiten und sinnvolle Übergabepunkte zu setzen.  Ministerialrat Zimmermann gibt Vollgas, um bis zu seinem Amtsantritt in Horb sich schon mal der Großen Kreisstadt anzunähern. Der gewählte Bürgermeister: "Heute  Abend werde ich in Rastatt mein Bundestagsmandat niederlegen." Dazu ist er gerade dabei, sich eine Wohnung für sich und seine Familie zu suchen. Zimmermann: "Es ist eine größere Herausforderung, etwas zu finden. Selbst im Mietbereich ist es hier nicht gerade üppig. Immerhin bin ich schon an einem Objekt vorbeigefahren, welches von außen gut aussieht." Mindestens einmal die Woche will er sich mit OB Rosenberger treffen: "Es ist wichtig für mich, so schnell wie möglich in alle Themen reinzukommen. Um zu erfahren, welche Projekte laufen. Ich möchte versuchen, mich frühzeitig mit den Fachbereichsleitern und vielen Ortsvorstehern zu treffen. Um zu verstehen, wo die Sensibilitäten liegen und um auf Augenhöhe zu kommen."

Apropos Amtsantritt. Zimmermann: "Ich denke, es wird der 1. August werden. Wenn mein Arbeitgeber das mitmacht." 

Am Montag, 1. Mai, auf der Schütte. Mittwoch schon wieder in Horb. Auf der Personalversammlung. Immer von Durmersheim (Landkreis Rastatt) über das Murgtal nach Horb. Zimmermann: "Ich fühle mich immer wohler. Mein Lächeln wird immer breiter. Ich bin motiviert bis in die Haarspitzen!"

Wie ging es ihm, als er nach dem Sieg in der Bürgermeisterwahl zum ersten Mal wieder in sein Büro im Wirtschaftsministerium an der Theo-Heuss-Straße in Stuttgart ankam? "Das war eine pure Katastrophe! Zum ersten Mal bin ich ein bisschen später aus dem Bett als um 4 Uhr morgens. Ich wollte eigentlich den Zug um 8 Uhr nehmen, der und der nächste fielen aus. Dann  habe ich mich fürs Auto entschlossen. Zwei Staus bis Stuttgart – und die Referatsleiterbesprechung hatte ich verpasst. Ich war erst um 11 Uhr im Büro! Eine echte Odyssee."

Der Übergang vom Wirtschaftsministerium in Stuttgart in das Bürgermeisterbüro in Horb. Zimmermann: "Ich denke, jetzt werde ich noch die laufenden Projekte so abarbeiten, dass mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin sie übernehmen kann. Dazu gehört beispielsweise im Mai die Kuratoriumssitzung des Forschungszentrums Informatik in Karlsruhe – einem wirtschaftsnahen Forschungsinstitut der Innovationsallianz Baden-Württemberg. Ich denke, mit der Zeit wird dann mehr und mehr Horb in den Mittelpunkt rücken."

Und was ist mit Urlaub? "Ich hoffe, dass ich zwischen dem Ende im Ministerium und dem Start in Horb noch ein oder zwei Wochen Zeit finde, um mit meiner Frau Susanne Wanderurlaub zu machen. Fakt ist: Ich fange in Horb bestimmt nicht mit Urlaub an!"