Wo jetzt noch Parkplatz und Kreissparkasse das Stadtbild östlich vom Bahnhof prägen, soll das Einkaufszentrum "Neckargalerie" entstehen. Foto: Hopp

SEPA-Activ gibt erste Einblicke in das neue Einkaufszentrum. Interessierte Händler aus Horb sollen sich melden.

Horb - Die "Anker" sind so gut wie fest, ob das geplante Einkaufszentrum immer noch die Form eines Schiffs haben wird, werden die Horber bald wissen. "Wir werden das Projekt hinbekommen", sagt der Investor.

Endlich erfahren die Horber mehr über die Neckargalerie am Postareal. Am 4. Februar wird die Öffentlichkeit über die Planungen informiert. Hans-Jürgen Birk, einer der Geschäftsführer der Activ-Immobilien GmbH, die zusammen mit der SEPA Projektentwicklung in einer Projektkooperation die Horber City Mall realisieren will, gibt im Gespräch mit unserer Zeitung erste Einblicke, was die Bürger am 4. Februar erfahren werden.

Erste gute Nachricht: Der Investor ist überzeugt, dass die Neckargalerie tatsächlich realisiert wird. "Ansonsten würden wir am 4. Februar nicht mit unseren Planungen an die Öffentlichkeit gehen." Die Entwicklungen seien sehr positiv, die Planungen mit der Kreissparkasse auf einem sehr guten Weg, so Birk. "Die Kreissparkasse wird mit einer Top-Konzeption in einer modernen, zeitgemäßen Präsentation in den Gesamtkomplex eingebunden."

Doch wer wird neben der Kreissparkasse in die Neckargalerie einziehen? "Namen werde ich erst nennen, wenn die Verträge unterschrieben und die Tinte trocken ist", sagt der Mann der Activ Group in Schemmerhofen (Kreis Biberach). Doch die Gespräche mit den "großen Filialisten", den sogenannten "Ankern" mit mehr als 1500 Quadratmetern Ladenfläche, seien weit fortgeschritten. "Wir stehen vor den ersten Vertragsabschlüssen." Die Horber können wohl mit bekannten Namen in den Bereichen Bekleidung und Elektro rechnen. Horb, eine uninteressante Lage für die "Großen"? Keineswegs, sagt Birk. Horb habe eine interessante Lage. "Wir haben kein Problem damit, genügend Interessenten zu finden." Der Schwerpunkt liege derzeit auf den "Ankern", die den einen oder anderen Wunsch für ihre Ladenfläche haben. Erst wenn die Anker gesetzt sind, werden die kleineren Ladenflächen festgezurrt.

Und was ist mit den Horber Händlern, die Interesse haben, sich im Einkaufszentrum anzusiedeln? "Noch ist alles offen. Ich rufe dazu auf, sich bei uns direkt zu melden, wenn ein Interesse besteht." Man habe aber nicht vor, die Kernstadt "auszusaugen" und für einen weiteren Leerstand in der Innenstadt zu sorgen. "Es ist im Gegenteil das Ziel von uns und der Stadtverwaltung, mit der wir einen engen Draht haben, für eine Belebung auch in der Kernstadt zu sorgen und ein Magnet für die Kaufkraft zu sein. Die Kaufkraft, die in diesem Raum steckt, soll nicht in andere Städte abfließen." In manchen Fällen sei es aber auch denkbar, dass sich für Horber Händler die "Neckargalerie" anbietet. "Wir haben für viele Branchen sogenannte Platzhalter, die in Einkaufscentern oft Standard sind."

Es sei ihm klar, so Birk, dass einige Horber Händler weitere Konkurrenz befürchten. "Konkurrenz hat aber auch immer zwei Seiten. Konkurrenz belebt auch das Geschäft und schafft zusätzliche Kaufkraft."

Und wie sieht die Neckargalerie aus? Die Architektur ist ja gerne mal ein Streitthema in der Stadt. Die SEPA nennt auf ihrer Homepage ein paar Fakten mit dem Satz "Es entsteht eine Erlebniswelt erster Klasse". Die Neckargalerie sei ein multifunktionales Gebäude mit integrierter Shoppingmall, Veranstaltungsflächen, Büros und der Kreissparkasse. Es ist die Rede von einer "architektonischen Leichtigkeit" und einer "markanten Glaskuppel".

Das zuständige Architekturbüro ist schon beim früheren Investor mit an Bord gewesen und hatte damals einen Entwurf im Gemeinderat vorgestellt, auf dem der jetzige Entwurf wohl aufbaut. Die City Mall sah aus wie ein Schiff. "Lassen Sie sich am 4. Februar überraschen", sagt Birk. Man darf also gespannt sein, wie viel sich zu den ursprünglichen Plänen geändert hat. Erfahrungen mit Einkaufscentern haben die Unternehmen eindeutig: Gaggenau, Rotenburg an der Fulda, Bad Mergentheim. "Zuletzt haben wir ein kleineres Innenstadtkonzept in Mosbach mit C&A und H&M verwirklicht." An solche Namen müssen oder vielleicht besser dürfen sich die Horber vielleicht gewöhnen.