Die Stadt will das Heizkraftwerk von Andreas Osbelt kaufen. Foto: Hopp

Stadt hält weiter am Zeitplan für Kauf des Heizkraftwerks fest. Antwortfrist verlängert.

Horb - Seit Wochen warten die Wohnungseigentümer auf dem Haugenstein auf die von der Stadt versprochenen neuen Fernwärmeverträge. Jetzt werden sie endlich verschickt.

Heute vor vier Wochen hatte die Eigentümerversammlung mit Stadtwerken und Rathaus in der Bildechinger Halle stattgefunden. Damals versprach Oberbürgermeister Peter Rosenberger, dass die neuen Fernwärmeverträge bald verschickt werden. Bis Mitte März sollten die Eigentümer antworten. Ein wichtiger Zwischenschritt, damit die Stadt das Heizkraftwerk von Andreas Osbelt kaufen kann. Doch bis gestern waren bei den Eigentümern noch keine Verträge angekommen, wie beispielsweise Claudia Endres erzählte.

OB Rosenberger sagte am Freitag: "Leider hat sich herausgestellt, dass wir für die Verträge noch juristische Feinheiten einarbeiten mussten, um beiden Seiten Rechtssicherheit bieten zu können. Die erste Ladung ging am Donnerstagabend raus, die nächsten Sendungen gehen jetzt in die Post."

Die Wohnungseigentümer erhalten jetzt eine Frist bis zum 27. März, um die Verträge in Ruhe zu prüfen. Das Rathaus hatte es zu einer Bedingung für den Kauf des Heizkraftwerks gemacht, dass möglichst alle Eigentümer diesen neuen Vertrag unterschreiben.

Peter Thielmann, Sprecher der Haugenstein-Bewohner: "Es ist ausgemacht, dass wir uns alle versammeln und schauen, ob das Angebot der Stadt in Ordnung ist."

Stadtoberhaupt Rosenberger betont, dass es trotzdem beim bisher angekündigten Zeitplan bleibt: "Wir werden voraussichtlich über den möglichen Kauf des Heizkraftwerks im Gemeinderat am 28. März debattieren. Ob es dort zu einer endgültigen Entscheidung kommt, kann ich natürlich nicht vorhersagen. Wir sind aber weiterhin mit Andreas Osbelt im Gespräch. Beim Kaufpreis gibt es keine Änderungswünsche. Ich habe Osbelt in der Vergangenheit als Kaufmann kennengelernt: Er nennt eine Zahl, und bei der bleibt es."

Der mögliche Kauf des Heizkraftwerks – er scheint die Lösung im Streit um die Heizkostenabrechnungen zu sein. Immer noch sind sechs Häuser auf dem Haugenstein ohne Heizung und Warmwasser, weil Osbelt ihnen die Fernwärme abgedreht hat.

Die Stadtwerke wollen jetzt die komplette Fernwärmeversorgung kaufen. Dazu sollen die Leitungen, die derzeit einen Wärmeverlust von 15 Prozent haben, komplett erneuert werden. In jedem Gebäude können die Bewohner in Zukunft beispielsweise eine Nachtabsenkung der Temperatur einstellen. Dazu soll im Heizkraftwerk auch Strom durch "Kraft-Wärme-Kopplung" erzeugt werden. Deshalb bekommen Stadtwerke-Stromkunden auf dem Haugenstein noch mal Rabatt.

Nach der Vorstellung der Eckdaten des Stadtwerk-Angebots in Bildechingen sagte ein Eigentümer: "Da sind – mal grob überschlagen – bis zu 30 Prozent Energiekosten-Ersparnis drin."